Skip to main content

Recht als Grundlage und Schranke staatlichen Handelns bei der Bekämpfung des Terrorismus

  • Chapter
  • First Online:
Terrorismus als hybride Bedrohung des 21. Jahrhunderts

Part of the book series: Sicherheit – interdisziplinäre Perspektiven ((SIIP))

  • 3491 Accesses

Zusammenfassung

Staatliches Handeln zur nachrichtendienstlichen Aufklärung terroristischer Aktivitäten, zur polizeilichen Verhütung oder Verhinderung terroristisch motivierter Straftaten oder zur Verfolgung von bereits begangenen Straftaten ist im Regelfall grundrechtsrelevant und setzt infolgedessen gesetzliche Eingriffsgrundlagen voraus. Das gesetzliche Recht in diesem Sinne ist zugleich Grundlage und Schranke staatlichen Handelns. Diesem doppelfunktionalen Charakter nach ermächtigt und entmächtigt das Gesetz alle staatlichen Organe im Hinblick auf ihre Handlungsoptionen.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 59.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as EPUB and PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 74.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Notes

  1. 1.

    Denninger in Lisken/Denninger, HdB des Polizeirechts, B 50 ff.

  2. 2.

    IMK, 174. Sitzung, Beschluss 1.6.

  3. 3.

    In Deutschland existieren auf Bundesebene drei Nachrichtendienste: der Bundesnachrichtendienst (BND) als Auslandsnachrichtendienst, das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) als Inlandsnachrichtendienst sowie der Militärischen Abschirmdienst (MAD) als bundeswehrzugehörigem Nachrichtendienst. Zudem sind in jedem der 16 Bundesländer Verfassungsschutzbehörden der Länder als lokale Inlandsnachrichtendienste eingerichtet. Die Untersuchungen in diesem Beitrag konzentrieren sich auf die Inlandsnachrichtendienste, insofern die „Verfassungsschutzbehörden“. Sofern angesprochene Rechtsgrundlagen nicht nur im BVerfSchG, sondern auch im BND-Gesetz bzw. im MAD-Gesetz enthalten sind, wird im Kontext der Begriff „Nachrichtendienste“ verwendet.

  4. 4.

    Die Ursachen des Terrorismus im Zuge von Prävention und Deradikalisierung zu bekämpfen ist eines der Ziele der Bundesregierung, dazu vgl. Internetauftritt des Bundesministeriums des Innern unter http://www.bmi.bund.de/DE/Themen/Sicherheit/Terrorismusbekaempfung/Terrorismus/terrorismus_node.html (Login vom 3. Oktober 2017).

  5. 5.

    BT, WD 3 – 3000 – 248/12, S. 4.

  6. 6.

    BVerfG, Urteil vom 24. April 2013 – 1 BvR 1215/07 -, BVerfGE 133, 277–377, Rn. 122.

  7. 7.

    Vgl. BVerfG, Urteil vom 24. April 2013 – 1 BvR 1215/07 -, BVerfGE 133, 277–377, Ls. 2, Rn. 119.

  8. 8.

    Mit der Entscheidung zur Antiterrordatei, BVerfG, Urteil vom 24. April 2013 – 1 BvR 1215/07 -, BVerfGE 133, 277–377, Ls. 2, Rn. 123.

  9. 9.

    Bergemann in Lisken/Denninger, HdB des Polizeirechts, H 14.

  10. 10.

    Darüber hinaus erstreckt sich nach § 3 Abs. 1 BVerfSchG die Aufgabe auch auf die Sammlung und Auswertung von Informationen über (Nr. 2) sicherheitsgefährdende oder geheimdienstliche Tätigkeiten im Geltungsbereich dieses Gesetzes für eine fremde Macht, (Nr. 3) Bestrebungen im Geltungsbereich dieses Gesetzes, die durch Anwendung von Gewalt oder darauf gerichtete Vorbereitungshandlungen auswärtige Belange der Bundesrepublik Deutschland gefährden sowie (Nr. 4) Bestrebungen im Geltungsbereich dieses Gesetzes, die gegen den Gedanken der Völkerverständigung (Artikel 9 Abs. 2 des Grundgesetzes), insbesondere gegen das friedliche Zusammenleben der Völker (Artikel 26 Abs. 1 des Grundgesetzes) gerichtet sind.

