Zusammenfassung
Essen und Trinken reizen alltäglich unsere Sinne. Schenken wir ihnen über die simple Entscheidung „schmeckt mir“ oder „schmeckt mir nicht“ hinaus genügend Aufmerksamkeit? Sind wir zu einem bewussten Gebrauch unserer Sensorik überhaupt in der Lage? Das könnte mit einigem Recht bezweifelt werden. Ein Anhaltspunkt wären die umfassenden Erfolge der großen Nahrungsmittelerzeuger. Es ist ihnen gelungen, uns sichere Lebensmittel in Hülle und Fülle zur Verfügung zu stellen. Und im Gegensatz zu uns gelingt es den Konzernen, perfekt auf der sensorischen Klaviatur ihrer Kunden zu spielen. Sie bringen uns dazu, ihre Erzeugnisse klaglos oder sogar unter Beifall zu akzeptieren. Dabei hätten wir mit unserer ausdifferenzierten Sensorik durchaus das Handwerkszeug, ihre Erzeugnisse kritisch zu überprüfen. Unsere sensorische Ausstattung befähigt uns grundsätzlich und jederzeit, selbstbewusst Entscheidungen über das zu treffen, was wir zu uns nehmen. Folgende Voraussetzungen wären notwendig: das Trainieren unserer individuellen sensorischen Möglichkeiten und Fähigkeiten sowie die Reflexion unserer individuellen sensorischen Erfahrungsgeschichte. Haben Sie den Mut, die physiologischen Grundlagen der Duft- und Geschmackswahrnehmung kennenzulernen. Sie sind ein erster Schritt zu einem ordentlichen Verständnis des Schmeckens. Wissen und verantwortungsvoller Genuss schließen sich nicht gegenseitig aus.
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Literatur
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Wurzer-Berger, M. (2018). Grundlagen der Duft- und Geschmackswahrnehmung. In: Ghadiri, A., Vilgis, T., Bosbach, T. (eds) Wissen schmeckt. Springer, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-21390-9_7
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