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Folgen des Erstkontakts – eine Szenarioanalyse

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Zusammenfassung

Die methodischen Überlegungen des Vorkapitels werden hier in die Praxis umgesetzt: Wir untersuchen die möglichen irdischen Folgen des Erstkontakts in Form einer multiplen Szenarioanalyse. Zunächst jeweils abstrakt und dann exemplarisch-konkret prognostizieren wir die Folgen unterschiedlicher Möglichkeiten des Erstkontaktes zwischen der Menschheit und einer außerirdischen Zivilisation. Untersucht werden das Signalszenario (wir empfangen ein technisch erzeugtes außerirdisches Radiosignal), das Artefaktszenario (wir finden im Asteroidengürtel ein zweifelsfrei außerirdisches Artefakt) sowie das Begegnungsszenario (ein fremder Raumflugkörper tritt gesteuert in die Erdumlaufbahn ein).

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Notes

  1. 1.

    Eine gänzlich andere Szenarioanalyse legen Baum et al. (2011) vor. Sie gehen dabei von unterschiedlichsten Interessen und ethischen Grundhaltungen vorstellbarer außerirdischer Zivilisationen aus und versuchen zu prognostizieren, welche Folgen dies bei einem Erstkontakt jeweils für die menschliche Gesellschaft hätte. Entsprechend werden drei Basisszenarien unterschieden: „Beneficial“, „Neutral“ und „Harmfull“ (alles jeweils aus menschlicher Sicht). Uns erscheint eine solche Analyse zumindest im Detail problematisch, weil darin letztlich unbegründbare anthropozentrische Vorannahmen gemacht werden müssen: Von den bekannten Interessen und Grundhaltungen menschlicher Gesellschaften wird auf jene außerirdischer Intelligenzen gefolgert. Trotzdem ist die Analyse der Autorengruppe grosso modo erkenntnisträchtig, weil sie das ungeheuer breite Spektrum möglicher Abläufe bei einem interstellaren Kulturkontakt demonstriert. Einige allgemeine Überlegungen zu vorstellbaren Szenarien des Erstkontakts finden sich auch bei Michaud (1999, S. 208–218).

  2. 2.

    „Eine fremde Botschaft zu entziffern kann lange, vielleicht sogar ewig dauern. Signale, die wir entdecken, stammen mit allergrößter Wahrscheinlichkeit von einer Zivilisation, die sehr viel höher entwickelt ist als die des Menschen. Es könnte sich leicht herausstellen, daß die extraterrestrische Botschaft überhaupt nicht zu entschlüsseln ist“ (Shostak 1999, S. 233).

  3. 3.

    Die Frage nach dem – wie die Wissenschaftslegende besagt – durch einen Fehler beim Satz rein zufällig verwandelten Buchtitel (The Medium is the Massage) können wir hier getrost ignorieren.

  4. 4.

    Erwartbare Unterschiede und Ähnlichkeiten in der Berichterstattung und Diskussion zwischen traditionellen Massenmedien und den neuen sozialen Medien im Anschluss an den Empfang eines außerirdischen Signals untersucht Jones (2013). Sein Fazit: „We live in a media-saturated world. News of an extraterrestrial discovery would travel quickly and somewhat haphazardly through the mainstream and social media. Dubious information would certainly appear amid the flotsam of messages on the subject. It would be circulated extensively, but would not necessarily have much influence in the face of more credible reports“ (Jones 2013, S. 327).

  5. 5.

    Eine andere Position vertreten etwa Billingham et al. (1994, S. 87), die davon ausgehen, dass selbst ein nicht entschlüsselbares außerirdisches Signal erhebliche Folgen für das Weltbild und auch die politische Situation auf der Erde hätte.

  6. 6.

    Typisch hierfür sind beispielsweise die Ausführungen Billinghams et al. (1994, S. 61–120), die sich ausschließlich mit den möglichen Reaktionen der Öffentlichkeit und des politisch-administrativen Systems auf den Empfang eines außerirdischen Signals beschäftigen – andere mögliche Kontaktszenarien werden stillschweigend ausgeblendet.

  7. 7.

    Vgl. hierzu Wendt und Duvall (2008), die sich systematisch mit dem gegenteiligen Fall beschäftigen – wir kommen im Kontext des Begegnungsszenarios noch darauf zurück.

  8. 8.

    Die Folgen einer empfangenen extraterrestrischen Radiobotschaft für den christlichen Glauben und die katholische Theologie diskutieren Ascheri und Musso (2002). Nach den religiösen Folgen eines Signalempfangs fragt auch Peters (2013), der gleich für die Ausbildung einer, von ihm „Astrotheology“ genannten, neuen Disziplin plädiert; im Mittelpunkt seiner Überlegungen steht die Frage, ob das sichere Wissen von der Existenz Außerirdischer spirituelle bzw. religiöse Krisen auf der Erde auslösen würde.