  11. 11.

    Verfassungsschutzbericht 2016, S. 16; zum „Ziel des Verfassungsschutzes“ ausführlich Roth in Schenke/Graulich/Ruthig, Sicherheitsrecht, BVerfSchG § 1 Rn. 2 ff.

  12. 12.

    Dazu differenziert Denninger in Lisken/Denninger, HdB des Polizeirechts, D 171.

  13. 13.

    Weiterführend Denninger/Poscher in Lisken/Denninger, HdB des Polizeirechts, B 143 ff.

  14. 14.

    Zum Aufgabenspektrum der Bundespolizei vgl. Gnüchtel in Heesen/Hönle/Peilert/Martens, BPolG, § 1 Rn. 4 ff.

  15. 15.

    „Ergeben sich bei einem einheitlichen Lebenssachverhalt gleichzeitig und unmittelbar Aufgaben der Strafverfolgung und der Gefahrenabwehr, so sind die Staatsanwaltschaft und die Polizei zuständig, die zur Erfüllung ihrer Aufgaben notwendigen Maßnahmen zu treffen. In einem solchen Falle ist eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Staatsanwaltschaft und Polizei in ganz besonderem Maße erforderlich. Die partnerschaftliche Zusammenarbeit gebietet es, dass jede Stelle bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben auch die Belange der übrigen sich aus dem Lebenssachverhalt stellenden Aufgaben berücksichtigt. Schaltet sich die Staatsanwaltschaft ein, so werden der Staatsanwalt und die Polizei möglichst im Einvernehmen handeln. Dies gilt auch dann, wenn die Situation die gleichzeitige angemessene Wahrnehmung beider Aufgaben nicht zulässt. In diesem Falle ist nach dem Grundsatz der Güter- und Pflichtenabwägung jeweils für die konkrete Lage zu entscheiden, ob die Strafverfolgung oder die Gefahrenabwehr das höherwertige Rechtsgut ist. Erfordert die Lage unverzüglich eine Entscheidung über die Anwendung unmittelbaren Zwanges und ist ein Einvernehmen darüber, welche Aufgabe in der konkreten Lage vorrangig vorzunehmen ist, – gegebenenfalls auch nach Einschaltung der vorgesetzten Dienststellen – nicht herzustellen, so entscheidet hierüber die Polizei.“

  16. 16.

    Zöller in Gercke/Julius/Temming/Höller, Heidelberger Kommentar, § 161 Rn. 29.

  17. 17.

    Peilert in Heesen/Hönle/Peilert/Martens, BPolG, § 16 Rn. 2.

  18. 18.

    Weitergehend Denninger in Lisken/Denninger, HdB des Polizeirechts, D 183.

  19. 19.

    Zu den Begriffen Strafwürdigkeit und Strafbedürftigkeit vgl. Deckert, ZIS 2013, 266 ff.

  20. 20.

    Dazu grundlegend Radbruch, Rechtsphilosophie, S. 8 ff.; Vormbaum, Strafrechtspolitik, S. 29 ff.; ders. in ebenda, S. 57 ff.; Gnüchtel, JBÖS 2014/2015, S. 520 ff.; speziell im Kontext zum Terrorismusstrafrecht ders., JBÖS 2016/2017, S. 357 ff.

  21. 21.

    Peilert, Die Kriminalpolizei 2005, 86 (86).

  22. 22.

    Dazu ausführlich Gnüchtel, JBÖS 2014/2015, S. 516.

  23. 23.

    Gercke in Gercke/Julius/Temming/Höller, Heidelberger Kommentar, § 152 Rn. 11.

  24. 24.

    Vgl. BGH, Beschluss vom 28.2.1997 – StB 14/96 -, juris.

  25. 25.

    BGBl. I 2004 S. 1950.

  26. 26.

    Zur erfolglosen Verfassungsbeschwerde vgl. BVerfG, Nichtannahmebeschluss vom 24. Juli 2017 – 2 BvR 1487/17 -, juris.

  27. 27.

    Vgl. Gnüchtel, NVwZ 2016, 1113 (1119).

  28. 28.

    BGBl. I 2017, 3202.

  29. 29.

    So auch Marscholleck, NJW 2015, 3611 (3616).

