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Zur Übersetzung der Grammatik und Rhetorik der Dekolonialität

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Zusammenfassung

Mit der von Walter Mignolo vorgelegten Grammatik der Dekolonialität wird der Anspruch verknüpft, westliche und eurozentrische Weltansichten um nicht-westliche Perspektiven zu erweitern, diese dadurch nicht nur zu relativieren, sondern bezüglich ihrer problematischen Verwicklung in moderne bzw. koloniale epistemische Machtverhältnisse zu dekolonialisieren. Die nachfolgende Auseinandersetzung zeigt, dass diese Grammatik einerseits aus Übersetzungen moderner in kolonialer Weltansichten hervorgegangen ist, und andererseits derartige Übersetzungen anleiten soll. Da die Grammatik der Dekolonialität aus einer durch die Erfahrung von Kolonialität gekennzeichneten Perspektive hervorgegangen ist, scheint es jedoch schwierig, sich diese dekoloniale Grammatik bzw. Sprache ohne eine derartige Erfahrung zu erschließen. In diese Richtung weisen zumindest Verständnisprobleme, die etwa von den Übersetzern Mignolos thematisiert werden. In diesem Artikel wird daher die These vertreten, dass umfassende Übersetzungen notwendig sind, um sich das dekoloniale Denken vom deutschsprachigen Raum aus erschließen zu können. Die hier vorgestellten Übersetzungen führen dann zu der Frage, ob das Erlernen der Grammatik der Dekolonialität mit einem Verständnis von Bildung im Anschluss an Wilhelm von Humboldt assoziiert werden kann.

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Notes

  1. 1.

    Mignolo verwendet in seinen englischsprachigen Texten den Ausdruck modernity/coloniality, in seinen spanischsprachigen den Ausdruck modernidad/colonialidad. Die deutschsprachige Übersetzung Moderne/Kolonialität ist insofern problematisch, als mit modernity bzw. modernidad nicht nur Moderne, sondern auch Modernität gemeint sein kann. Trotz möglicher damit einhergehender Verständnisprobleme wird, in Orientierung an der Übersetzung von Kastner und Waibel (vgl. Mignolo 2012), in dem vorliegenden Artikel stets von Moderne die Rede sein.

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Knobloch, P.D.T. (2020). Zur Übersetzung der Grammatik und Rhetorik der Dekolonialität. In: Engel, N., Köngeter, S. (eds) Übersetzung. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-20321-4_7

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