  9. 9.

    Demgegenüber sind Baxter und Elliott (2012, S. 34) der Auffassung, dass eine empfangene außerirdische Botschaft von ihren Inhalten her so schwerwiegend bzw. riskant sein kann, dass es nötig werden könnte, die Nachricht selbst und alle dazugehörenden Daten zu vernichten. Wir haben an dieser These schon deshalb Zweifel, weil es unseres Erachtens so gut wie unmöglich sein dürfte, den Inhalt einer extraterrestrischen Botschaft zu entziffern.

  10. 10.

    Bekannt ist es in seiner fiktionalen Form etwa aus dem Film 2001: A Space Odyssey (UK/USA 1968, Regie: Stanley Kubrick). In dieser Erzählung stoßen Menschen bei der Erkundung des Mondes auf die Hinterlassenschaft einer fremden Zivilisation, ein Artefakt in Form eines schwarzen Monolithen, das dort vor mehreren Millionen Jahren offenbar zum Zweck einer zukünftigen Kontaktaufnahme zurückgelassen wurde. Nach einer unbeabsichtigten Aktivierung durch die Menschen beginnt der Monolith eine automatische Botschaft in die Tiefen des Alls abzustrahlen (vgl. Hurst 2004, S. 104).

  11. 11.

    Bei Funden, die auf der Erde gemacht werden, dürfte es deutlich schwerer fallen, eine außerirdische Herkunft zweifelsfrei zu konstatieren. Hier wären wir dann bei den Thesen der sogenannten Paläo-SETI-Forschung, die uns in Abschn. 11.1 näher beschäftigen werden; wir klammern diesen Sonderfall deshalb an dieser Stelle aus.

  12. 12.

    Ein gutes Beispiel aus der Science Fiction ist hier die fremdartige Sphere in dem gleichnamigen Kinofilm (USA 1998, Regie: Barry Levinson).

  13. 13.

    Zu fragen bleibt allerdings, welchen Unterschied es für die Informationsgewinnung macht, ob ein Artefakt vorsätzlich zum Zwecke der Kommunikation zurückgelassen wurde oder ob es eine mehr zufällige Hinterlassenschaft darstellt. Freitas und Valdes (1985) etwa unterscheiden drei grundlegende Fälle: I) Artefakte sind für die Kontaktaufnahme vorgesehen, II) Artefakte vermeiden Entdeckung und III) die Frage einer Entdeckung durch Dritte ist für die Aufgabe des Artefakts ohne Bedeutung. Wenn man von der Annahme des Autors ausgeht, dass Artefakte im zweiten Falle aufgrund ihrer fortschrittlichen Technologie auch tatsächlich nicht entdeckt werden können, müssten hier analytisch lediglich Fall I und Fall III unterschieden werden.

  14. 14.

    Die naturwissenschaftliche Frage nach der Möglichkeit oder auch Unmöglichkeit einer Altersbestimmung des entsprechenden Objekts klammern wir hier einmal aus.

  15. 15.

    In diesem Zusammenhang dürften auch die öffentliche Aufmerksamkeit und Begeisterung für die Thesen der Prä-Astronautik sehr stark zunehmen: Wenn Außerirdische irgendwo im Sonnensystem Artefakte hinterlassen haben, warum könnten sie ihre Spuren nicht auch auf der Erde hinterlassen haben? Obwohl wir selbst keine Anhänger des prä-astronautischen Denkens sind, müssen wir zugestehen, dass ein Artefaktfund innerhalb des Sonnensystems auch die Wissenschaften zwingen würde, sich ernsthaft mit dieser bis heute heterodoxen Denkrichtung zu beschäftigen (Wir gehen dieser Frage im Kap. 11 systematischer nach.).

  16. 16.

    Vor den Konflikten, die Versuche auslösen könnten, die erlangten Informationen über Außerirdische nationalstaatlich zu monopolisieren, warnen bereits Billingham et al. (1994, S. 84–87) – die sich dabei allerdings ausschließlich auf ein Signalszenario beziehen.

  17. 17.

    Bis heute ist innerhalb der Science Fiction der Roman Picknick am Wegesrand der Brüder Strugazki (1975) eines der überzeugendsten Beispiele dafür, wie rat- und auch hilflos die Konfrontation mit fortgeschrittener außerirdischer Technologie den Menschen hinterlassen kann.

  18. 18.

    Alle weiteren technischen Fragen, wie etwa die nach dem Antrieb eines solchen Flugkörpers, sind nicht nur rein spekulativer Natur, sondern darüber hinaus für ein soziologisches Verständnis der sich im Erstkontakt entfaltenden transsozialen Situation irrelevant.

  19. 19.