  30. 30.

    BGBl. I 2002, 361.

  31. 31.

    Insbesondere erweiterte Kompetenzen für Sicherheitsbehörden, Verbesserung des Datenaustausches, Verhinderung der Einreise terroristischer Straftäter, identitätssichernde Maßnahmen im Visumverfahren, Verbesserungen bei der Grenzkontrolle, verstärkte Überprüfung von sicherheitsempfindlichen Tätigkeiten, biometrische Merkmale in Pässen und Personalausweisen, Beschränkungen für extremistische Ausländervereine, Rasterfahndung, Schusswaffengebrauch in zivilen Luftfahrzeugen nur durch Polizeibeamte, Sicherstellung der Energieversorgung.

  32. 32.

    Als erste Reaktion nach den Anschlägen wurde bereits am 20. September 2001 im Rahmen einer von Deutschland initiierten Sondersitzung des Rates Justiz und Inneres ein umfangreicher Maßnahmenkatalog zur Terrorismusbekämpfung beschlossen, vgl. dazu BT-Drs. 14/7386, S. 35. Das dann folgende sog. Sicherheitspakte I widmete sich vorrangig der strafrechtlichen und vereinsrechtlichen Bekämpfung des Terrorismus.

  33. 33.

    Zur Genese der Terrorismusbekämpfungsgesetze Gnüchtel, NVwZ 2016, 13 (13).

  34. 34.

    BGBl. I 2015, 2161.

  35. 35.

    Ausführlich bei Gnüchtel, NVwZ 2016, 13 (15 ff).

  36. 36.

    BGBl. I 2013, 1602.

  37. 37.

    BVerfG, Beschluss vom 24. Januar 2012 – 1 BvR 1299/05 -, BVerfGE 130, 151–212.

  38. 38.

    Vgl. Expertendarstellung im Rahmen der dritten Evaluation, vgl. BT-Drs. 18/5935, S. 27.

  39. 39.

    Gnüchtel, NVwZ 2016, 13 (16); BT-Drs. 18/5935, S. 41.

  40. 40.

    Gnüchtel, NVwZ 2016, 13 (16); vgl. auch Expertendarstellung im Rahmen der dritten Evaluation BT-Drs. 18/5935, S. 27.

  41. 41.

    Dazu Bergmann in Lisken/Denninger, HdB des Polizeirechts, H 40 ff.

  42. 42.

    BGBl. I 2011, 2576; vgl. auch BT-Drs. 17/6925, S. 1 ff.

  43. 43.

    BT-Drs. 17/6925, S. 13; Mallmann in Schenke/Graulich/Ruthig, Sicherheitsrecht, BVerfSchG § 8a Rn. 20.

  44. 44.

    Mallmann in Schenke/Graulich/Ruthig, Sicherheitsrecht, BVerfSchG § 8b Rn. 3.

  45. 45.

    Gnüchtel, NVwZ 2016, 13 (17).

  46. 46.

    BT-Drs. 17/6925, S. 12.

  47. 47.

    Dazu näher Experteninterviews im Rahmen der letzten Evaluation, BT-Drs. 18/5935, S. 40.

  48. 48.

    Zur Ergebnisinterpretation bei niedrigen Fallzahlen ausführlich Gnüchtel, NVwZ 2016, 13 (14).

  49. 49.

    BVerfG, Urteil vom 20. April 2016 – 1 BvR 966/09 -, BVerfGE 141, 220–378.

  50. 50.

    BVerfG, Urteil vom 20. April 2016 – 1 BvR 966/09 -, BVerfGE 141, 220–378, Rn. 112.

  51. 51.

    BVerfG, Urteil vom 20. April 2016 – 1 BvR 966/09 -, BVerfGE 141, 220–378, Rn. 112.

  52. 52.

    BVerfG, Urteil vom 20. April 2016 – 1 BvR 966/09 -, BVerfGE 141, 220–378, Rn. 112.

  53. 53.

    GVBl. 13/2017, S. 388.

  54. 54.

    Drs. 17/16299, S. 2.

  55. 55.

    BGBl. I 2017, 1354 (wesentliche Regelungen treten erst am 25. Mai 2018 in Kraft), zur Begründung vgl. BT-Drs. 18/11163.

  56. 56.

