Zusammenfassung
Der Beitrag zielt auf die Konzeptualisierung der prinzipiellen Konflikthaftigkeit sozialer Ordnung ab. Dabei gehen die Autoren von Dahrendorfs Soziologie des Konfliktes aus. Mit einem an Rancière geschulten Blick wird anschließend der Konfliktbegriff bei Dahrendorf als Desiderat eines dahinterliegenden Ordnungs- und Konsensmodells analysiert und Rancières Modell des Unvernehmens als robuste Begründung der prinzipiellen Konflikthaftigkeit aller sozialen Ordnungen eingeführt. Hiervon ausgehend wendet sich der Beitrag dem sozialen Wandel zu und kann dabei zeigen, wie Dahrendorf letztlich als soziologischer Lehrmeister einen solchen Wandel soziologisch zu bestimmen versucht. Rancières Konfliktbegriff ermöglicht es den beiden Autoren zufolge dagegen auch radikale Transformationsprozesse denken zu können.
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Notes
- 1.
Beispiele hierfür sind die Sphären der Politik, der Wirtschaft, der Religion, der Pädagogik etc.
- 2.
Diese sind dabei keineswegs rein materieller Natur, sondern umfassen (vor allem) auch Bereiche wie das Recht.
- 3.
Dabei bleibt zu beachten, dass das Ideal des „unwissenden Lehrmeisters“ auch für Rancière kein endgültig erreichter Zustand ist (vgl. Wetzel und Claviez 2016, S. 139).
- 4.
Im Sinne des polizeilichen Logos.
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Grunwald, H., Herber, L. (2018). Die Konfliktsoziologie Dahrendorfs unter der Brille des Unvernehmens. In: Linpinsel, T., Lim, IT. (eds) Gleichheit, Politik und Polizei: Jacques Rancière und die Sozialwissenschaften. Kulturelle Figurationen: Artefakte, Praktiken, Fiktionen. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-20670-3_9
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