    Da dies primär eine auf kollektive menschliche Wahrnehmung abstellende Grenzziehung ist, scheint es nebensächlich, dass einige wenige Raumsonden diesen Bereich bereits verlassen haben – bis auf eine Ausnahme (die Raumsonde „New Horizons“, die im Jahre 2015 den Zwergplaneten Pluto erreichte) ohnehin erst lange nach Abschluss ihrer eigentlichen Erkundungsmissionen.

  20. 20.

    Gerade die kollektiv prägenden Folgen des ‚großen Kinos‘ sind hier kaum zu überschätzen: Zumindest in westlichen Gesellschaften kennen fast alle Erwachsenen Kinofilme wie Independence Day, Kinder schon Filme wie E.T.Der Außerirdische (oder die entsprechenden aktuellen Kulturprodukte). Solche Filme vermitteln Deutungsmuster des Erstkontakts, die sich, nicht zuletzt über die erzeugten und transportierten Emotionen und beindruckenden Bilder, nachdrücklich in kollektiven Denkstrukturen verankern (vgl. zur Darstellung der Außerirdischen im Film Hurst (2004, 2008).

  21. 21.

    Wir werden dies weiter unten bei der Frage nach der Übertragbarkeit historischer Fälle irdischer Kulturkontakte berücksichtigen.

  22. 22.

    Michaud (2007, S. 325) weist ganz zu Recht darauf hin, dass dieses Szenario in der wissenschaftlichen Literatur bis heute stiefmütterlich behandelt wird: „Astronomers an others who have speculated about the consequences of indirect contact have enjoyed considerable exposure in academic and popular nonfictional literature. The alternative point of views is poorly represented outside science fiction; we lack comparable nonfiction studies of direct contact with extraterrestrial civilizations.“

  23. 23.

    Die traditionelle Fremdheitsforschung (Stagl 1997; Waldenfels 1997; Stenger 1998) spricht hier vom ‚kulturell Fremden‘.

  24. 24.

    So brach etwa auf den Antillen „nach Ankunft der Spanier eine wahre Selbstmordepidemie aus, die fast zum Untergang der gesamten indigenen Bevölkerung führte. Die Menschen, so heißt es in zeitgenössischen Quellen, ‚tödteten sich auf Verabredung gemeindeweise theils durch Gift, theils durch den Strick‘“ (Müller 2004, S. 196; vgl. auch Müller 2003, S. 270–271).

  25. 25.

    Mit Verweis auf historische Einzelfälle völlig friedlicher Kulturkontakte vertritt Dick (2014, S. 217–222) eine abweichende Auffassung; sein Fazit lautet, dass der Kontakt zwischen technisch unterschiedlich weit entwickelten Kulturen nicht automatisch zur Zerstörung der unterlegenen Zivilisation führen muss.

  26. 26.

    Die von Urs Bitterli (1986) zur Analyse irdischer Kulturkontakte eingeführte Unterscheidung zwischen Kulturberührung, Kulturzusammenstoß und Kulturbeziehung ist für den uns interessierenden extraterrestrischen Kontext insofern wichtig, als der Autor unter dem Begriff ‚Kulturzusammenstoß‘ die – meist überaus schwerwiegenden – Folgen asymmetrischer Kulturkontakte untersucht. Nach unserer Überzeugung wird der Erstkontakt der Menschheit mit einer außerirdischen Zivilisation auf absehbare Zeit den Parametern einer solchen asymmetrischen Begegnung folgen, sodass die entsprechenden Befunde von Bitterli uns zumindest prinzipiell übertragbar erscheinen (zur Frage der Analogiebildung vgl. auch die Ausführungen bei Michaud 2007, S. 212–213; Denning 2013).

  27. 27.

    Dies schließt eine spätere Sekundärverwissenschaftlichung auch unserer hier vorgelegten Prognosen ein: Der Analogieschluss (wie berechtigt er auch immer sein mag – vgl. Schetsche 2005, S. 61–63) von asymmetrischen Kulturkontakten in der irdischen Vergangenheit auf die Situation eines Direktkontaktes mit Außerirdischen auf oder in der Nähe der Erde, wird die Befürchtungen hinsichtlich der Folgen eines solchen ‚Zusammentreffens‘ vermehren und schlimmstenfalls wie eine sich selbst erfüllende Untergangsprophezeiung wirken.

  28. 28.

    Der Glaube an die Möglichkeit des Besuchs Außerirdischer auf der Erde ist in vielen Gesellschaften weitverbreitet; in Deutschland kann sich 24,6 % der Bevölkerung dieses zumindest vorstellen (Schmied-Knittel und Schetsche 2003, S. 21).

  29. 29.

