Zusammenfassung
Die vorangegangene Darlegung der theoretischen Grundlagen bildet den Ausgangspunkt für die empirische Untersuchung dieser Arbeit. Darauf aufbauend werden im Folgenden das Boulevardisierungskonzept auf den Gegenstand der Wissenschaftsberichterstattung übertragen und forschungsleitende Annahmen formuliert, die im anschließenden empirischen Teil auf Basis der Daten einer quantitativen Inhaltsanalyse überprüft und beantwortet werden.
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Notes
- 1.
Leidecker (2015) untersuchte Aufmacher-Artikel in der Bild-Zeitung, in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, in der Süddeutschen Zeitung, in der Allgemeinen Zeitung (Mainz) und in der Sächsischen Zeitung im Zeitraum von 1989 bis 2009.
- 2.
Die formale Dimension betreffend können beispielsweise die Anzahl oder Größe von Bildern unabhängig vom konkreten Berichterstattungsgegenstand bestimmt werden.
- 3.
Für den Wissenschaftsjournalismus wurden bereits eigene Qualitätskonzepte entwickelt, wie beispielsweise im Rahmen des Projekts „Medien-Doktor“ (vgl. Technische Universität Dortmund o. J.). Dabei handelt es sich um ein integriertes Konzept aus journalistischen und wissenschaftsinternen bzw. fachspezifischen Qualitätskriterien, welches bislang ausschließlich auf den Medizin- und Umweltjournalismus angewandt wurde und folglich nicht das gesamte Fächerspektrum in den Blick nimmt, welches in der vorliegenden Arbeit von Interesse ist. Aus diesem Grund bezieht sich die nachfolgende Analyse im Wesentlichen auf allgemeinjournalistische Gütekriterien nach Schatz und Schulz (1992).
- 4.
Wie bereits in Abschnitt 3.4.1 erwähnt, finden die Dimensionen Akzeptanz und Rechtmäßigkeit keine Berücksichtigung.
- 5.
Das Qualitätskonzept wird lediglich zur Operationalisierung von Indikatoren auf der inhaltlichen Dimension von Boulevardisierung herangezogen, wenngleich es Schnittmengen mit der formalen und sprachlichen Dimension von Boulevardisierung aufweist. Das Boulevardisierungskonzept bildet jedoch den Haupt-Referenzrahmen bei der Operationalisierung; die Qualitätsdimensionen finden dementsprechend nur im Hinblick auf die inhaltliche Dimension des Boulevardisierungskonzepts Berücksichtigung.
- 6.
Die Einteilung in Fachgruppen stellt auch innerhalb des Wissenschaftssystems ein gängiges Referenzsystem dar, um Themen bzw. Forschungsinhalte abzubilden.
- 7.
Da Wissenschaft ein breit zugeschnittenes Themenfeld ist, stellte sich der Zugang über Nachrichtenfaktoren als geeigneter heraus, als im Vorfeld für die Wissenschaftsberichterstattung boulevardtypische Themen zu identifizieren, was Magin (2013) für die Politikberichterstattung vorgenommen hat (vgl. Magin 2013, 276).
- 8.
Hier wird üblicherweise zwischen einem geringen Bekanntheitsgrad (Privatpersonen, Personen, die einem Expertenkreis bekannt sind), einem mittleren Bekanntheitsgrad (Personen von nationaler oder gruppengebundene Bekanntheit) und einem hohen Bekanntheitsgrad (international agierende Politiker, bekannte Sportler, u. a.) unterschieden (vgl. u. a. Eilders 1997, 322; Fretwurst 2008, 329).
- 9.
Wenngleich Personalisierung konzeptionell häufig als Nachrichtenfaktor gefasst wird und fester Bestandteil der Nachrichtenfaktorenkataloge ist, handelt es sich weniger um ein Ereignismerkmal als vielmehr um eine journalistische Darstellungsstrategie (vgl. Fretwurst 2008, 133). In Korrespondenz dazu wird Personalisierung auch im Folgenden nicht als inhaltliches, sondern als sprachliches Merkmal aufgefasst.
- 10.
Was die Verständlichkeit eines Textes anbelangt, handelt es sich um ein komplexes Konstrukt. Langer, Schulz von Thun und Tausch (1974) konnten vier Dimensionen von Verständlichkeit nachweisen (vgl. Langer et al. 1974, 13 ff.; Ballstaedt et al. 1981, 214). Dazu zählen neben 1) der sprachlichen Einfachheit auch 2) die Gliederung eines Textes, 3) die sprachliche Prägnanz sowie 4) die Verwendung anregender Zusätze (Hamburger Verständlichkeitskonzept). In empirischen Folgestudien erwies sich dabei insbesondere der Faktor Einfachheit als verständlichkeitszuträglich (vgl. Langer et al. 1974, 24). Als Indikatoren für sprachliche Einfachheit haben sie die Auslassung oder Erklärung von Fremdwörtern bzw. Fachbegriffen und den allgemeinen Abstraktionsgrad der Sprache genannt (vgl. Langer et al. 1974, 13), welche auch in dieser Arbeit Berücksichtigung finden.
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Berg, H. (2018). Synthese und Ableitung der forschungsleitenden Annahmen. In: Wissenschaftsjournalismus zwischen Elfenbeinturm und Boulevard. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-21157-8_4
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Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden
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