Zusammenfassung
Der Mangel an Ressourcen ist der Treiber, der Gesellschaften dazu veranlasst, ökonomische Wege zu finden, diese Knappheit zu lösen. Das bedeutet, dass es Missverhältnisse zwischen den Bedürfnissen von Menschen einerseits und dem Vorhandensein von Gütern und Dienstleistungen andererseits gibt und welches es zu überwinden gilt. Hinzu kommt, dass die Bedürfnisbildung mit der ökonomischen Entwicklung einer Gesellschaft einhergeht. Es gibt also einen dynamischen Zustand an Knappheit in einer Ökonomie, der sich nur von seinem Objektbezug her verändert, nicht aber in seinem Grundcharakter. Damit sind Bedürfnisse als eine dynamische Konstante im sozio-ökonomischen Kontext zu sehen, denn sozio-ökonomisches Handeln ist immer ein Handeln basierend auf der Abwägung von Alternativen. Es stellt sich die Frage nach der Art und Weise der Konstruktion einer sozio-ökonomischen Ordnung, nach dem Wie sozialer Interdependenzen (basierend auf Moral und Kultur) und nach der Notwendigkeit entsprechender Anpassungen im Zeitverlauf der Entwicklung sowie der damit einhergehenden Veränderungen der Knappheitsrelation und -überwindung. Die heutigen Ökonomien brauchen vor dem Hintergrund von Demografie, Digitalisierung und Globalisierung mehr denn je eine Rückbesinnung auf die Rahmenbedingungen der ordoliberalen Idee. Darum geht es in diesem Buch. Es geht darum, einen Blick auf das Verständnis von der Wichtigkeit der Moral und Kultur sowie ein Verständnis der dynamischer Entwicklung und Interdependenz von und innerhalb von sozio-ökonomischen Systemen zu richten und so die Basis für gesellschaftlichen Wohlstand und Ausgleich neu zu definieren.
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Unter Fähigkeit versteht man eine zu einer Ausführung einer bestimmten Leistung erforderliche personenspezifische Voraussetzung. Unterschieden werden vor allem allgemeine Fähigkeiten von spezifischen Fähigkeiten. Leistungsergebnisse werden häufig als Produkt aus Fähigkeiten und Anstrengungsbereitschaft gesehen, obgleich beide Komponenten nicht gänzlich unabhängig voneinander sind. Dagegen sind Fertigkeiten Leistungsergebnisse, die sich vor dem Hintergrund aufgabenübergreifender Fähigkeiten durch Übung herausbilden.
- 2.
Walter Eucken war ein deutscher Ökonom. Eucken lehrte von 1927 bis 1950 als Professor für Nationalökonomie an der Universität Freiburg. Mit seinen grundlegenden Erkenntnissen über die Funktionsbedingungen einer freiheitlichen Wirtschafts- und Sozialordnung schuf er die Basis für die Gedanken rund um die „Soziale Marktwirtschaft“. Die zentralen Leitgedanken Walter Euckens sind Grundlage der von ihm und dem Rechtswissenschaftler Franz Böhm begründeten Freiburger Schule. Sie prägen den ordnungsökonomischen Ansatz der modernen Wirtschaftswissenschaft.
- 3.
John Baptist Say war ein französischer Ökonom. Say gilt als Vertreter der klassischen Nationalökonomie.
Literatur
Eucken, W. (2004). Grundsätze der Wirtschaftspolitik. Tübingen: Mohr Siebeck (Erstveröffentlichung 1952).
Müller-Armack, A. (1976). Wirtschaftsordnung und Wirtschaftspolitik. Bern: Haupt.
Smith, A. (2016). The theory of moral sentiment. Los Angeles: Enhanced Media.
Streminger, G. (2017). Adam Smith – Wohlstand und Moral. München: C.H. Beck.
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Müller, MP. (2019). Einleitung. In: Neo-Ordoliberalismus . Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-21883-6_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-21883-6_1
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Publisher Name: Springer Gabler, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-658-21882-9
Online ISBN: 978-3-658-21883-6
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