    Vgl. Verfassungsschutzbericht 2016, S. 166 ff.

  57. 57.

    Petri in Lisken/Denninger, HdB des Polizeirechts, G 320 ff.

  58. 58.

    Vgl. synoptische Darstellung BT, WD 3 – 3000 – 020/17, S. 12.

  59. 59.

    Vergleich der Polizeigesetze mit Stand 6. August 2017.

  60. 60.

    Petri in Lisken/Denninger, HdB des Polizeirechts, G 315; BT, WD 3 – 3000 – 020/17, S. 12, Fn. 70 m. w. N.

  61. 61.

    Insbesondere durch BVerfG, Urteil vom 20. April 2016 – 1 BvR 966/09 -, BVerfGE 141, 220–378.

  62. 62.

    Vergleich der Polizeigesetze mit Stand 6. August 2017.

  63. 63.

    Vgl. auch BT-WD 3 – 3000 – 020/17, S. 14.

  64. 64.

    BVerfG, Urteil vom 2. März 2010 – 1 BvR 256/08 -, Rn. 233, juris.

  65. 65.

    Zur Bedarfsbegründung vgl. BVerfG, Urteil vom 27. Februar 2008 – 1 BvR 370/07.

  66. 66.

    Zum Begriff der „dringenden Gefahr“ BVerfG, Urteil vom 20. April 2016 – 1 BvR 966/09 -, BVerfGE 141, 220–378, Rn. 110 m. V. a. BVerfG, Beschluss vom 7. Dezember 2011 – 2 BvR 2500/09 -, BVerfGE 130, 1–51, Rn. 128.

  67. 67.

    Zum Begriff der „drohenden Gefahr“ siehe oben Ziff. 3.2.1.

  68. 68.

    BVerfG, Urteil vom 20. April 2016 – 1 BvR 966/09 -, BVerfGE 141, 220–378, Rn. 115; BVerfG, Urteil vom 27. Februar 2008 – 1 BvR 370/07 -, BVerfGE 120, 274–350, Rn. 242.

  69. 69.

    Vergleich der Polizeigesetze mit Stand 12. August 2017.

  70. 70.

    Vgl. Begründung zur neuen Vorschrift § 56 BKAG-neu, BT-Drs. 18/11163, S. 122.

  71. 71.

    Vergleich der Polizeigesetze mit Stand 13. August 2017.

  72. 72.

    Dazu ausführlich Rachor in Lisken/Denninger, HdB des Polizeirechts, E 355 ff.

  73. 73.

    Vgl. § 23 Abs. 1 Nr. 3 BPolG; § 19 Abs. 1 Satz 1 Nr. 5 SachsPolG; § 180 Abs. 3 Satz 1 Nr. 2 LVwG SH, Art. 13 Abs. 1 Nr. 5 Alt. 1 BayPAG.

  74. 74.

    Vgl. § 26 Abs. 1 Nr. 6 PolG BW; Art. 13 Abs. 1 Nr. 5 Alt. 2 BayPAG; § 18 Abs. 2 Nr. 6 HSOG; § 19 Abs. 1 S. 1 Nr. 5 SächsPolG; § 14 Abs. 1 Nr. 5 ThürPAG.

  75. 75.

    Vgl. § 22 Abs. 1a BPolG; § 13 Abs. 1 Nr. 5 Alt. 3 BayPAG.

  76. 76.

    Vgl. Übersicht BT, WD 3 – 3000 – 020/17, S. 7 f.

  77. 77.

    Im Sinne des oben unter Ziff. 3.2.1 besprochenen Urteils, BVerfG, Urteil vom 20. April 2016 – 1 BvR 966/09 -, BVerfGE 141, 220–378.

  78. 78.

    Vgl. BVerfG, Urteil vom 15. Dezember 1983 – 1 BvR 209/83 -, BVerfGE 65, 1–71; BayVerfGH, Entscheidung vom 28. März 2003 – Vf. 7-VII-00 -, juris; BayVerfGH, Urteil vom 7. Februar 2006 – Vf. 69-VI-04 -, juris.

  79. 79.

    Zu den Anforderungen an eine Schleierfahndungsbefugnis anhand des Beispiels § 23 Abs. 1 Nr. 3 BPolG vgl. Gnüchtel, NVwZ 2013, 980 (982).

