Zusammenfassung
Der Beitrag stellt eine ergänzende Evaluationsperspektive für die Sanktionsforschung vor. Argumentiert wird für eine Qualitätsbewertung des Strafvollzugs, die an den Individualisierungsgrundsatz und die im Gesetz schon vorgesehene Prozessevaluation anknüpft. Mit dem Ansatz lässt sich empirisch überprüfen, ob und wie in der Praxis geeignete Maßnahmen für den Einzelfall ausgewählt werden, wie sie sich auf die Biografien auswirken und wie bei Bedarf gemeinsam mit Praktikern vor Ort Verbesserungen zu erzielen sind. Beispiel eines solchen Evaluationsansatzes ist das Wiesbadener Verlaufsprojekt, bei dem das Team des Mainzer Lehrstuhls für Kriminologie eine Gruppe von (ursprünglich) 40 Jugendstrafgefangenen der JVA Wiesbaden ab 2005 bis zu drei Jahre nach Haftentlassung begleitete.
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Literatur
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Bock, M., Rau, M. (2018). Aufgaben und Möglichkeiten einer Qualitätsbewertung des Strafvollzugs am Beispiel des Wiesbadener Verlaufsprojekts. In: Walsh, M., Pniewski, B., Kober, M., Armborst, A. (eds) Evidenzorientierte Kriminalprävention in Deutschland . Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-20506-5_34
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