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Zu Verbreitung und sozialen Einflussfaktoren von Paraglaube in West- und Ostdeutschland 2002–2012. Empirische Analysen von ALLBUS-Daten

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Einstellungen und Verhalten der deutschen Bevölkerung

Part of the book series: Blickpunkt Gesellschaft ((BLICKG))

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Zusammenfassung

Der Beitrag liefert eine empirische Bestandaufnahme der Struktur, Verbreitung und sozialen Verortung bzw. den Einflussfaktoren des Glaubens an paranormale und parawissenschaftliche Lehren und Praktiken wie Wünschelruten, Tarot-Karten, Okkultismus oder paramedizinische Lehren in Deutschland seit der Jahrtausendwende. Analysiert werden Daten der Allgemeinen Bevölkerungsumfrage der Sozialwissenschaften (ALLBUS) 2002 und 2012, die entsprechende Fragen zur Erfahrung mit und zur Überzeugung von paranormalen und parawissenschaftlichen Lehren und Praktiken enthalten. Dabei fokussieren wir insbesondere zeitliche Veränderungen im betrachteten Zeitraum und nehmen eine zwischen West- und Ostdeutschland vergleichende Perspektive ein.

Hinsichtlich der Dimensionalität des Phänomens Paraglaube ergeben sich die drei Subdimensionen „Esoterik/Mystik“, „volkstümlicher Aberglaube“ und „Paramedizin“, wobei deren Verbreitung in der Bevölkerung deutlich variiert. Entgegen einer in der Literatur berichteten deutlichen Ausbreitung von Paraglaube in (West)Deutschland seit Gründung der BRD finden wir zwischen 2002 und 2012 eher Stabilität vor. Dies betrifft sowohl den Anteil der Menschen, die Erfahrung mit paranormalen Lehren und Praktiken haben und von ihnen überzeugt sind (hier tendiert die Entwicklung sogar eher in Richtung einer Abnahme) als auch die Struktur der Einflussfaktoren. Analysen zu letzterer weisen darauf hin, dass eine starke Bindung an konventionelle Religionen die Affinität für Paraglaube reduziert; gleiches gilt auch, wenn Menschen ein naturalistisches Weltbild vertreten. Darüber hinaus zeigt sich aber, dass auch unter Kontrolle von religiösen und wertbezogenen Merkmalen soziodemografische Variablen einen deutlichen Einfluss auf die Neigung zu Paraglaube ausüben. Dabei ist Paraglaube in Ostdeutschland teils deutlich weniger verbreitet als in Westdeutschland, und auch die Effekte von Prädiktoren der Paraglaubensüberzeugung variieren nach Landesteil.

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Notes

  1. 1.

    Siehe für die letztgenannten z. B. Shang et al. (2005), Robinson et al. (2011), Lee et al. (2008) und Saper et al. (2008), wobei aufgrund der Studie zu Ayurveda sogar eine negative Gesundheitswirkung vorstellbar ist, da ein Fünftel der untersuchten Stichprobe von Ayurveda-Medikamenten Arsen, Blei und Quecksilber enthielt. Neben den medizinischen Parawissenschaften wurden natürlich auch andere Paraglaubensrichtungen einer soliden wissenschaftlichen Prüfung unterzogen. So wurde u. a. die Wirkung von Wünschelruten (Enright 1999) und Horoskopen (Hartmann et al. 2006) widerlegt.

  2. 2.

    Etwa weil man mit der Auslegung der religiösen Botschaften nicht mehr zufrieden ist oder das Vertrauen in die institutionellen Träger verloren hat (z. B. in Folge der Diskussionen um die Missbrauchsskandale oder die Mittelverwendungen der Kirche).

  3. 3.