  80. 80.

    Zur grundlegenden Funktionsbeschreibung solcher Systeme vgl. BVerfG, Urteil vom 11. März 2008 – 1 BvR 2074/05 -, BVerfGE 120, 378–433, Rn. 2; BayVGH, Urteil vom 17. Dezember 2012 – 10 BV 09.2641 -, Rn. 29, juris; BT-Drs. 18/10939, S. 13 ff.

  81. 81.

    So BVerfG, Nichtannahmebeschluss vom 18. April 2016 – 2 BvR 1833/12, 2 BvR 1945/12 -, juris.

  82. 82.

    Vgl. BayLT-Drs. 17/16299, S. 12.

  83. 83.

    Nach Art. 104 Abs. 2 Satz 3 GG sind zeitliche Obergrenzen nur für das Festhalten aus allein polizeilicher Machtvollkommenheit geregelt. Bei richterlicher Anordnung ist die Einhaltung einer Höchstgrenze von z. B. 14 Tagen verfassungsrechtlich nicht geboten. Auch die polizeilichen Regelungen in Schleswig-Holstein (§ 204 Abs. 5 und 6 LVwG-SH) und in Bremen (§ 16 Abs. 3 und § 18 Abs. 1 BremPolG) enthalten keine polizeigesetzliche Höchstfrist des Gewahrsams unterhalb der Maximalregelung des § 425 Abs. 1 und 3 FamFG.

  84. 84.

    Vgl. dazu BayLT-Drs. 17/16299, S. 13.

  85. 85.

    BVerfG, Urteil vom 20. April 2016 – 1 BvR 966/09 -, BVerfGE 141, 220–378.

  86. 86.

    BVerfG, Urteil vom 20. April 2016 – 1 BvR 966/09 -, BVerfGE 141, 220–378, Ls. 2b und Rn. 279 ff.; dazu Gnüchtel, NVwZ 2016, 1113 (1117).

  87. 87.

    BVerfG, Urteil vom 20. April 2016 – 1 BvR 966/09 -, BVerfGE 141, 220–378, Ls. 2c und Rn. 284 ff.; dazu Gnüchtel, NVwZ 2016, 1113 (1117).

  88. 88.

    BGBl. I 2017, 1354 (wesentliche Regelungen treten erst am 25. Mai 2018 in Kraft), zur Begründung vgl. BT-Drs. 18/11163.

  89. 89.

    § 12 Abs. 1 Satz 1 BKAG-Neu regelt den Weiterverarbeitung der Daten im Rahmen der Zweckbindung: „(1) Das Bundeskriminalamt kann personenbezogene Daten, die es selbst erhoben hat, weiterverarbeiten (Nr. 1) zur Erfüllung derselben Aufgabe und (Nr. 2) zum Schutz derselben Rechtsgüter oder zur Verfolgung oder Verhütung derselben Straftaten.“ § 12 Abs. 2 Satz 1 regelt die Weiterverarbeitung zu anderen Zwecken nach dem Grundsatz der hypothetischen Datenneuerhebung: „(2) Das Bundeskriminalamt kann zur Erfüllung seiner Aufgaben personenbezogene Daten zu anderen Zwecken, als denjenigen, zu denen sie erhoben worden sind, weiterverarbeiten, wenn (Nr. 1) mindestens (a) vergleichbar schwerwiegende Straftaten verhütet, aufgedeckt oder verfolgt oder (b) vergleichbar bedeutsame Rechtsgüter geschützt werden sollen und (Nr. 2) sich im Einzelfall konkrete Ermittlungsansätze (a) zur Verhütung, Aufdeckung oder Verfolgung solcher Straftaten ergeben oder (b) zur Abwehr von in einem übersehbaren Zeitraum drohenden Gefahren für mindestens vergleichbar bedeutsame Rechtsgüter erkennen lassen.“

  90. 90.

    Vgl. dazu Lenckner/Sternberg-Lieben in Schönke/Schröder, § 129, Rn. 3.

  91. 91.

    BGBl. I 2017, 2240.

  92. 92.

    In Bezug auf terroristische Vereinigungen vgl. BGH, Urteil vom 28. Oktober 2010 – 3 StR 179/10 -, BGHSt 56, 28–39; Gesamtüberblick Rechtsprechung bei Lenckner/Sternberg-Lieben in Schönke/Schröder, § 129, Rn. 3.

