Zusammenfassung
Das längsschnittliche Design der Studie „Chancen und Risiken im Lebensverlauf“ erforderte eine wiederholte Teilnahme der befragten Schülerinnen und Schüler. Zur Abschätzung der Panelmortalität und der Repräsentativität der Panelstichprobe wurden Teilnahmeraten und Merkmale der Dropouts analysiert. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Schülerinnen und Schüler der Unterstufe leichter für die Teilnahme an der Studie gewonnen werden konnten und länger in der Studie verblieben als ältere Jugendliche. Zudem waren mit der Umstellung des Erhebungsmodus auf eine postalische Befragung höhere Ausfallraten verbunden. Bei den älteren Befragten spielten individuelle Merkmale wie Geschlecht, Migrationshintergrund, Bildungshintergrund oder prosoziales Verhalten eine größere Rolle für die langfristige Befragungsteilnahme. Diese Merkmale wurden insbesondere dann relevant, wenn die Befragung nicht mehr im Klassenkontext stattfand. Die insgesamt geringe Varianzaufklärung in den multivariaten Analysen deutet darauf hin, dass für den Dropout zusätzliche Faktoren eine Rolle spielen, welche in zukünftigen Studien weiter untersucht werden sollten, um adäquate Strategien zur Verringerung von Dropout und zur Erhaltung der Repräsentativität der Stichprobe zu entwickeln.
Wir danken Larissa Müller und Daniela Rico für die Unterstützung bei der Vorbereitung dieses Kapitels.
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Weiss, M., Link, E. (2019). Analysen zur Panelmortalität. In: Wallner, S., Weiss, M., Reinecke, J., Stemmler, M. (eds) Devianz und Delinquenz in Kindheit und Jugend. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-21234-6_4
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