    Aufgrund der uneinheitlichen Begriffsabgrenzung des Phänomens Paraglaube (siehe Abschn. 2) fällt es schwer, eine genaue Grenze zu ziehen, welche Fragen aus dem Bereich Religion, Spiritualität etc. zum Bereich Paraglauben gehören, und welche zu konventionellem Glauben (so z. B. im ALLBUS 2012: Glaube an ein Leben nach dem Tod oder Erfahrung mit der Wirkung übernatürlicher Kräfte). Wir richten uns bei der Auswahl nach unserer Definition von Paraglaube als explizite Abgrenzung zu konventionellen Religionen und der Frageorganisation in den ALLBUS-Fragebögen.

  4. 4.

    Auch die nur 2002 erhobenen Items werden wir nicht näher betrachten, da sich unsere Analysen zu Einflussfaktoren der Paraglaubens-Subindizes aus Platzgründen auf das Jahr 2012 beschränken.

  5. 5.

    Für das Jahr 2002 zeigen sich (ohne Berücksichtigung des Items zu Reinkarnation und Edelsteinmedizin) sowohl für Erfahrung als auch für Überzeugung zweidimensionale Strukturen, die sich wie für 2012 als „Esoterik/Mystik“ und „Aberglaube“ bezeichnen lassen. Für das Mystik-Item ergibt sich 2002 für Überzeugung wiederum eine Doppelladung auf beide Faktoren.

  6. 6.

    Siehe ausführlicher zu dieser Thematik die methodischen Ausführungen bei Long und Freese (2014, Kap. 9).

  7. 7.

    Eine alternative Erklärung ist, dass das Item „Nutzen der Wissenschaft“ etwas missverständlich oder mehrdimensional formuliert ist: Wenn Wissenschaft „Schaden anrichtet“ kann man entweder sehr wohl ein naturalistisches Weltbild vertreten, aber auch von den potenziellen Gefahren überzeugt sein – Beispiel: Atomkraft, Digitalisierung – oder aber nicht von Wissenschaft überzeugt sein und darin, also in ihrer Haltlosigkeit, den Schaden für die Gesellschaft sehen.

  8. 8.

    Für Westdeutschland gilt sogar eher das Gegenteil: Sieht man von den nicht vorhandenen Signifikanzen ab, waren, wie die positiven Interaktionseffekte für Westdeutschland zeigen, die Effekte der Konfessionszugehörigkeit 2002 noch schwächer als 2012. In Ostdeutschland ist die Situation hingegen anders, dort waren die Effekte 2002 stärker negativ und für eine evangelische Konfessionszugehörigkeit auch statistisch signifikant.

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Genauer Wortlaut der Fragestellungen im ALLBUS:

Erfahrung mit Paraglaube:

Erhebung 2002: „Ich lese Ihnen nun verschiedene religiöse und übersinnliche Richtungen und Praktiken vor. Sagen Sie mir bitte jeweils, ob Sie damit schon Erfahrungen gemacht haben, ob Sie nur davon gehört haben oder ob Sie das nicht kennen.“.

Erhebung 2012: „Sagen Sie bitte im Folgenden jeweils, ob Sie damit schon Erfahrungen gemacht haben, ob Sie nur davon gehört haben oder ob Sie das nicht kennen.“.

Als Hilfestellung lag den Befragten eine Antwortliste vor, auf der die drei Antwortmöglichkeiten „habe schon Erfahrungen gemacht“, „habe nur davon gehört“ und „kenne ich nicht“ abgedruckt waren.

Überzeugung von Paraglaube:

„Und sagen Sie bitte zusätzlich zu allem, was Sie aus eigener Erfahrung oder dem Namen nach kennen, wie viel Sie persönlich davon halten: viel, etwas oder gar nichts?“

Erneut lag eine Antwortliste vor, auf welcher die drei Antwortoptionen abgedruckt waren.

Unabhängige Variablen:

Wirtschaftliche Lage: „Und nun ein paar Fragen zur wirtschaftlichen Lage. […] Und ihre eigene wirtschaftliche Lage heute?“ Antwortliste von „sehr gut“ bis „sehr schlecht“.