  93. 93.

    Vgl. BT-Drs. 18/11275, S. 7.

  94. 94.

    BGH, Urteil vom 28. Oktober 2010 – 3 StR 179/10 -, BGHSt 56, 28–39, Rn. 28.

  95. 95.

    Vgl. BT-Drs. 18/11275, S. 10.

  96. 96.

    Gnüchtel, JBÖS 2016/2017, S. 357.

  97. 97.

    BGH, Urteil vom 8. Mai 2014 – 3 StR 243/13 -, BGHSt 59, 218–243, Rn. 44.

  98. 98.

    BGH, Urteil vom 8. Mai 2014 – 3 StR 243/13 -, BGHSt 59, 218–243, Rn. 45.

  99. 99.

    So Gnüchtel, JBÖS 2016/2017, S. 366; ähnlich Zöller, Terrorismusstrafrecht, S. 378.

  100. 100.

    Diesbezüglich hielt Jakobs den ersten Vortrag auf der Frankfurter Strafrechtslehrertagung 1985 und den zweiten Vortrag auf der sog. Milleniumstagung der Strafrechtslehrer 1999, vgl. dazu Jakobs, ZStW 1985, 751 ff. sowie Nachweise bei Asholt, ZIS 2011, 180 (180) und Vormbaum, Kritik d. Feindstrafrechts, S. VIII.

  101. 101.

    Jakobs in: Eser/Hassemer/Burkhardt, Strafrechtwissenschaft, S. 51.

  102. 102.

    Jakobs in: Eser/Hassemer/Burkhardt, Strafrechtwissenschaft, S. 51 f.

  103. 103.

    Asholt, ZIS 2011, 180 (181).

  104. 104.

    Vormbaum, Kritik d. Feindstrafrechts, S. XIII.

  105. 105.

    Hörnle in Vormbaum, Kritik d. Feindstrafrechts, S. 96.

  106. 106.

    Vgl. dazu u. a. Di Fabio, NJW 2008, 421 ff.; Lenckner/Eisele in Schönke/Schröder, Vorbem. § 13 ff., Rn. 5a; Paeffgen in Kindhäuser/Neumann/Paeffgen, Nomos Kommentar, § 32 ff., Rn. 223; Beiträge in Vormbaum, Kritik d. Feindstrafrechts.

  107. 107.

    Di Fabio, NJW 2008, 421 (423).

  108. 108.

    Vgl. dazu Kindhäuser in Vormbaum, Kritik d. Feindstrafrechts, S. 82.

  109. 109.

    Diesbezüglich wurde kurz unter Ziff. 2.3 auf die Trias Strafgerechtigkeit, Rechtssicherheit und Zweckmäßigkeit als Prüfungsmaßstab m. w. N. (oben Fn. 20) verwiesen.

  110. 110.

    Vgl. Verfassungsschutzbericht 2016, S. 161.

  111. 111.

    So auch Marscholleck, NJW 2015, 3611 (3616).

  112. 112.

    So auch Gnüchtel, NVwZ 2016, 13 (17).

Weiterführende Literatur

  • Albrecht, Peter-Alexis. Kriminologie. Eine Grundlage zum Strafrecht. 4. Aufl. 2010. München: C.H. Beck.

    Google Scholar 

  • Asholt, Martin. Die Debatte über das Feindstrafrecht in Deutschland. Aufleben eines alten Dilemmas am Anfang des 21. Jahrhunderts?; in: Zeitschrift für Internationale Strafrechtsdogmatik (ZIS) 2011, 180–192.

    Google Scholar 

  • Bundesministerium des Innern. Verfassungsschutzbericht 2016. Berlin 2017.

    Google Scholar 

  • Deckert, Antje. Zum Strafwürdigkeitsbegriff im Kontext legislativer Kriminalisierungsentscheidungen im Verfassungsstaat, in: Zeitschrift für Internationale Strafrechtsdogmatik (ZIS) 2013, 266–275.

    Google Scholar 

  • Deutscher Bundestag. Wissenschaftliche Dienste. Ausarbeitung Polizeilicher Staatsschutz, Az.: WD 3 – 3000 – 248/12 vom 6. September 2012.

