Zusammenfassung
Der Beitrag nimmt die Kultur des kommunikativen Austauschs in lehramtsbezogenen erziehungswissenschaftlichen Seminaren in den Blick. Ausgehend von der Annahme, dass die universitäre Lehre im erziehungswissenschaftlichen Segment des Lehramtsstudiums der einzige Ort ist, an dem sich Lehramtsstudierende als eine eigenständige fächerübergreifende Studierendengruppe an der Universität begegnen, wird danach gefragt, wie Lehramtsstudierende auf dieses Zusammentreffen reagieren. Auf der Grundlage einer objektiv hermeneutischen Rekonstruktion einer exemplarischen Sequenz aus einem erziehungswissenschaftlichen Seminar wird dabei auf eine Tendenz in der Lehramtsstudierendenschaft hingewiesen, die erziehungswissenschaftliche Lehre nicht als eine normale fachwissenschaftliche Lehre wahrzunehmen, sondern sie als Gelegenheit zu begreifen, um in einen informellen kommunikativen Austausch über persönliche schulbezogene Erfahrungen einzutreten. Diese Tendenz wird als Ausdruck eines fundamentalen Beheimatungsproblems der Lehramtsstudierendenschaft an der Universität interpretiert.
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Wenzl, T. (2019). Von Papas, Brüdern und Cousinen. In: Tyagunova, T. (eds) Studentische Praxis und universitäre Interaktionskultur. Studien zur Schul- und Bildungsforschung, vol 69. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-21246-9_2
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