Rationalität: „Religiöse Überzeugungen haben für Menschen unterschiedliche Bedeutungen. Wie ist das bei Ihnen? Ich werde Ihnen nun einige Aussagen vorlesen. Bitte geben Sie an, inwieweit diese auf Sie zutreffen oder nicht zutreffen. Nach meiner Meinung sollte man sich an das halten, was man mit dem Verstand erfassen kann, und alles andere auf sich beruhen lassen.“ Antwortliste von „trifft voll und ganz zu“ bis „trifft überhaupt nicht zu“.

Nutzen der Wissenschaft, Erklärungskraft der Wissenschaft: „Bitte sagen Sie mir zu jeder der folgenden Aussagen, inwieweit Sie zustimmen. Alles in allem schadet die moderne Wissenschaft mehr als sie nützt. […] Es gibt Sachverhalte, die wissenschaftlich nie zu erklären sein werden.“ Antwortliste von „stimme voll und ganz zu“ bis „stimme überhaupt nicht zu“.

Inglehart-Index: „Auch in der Politik kann man nicht alles auf einmal haben. Auf dieser Liste finden Sie einige Ziele, die man in der Politik verfolgen kann.“ Liste: A „Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung“ B „Mehr Einfluss der Bürger auf die Entscheidungen der Regierung“ C „Kampf gegen steigende Preise“ D „Schutz des Rechtes auf freie Meinungsäußerung“ Die Befragten sollten daraufhin angeben, welches dieser Ziele ihnen persönlich am wichtigsten, zweitwichtigsten und drittwichtigsten erschiene.

Individuell reflexive Werte: „Jeder Mensch hat ja bestimmte Vorstellungen, die sein Leben und Verhalten bestimmen. Wenn Sie einmal daran denken, was Sie in Ihrem Leben eigentlich anstreben: Wie wichtig sind dann die folgenden Dinge für Sie persönlich? […]“ Antwortliste von „Unwichtig“ bis „Außerordentlich wichtig“:

  • Gesetz und Ordnung respektieren (traditionell).

  • Einen hohen Lebensstandard haben (modern-materialistisch).

  • Macht und Einfluss haben (modern-materialistisch).

  • Seine eigene Fantasie und Kreativität entwickeln (modern-idealistisch).

  • Nach Sicherheit streben (traditionell).

  • Sozial Benachteiligten und Gesellschaftlichen Randgruppen helfen (modern-idealistisch).

  • Sich und seine Bedürfnisse gegen andere durchsetzen (modern-materialistisch).

  • Fleißig und ehrgeizig sein (traditionell).

  • Auch solche Meinungen tolerieren, denen man eigentlich nicht zustimmen kann (modern-idealistisch).

  • Sich politisch engagieren (modern-idealistisch).

  • Die guten Dinge des Lebens in vollen Zügen genießen (modern-materialistisch).

  • An Gott glauben (traditionell).

  • Etwas im Beruf leisten (traditionell).

  • Sich selbst verwirklichen (modern-idealistisch).

  • Die Zuordnung der Einzelindikatoren erfolgt anhand der theoretischen Vorarbeiten von Hermann (2014) sowie eigenen, hier nicht präsentierten Faktorenanalysen.

Zusätzliche Tabellen:

Siehe Tab. 8, 9, und 10

Tab. 8 Verteilung der unabhängigen Variablen
Tab. 9 Einflussfaktoren der Paraglaube-Überzeugung: Subdimensionen Westdeutschland
Tab. 10 Einflussfaktoren der Paraglaube-Überzeugung: Subdimensionen Ostdeutschland

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Wolter, F., Fückel, S. (2019). Zu Verbreitung und sozialen Einflussfaktoren von Paraglaube in West- und Ostdeutschland 2002–2012. Empirische Analysen von ALLBUS-Daten. In: Siegers, P., Schulz, S., Hochman, O. (eds) Einstellungen und Verhalten der deutschen Bevölkerung. Blickpunkt Gesellschaft. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-21999-4_3

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