    Google Scholar 

  • Deutscher Bundestag. Wissenschaftliche Dienste. Vergleich ausgewählter präventivpolizeilicher Standardmaßnahmen im Recht des Bundes und der Länder, Az.: WD 3 – 3000 – 020/17 vom 16. Februar 2017.

    Google Scholar 

  • Di Fabio, Udo. Sicherheit in Freiheit, in: Neue Juristische Wochenschrift (NJW) 2008, 421–425.

    Google Scholar 

  • Gercke, Björn, Julius, Karl-Peter, Temming, Dieter, und Zöller, Mark A. (Hrsg.). Heidelberger Kommentar. Strafprozessordnung. 5. Aufl. 2012. München: C. H. Beck.

    Google Scholar 

  • Gnüchtel, Ralf. Fahndung im Grenzgebiet, auf dem Gebiet der Bahnanlagen sowie auf Verkehrsflughäfen, in: Neue Zeitschrift für Verwaltungsrecht (NVwZ) 2013, 980–983.

    Google Scholar 

  • Gnüchtel, Ralf. Das Verständnis um eine Strafbegrenzungsdogmatik aus polizeiwissenschaftlicher Perspektive, in: Jahrbuch Öffentliche Sicherheit (JBÖS) 2014/2015, Hrsg. M. H. W. Möllers und R. C. van Ooyen, S. 513–524. Frankfurt 2015: Verlag für Polizeiwissenschaft.

    Google Scholar 

  • Gnüchtel, Ralf. Strafrecht als Mittel zur Terrorismusbekämpfung – legitimer Rahmen und Grenzüberschreitungen, in: Jahrbuch Öffentliche Sicherheit (JBÖS) 2016/2017, Hrsg. M. H. W. Möllers und R. C. van Ooyen, S. 357–368. Frankfurt 2017: Nomos und Verlag für Polizeiwissenschaft.

    Google Scholar 

  • Gnüchtel, Ralf. Das Gesetz zur Verlängerung der Befristung von Vorschriften nach den Terrorismusbekämpfungsgesetzen auf Grundlage der dritten Evaluation, in: Neue Zeitschrift für Verwaltungsrecht (NVwZ) 2016, 13–17.

    Google Scholar 

  • Gnüchtel, Ralf. Das Gesetz zum besseren Informationsaustausch bei der Bekämpfung des internationalen Terrorismus, in: Neue Zeitschrift für Verwaltungsrecht (NVwZ) 2016, 1113–1119.

    Google Scholar 

  • Heesen, Dietrich, Hönle, Jürgen, Peilert, Andreas, und Martens, Helgo (Hrsg.). Bundespolizeigesetz, Verwaltungs-Vollstreckungsgesetz, Gesetz über den unmittelbaren Zwang. Kommentar. 5. Aufl. 2012. Hilden: Verlag Deutsche Polizeiliteratur (VDP).

    Google Scholar 

  • Hörnle, Tatjana. Deskriptive und normative Dimensionen des Begriffs „Feindstrafrecht“, in: Kritik des Feinstrafrechts, Hrsg. Thomas Vormbaum, S. 85–105. Berlin 2009: LIT.

    Google Scholar 

  • Innenministerkonferenz (IMK). Sammlung der zur Veröffentlichung freigegebenen Beschlüsse der 174. Sitzung am 8. Juli 2004 unter: http://www.innenministerkonferenz.de/IMK/DE/termine/to-beschluesse/2004-07-08/beschluesse.pdf?__blob=publicationFile&v=2 (Login vom 23. Juli 2017).

  • Institut für Gesetzesfolgenabschätzung und Evaluation (InGFA). Evaluation nach Artikel 9 des Gesetzes zur Änderung des Bundesverfassungsschutzgesetzes vom 7. Dezember 2011. Im Auftrag des Bundesministeriums des Innern. Projektleiter: Jan Ziekow. Veröffentlicht auf Drucksache 18/5935.

    Google Scholar 

  • Jakobs, Günther. Kriminalisierung im Vorfeld einer Rechtsgutsverletzung, in: Zeitschrift für die gesamte Strafrechtswissenschaft (ZStW) 1985, 751–768.

