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Professionalisierte Wahlplakate?

Personalisierung und Inhaltsverkürzung in Landtagswahlkämpfen in Nordrhein-Westfalen

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Book cover Professionalisierte politische Kommunikation

Zusammenfassung

Welche Entwicklungen im Hinblick auf Personalisierung und Inhaltsverkürzung lassen sich in Landtagswahlkämpfen beobachten? Dieser Beitrag beantwortet diese Fragestellung mit einer quantitativen Analyse von Wahlplakaten in NRW-Wahlkämpfen zwischen 1980 und 2017. Da die aus der Literatur abgeleiteten Hypothesen teilweise eine unterschiedliche Entwicklung des Einsatzes von Personalisierung und Inhaltsverkürzung für große versus kleine Parteien erwarten, konzentriert sich der Beitrag auf die Entwicklungen für CDU und Bündnis 90/Die Grünen. Die empirischen Ergebnisse zeigen, dass eine lineare Entwicklung hin zu verstärkter Personalisierung und Inhaltsverkürzung nicht stattfindet. Vielmehr weisen die Resultate auf starke Effekte des Kontexts hin, innerhalb dessen die spezifische Wahlkampagne konzipiert und durchgeführt wird.

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Notes

  1. 1.

    Die gleiche Methodik verwendet bereits Tenscher (2013).

  2. 2.

    Nationale und Europaparlamentswahlen in Deutschland und Finnland zwischen 2004 und 2009.

  3. 3.

    Zwischen den Bundestagswahlen 2005 und 2009 stellen Tenscher und Mykkänen (2014, S. 32) einen Rückgang der strategischen Professionalisierung fest. Sie vermuten, dass dies auf ein bereits erreichtes Limit der strategischen Professionalisierung im Jahr 2005 zurückzuführen ist.

  4. 4.

    Tenscher und Mykkänen (2014, S. 35) bilden hier drei Kategorien von Parteien, abhängig vom durchschnittlichen Stimmenanteil in nationalen Parlamentswahlen zwischen 1990 und 2009: <10 % = kleine Partei; 10–20 % = mittelgroße Partei; >20 % = große Partei.

  5. 5.

    Eine Ausnahme stellt der Beitrag Rauhs (2016), der Negative Campaigning als Aspekt der Professionalisierung in Landtagswahlkämpfen untersucht.

  6. 6.

    Dieses mehrdimensionale Verständnis des Begriffs ist in der gegenwärtigen Literatur der politischen Kommunikationsforschung der vorherrschende Ansatz, um der Komplexität des Phänomens gerecht zu werden (vgl. etwa Holtz-Bacha et al. 2014; Van Aelst et al. 2011; Adam und Maier 2010).

  7. 7.

    Van Aelst et al. (2011, S. 210) resümieren hier deutlich zurückhaltender und möchten die Personalisierungshypothese auch für die Medienberichterstattung nicht bestätigen. Sie fassen zusammen, dass Langzeitstudien in Folge eines uneinheitlichen Verständnisses des Begriffs bislang zu unterschiedlich starken bis hin zu konträren Ergebnissen geführt haben.

  8. 8.

    Basierend auf den durchschnittlichen Stimmenanteilen im Zeitraum zwischen 1980 und 2017. Grüne: 7,3 %; CDU: 36,6 %.

  9. 9.

    Im Gegensatz zu free-media-Inhalten, wie etwa TV-Duellen oder Zeitungsartikeln, die sich vor allem zur Analyse der Strategien der Medienberichterstattung eignen.

  10. 10.

    Für den Landtagswahlkampf in Nordrhein-Westfalen liegen derartige Zahlen nicht vor. Rauh stützt sich in ihrer Schätzung auf das vergleichbare Bundesland Baden-Württemberg.

  11. 11.

    Nur berücksichtigte Plakate sind in die Fallzahlen miteinbezogen. Den Ansprechpartnern der Archive gilt für die Zurverfügungstellung des Materials und die Beantwortung von Fragen ausdrücklich unser Dank.

  12. 12.

    Die angewandten Ausschlussregeln orientieren sich an den Beiträgen von Rauh (2016, S. 143 f.) und Marquart (2013, S. 359).

  13. 13.

    Den Archiven der parteinahen Stiftungen liegen keine Informationen zur Vollständigkeit der gewählten Plakatserien vor.

  14. 14.

    Die Empfehlung Vliegentharts (2012, S. 147) zwischen textlicher und bildlicher Ebene eines Plakats zu unterscheiden und demnach mehrere dichotom codierte Variablen zu bilden, erscheint in diesem Sample wenig sinnvoll. Es lag in keinem Fall eine „Text-Bild-Schere“ bezüglich der Ausprägung der Variable „Personalisierung“ vor. Daher wurde als Analyseeinheit das gesamte Plakat mir allen textlichen und bildlichen Inhalten gewählt.

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Eisenbraun, K., Schmitz, R. (2018). Professionalisierte Wahlplakate?. In: Schlipphak, B. (eds) Professionalisierte politische Kommunikation. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-20656-7_7

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