    Da wir an dieser Stelle aus den geschilderten Gründen nur die kurzfristigen Folgen untersuchen, können wir den Bereich der Wissenschaften außer Acht lassen. Welche mittel- und langfristigen Folgen sich hier ergeben könnten, dürfte davon abhängig sein, wie sich diese Begegnung mit Außerirdischen konkret entwickelt – insbesondere hinsichtlich der Frage, ob und in welcher Form sie ihre (vermutlich weit fortgeschrittenen) wissenschaftlich-technologischen Erkenntnisse mit uns zu teilen versuchen.

  30. 30.

    Wir können dieser Frage an der Stelle nicht weiter nachgehen, verweisen stattdessen nur exemplarisch auf die Ereignisse um die sogenannte UFO-Sekte „Heaven’s Gate“, deren Mitglieder sich im Jahre 1997 anlässlich des Erscheinens des Kometen „Hale-Bopp“ gemeinsam das Leben nahmen.

  31. 31.

    Dokumentation AliensE.T.s gefährliche Brüder (Autorin: Anne Siegele, deutsche Erstausstrahlung: ARTE, 29.07.2017).

  32. 32.

    Vergleiche hierzu auch die Ausführungen bei Hickman und Boatright (2017), die sich sehr grundsätzlich der Frage widmen, unter welchen Bedingungen eine Interspezies-Kommunikation die Existenz einer der beteiligten ‚Parteien‘ bedroht – zum Beispiel dann, wenn irdische Akteure beim Erstkontakt mit einer außerirdischen Zivilisation fatale Fehlentscheidungen treffen. Bereits Baxter und Elliott (2012, S. 33) hatten explizit darauf hingewiesen, dass die Entdeckung einer außerirdischen Zivilisation erhebliche sicherheitspolitische Bedeutung für die gesamte Erde haben dürfte; trotz der großen interstellaren Entfernungen seien Kriege zwischen Zivilisationen ihres Erachtens denkbar. Elaborierte strategische Überlegungen zur Abwehr der Invasion einer technisch weit überlegenen außerirdischen Macht finden sich im SF-Roman Der dunkle Wald des chinesischen Autors Cixin Liu (2018; chinesisches Original 2008).

  33. 33.

    Wir schließen gegen Ende der folgenden Narration an die Prognose des Zukunftsforschers Nick Bostrom (2014, passim) an, nach der gegen Ende dieses Jahrhunderts die Macht auf der Erde von einer KI-basierten Superintelligenz übernommen werden könnte. Unsere Grundidee dabei ist, dass der Prozess der Entwicklung einer solchen, dem Menschen kognitiv überlegenen KI durch die Einflussnahme einer hoch entwickelten postbiologischen Intelligenz aus den Weiten des Weltraums stark beschleunigt werden könnte. In unserer Erzählung bleibt mit Bedacht ungeklärt, ob die Herrschaft über die Erde schließlich (lediglich mithilfe jener Fremden) von einer letztlich doch irdischen KI oder aber von einer Art Statthalter-Programm der extraterrestrischen Intelligenz übernommen wird.

  34. 34.

    Vielleicht typisch für die anthropozentrischen Denkmuster in dieser Situation ist es, dass die meisten Menschen wie selbstverständlich davon ausgehen, das leuchtende Objekt mit seinen komplizierten Flugmanövern müsse von irgendwelchen Lebewesen aus den Weiten des Weltraums gesteuert werden. Hier hat die lange Geschichte der außerirdischen Lebensformen in der populären Science Fiction ihre kulturellen Spuren nur allzu deutlich in Milliarden von Köpfen hinterlassen.

  35. 35.

    Mit einer Verbeugung vor dem Lebenswerk von Akira Kurosawa.

  36. 36.

    Wie in dem bereits genannten Beitrag von Schetsche (2008, S. 245–248) ausgeführt wird, ist es durchaus vorstellbar, dass ein entsprechendes Wissen lange Zeit exklusiv in politischen und militärisch-geheimdienstlichen Kreisen zirkuliert.

  37. 37.

    Schon diese beiden Begriffe ‚Objektivität‘ und ‚Tatsache‘ können und müssen aus wissenschaftssoziologischer und wissenschaftshistorischer Warte relativiert werden (vgl. etwa Daston und Galison 2007) – wir können sie an dieser Stelle ausnahmsweise jedoch einmal ganz naiv verwenden, da sie sich im Folgenden auf ein futurologisches Szenario beziehen, das eher fiktionalen Charakter hat. Innerhalb unserer Narrationen gibt es fraglos ‚objektive Tatsachen‘ – nämlich jene, denen wir als Erzähler einen solchen Status zugewiesen haben.

  38. 38.

    Zum kulturellen Umgang mit solchen heterodoxen Wissensbeständen siehe die Beiträge im Sammelband von Schetsche und Schmied-Knittel (2018b).

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Schetsche, M., Anton, A. (2019). Folgen des Erstkontakts – eine Szenarioanalyse. In: Die Gesellschaft der Außerirdischen. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-21865-2_8

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