Zusammenfassung
Die Grundzüge einer Theorie der Normativität lassen sich aus der bisher formulierten Kritik gewinnen. Die desire-Theorie führt Normativität auf Motivation zurück, doch damit stellt sie die Dinge auf den Kopf. Grob gesagt erscheint aus distanzierter Perspektive als Motivation, was aus der Akteursperspektive als normativ erscheint. Dabei genießt jedoch die Akteursperspektive Priorität. Das Verhältnis von motivationalen und normativen Begriffen erschließt sich aus dem reflexiven Charakter des praktischen Denkens, der der desire-Theorie entgeht. Der Externalismus wiederum postuliert subjektexterne normative Tatsachen, doch um diese zu erkennen, sind wir auf normative Intuitionen angewiesen. Eine Betrachtung dieser Intuitionen jedoch macht klar, dass sie Ausdruck unserer sozialen Lebensweise, unserer praktischen Identiät sind; selbst wenn sich mit ihrer Hilfe normative Tatsachen erkennen ließen, wären diese also keineswegs subjektextern. Was beiden Ansätzen fehlt, ist ein genuiner Begriff von Praxis. Unter Rückgriff auf Christine Korsgaards Handlungstheorie, die wiederum an Aristoteles und Kant anknüpft, lässt sich dieses Desiderat beheben.
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Schott, O. (2018). Grundlagen der Normativität. In: Praktisches Denken und Normativität. J.B. Metzler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-20650-5_3
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