    Google Scholar 

  • Jakobs, Günter. Das Selbstverständnis der Strafrechtswissenschaft vor den Herausforderungen der Gegenwart, in: Die deutsche Strafrechtswissenschaft vor der Jahrtausendwende. Hrsg. Albin Eser, Winfried Hassemer und Björn Burkhardt, S. 47–56. München 2000: C.H. Beck.

    Google Scholar 

  • Kindhäuser, Urs. Schuld und Strafe. Zur Diskussion um ein Feindstrafrecht, in: Kritik des Feinstrafrechts, Hrsg. Thomas Vormbaum, S. 63–84. Berlin 2009: LIT.

    Google Scholar 

  • Lisken, Hans, und Denninger, Erhard (Hrsg.). Handbuch des Polizeirechts. 5. Aufl. 2012. München: C. H. Beck.

    Google Scholar 

  • Marscholleck, Dietmar. Das Gesetz zur Verbesserung der Zusammenarbeit im Bereich des Verfassungsschutzes, in: Neue Juristische Wochenschrift (NJW) 2015, 3611–3616.

    Google Scholar 

  • Paeffgen, Hans-Ullrich, Kindhäuser, Urs, und Neumann, Ulfrid (Hrsg.). Nomos Kommentar. Strafgesetzbuch. 4. Aufl. 2013. Baden Baden: Nomos.

    Google Scholar 

  • Peilert, Andreas. Die verdeckte präventiv-polizeiliche Wohnraumüberwachung in Rheinland-Pfalz. Stellungnahme für die Anhörung des Innenausschusses des Landtages Rheinland-Pfalz zur Änderung des Polizei- und Ordnungsbehördengesetzes (POG) am 31.5.2005, in: Die Kriminalpolizei 2005, 86–89.

    Google Scholar 

  • Radbruch, Gustav. Rechtsphilosophie. Studienausgabe. Hrsg. Dreier/Paulson. 2. Aufl. 2003 (Erstausgabe von Gustav Radbruch, Leipzig 1932): C.F. Müller.

    Google Scholar 

  • Roxin, Claus. Strafrecht AT. 4. Aufl., München 2006: C.H. Beck.

    Google Scholar 

  • Schenke, Wolf-Rüdiger, Graulich, Kurt, und Ruthig, Josef (Hrsg.). Sicherheitsrecht des Bundes. 1. Aufl. 2014. München: C. H. Beck.

    Google Scholar 

  • Schönke/Schröder. Strafgesetzbuch. Kommentar. Begründet von Adolf Schönke, fortgeführt von Horst Schröder. 28. Aufl., München 2010: C.H. Beck.

    Google Scholar 

  • Vormbaum, Thomas. „Politisches“ Strafrecht, in: Beiträge zum Strafrecht und zur Strafrechtspolitik. Hrsg. Thomas Vormbaum, S. 29–55. Berlin 2011: LIT.

    Google Scholar 

  • Vormbaum, Thomas. Aktuelles zur Lage des Strafrechts, in: Beiträge zum Strafrecht und zur Strafrechtspolitik. Hrsg. Thomas Vormbaum, S. 57–77. Berlin 2011: LIT.

    Google Scholar 

  • Vormbaum, Thomas (Hrsg.). Kritik des Feindstrafrechts. Berlin 2009: LIT.

    Google Scholar 

  • Zöller, Mark A. Terrorismusstrafrecht. Heidelberg 2009: C.F. Müller.

    Google Scholar 

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Corresponding author

Correspondence to Ralf Gnüchtel .

Editor information

Editors and Affiliations

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 2019 Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature

About this chapter

Check for updates. Verify currency and authenticity via CrossMark

Cite this chapter

Gnüchtel, R. (2019). Recht als Grundlage und Schranke staatlichen Handelns bei der Bekämpfung des Terrorismus. In: Freudenberg, D., Goertz, S., Maninger, S. (eds) Terrorismus als hybride Bedrohung des 21. Jahrhunderts. Sicherheit – interdisziplinäre Perspektiven. Springer, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-20919-3_3

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-20919-3_3

  • Published:

  • Publisher Name: Springer, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-20918-6

  • Online ISBN: 978-3-658-20919-3

  • eBook Packages: Social Science and Law (German Language)

Publish with us

Policies and ethics