Zusammenfassung
Frauen der Zweiten Frauenbewegung gründeten in den 1970er/ 80er Jahren in Westdeutschland gegen großen Widerstand in den Kommunen Frauenprojekte, da die Interessen und Problemlagen von Frauen übergangen oder tabuisiert wurden (vgl. Lenz 2011). Im Zentrum feministischer Kritik stand neben gesundheitspolitischen Fragen die bis dahin ignorierte Gewalt gegen Frauen, ausgelöst durch eine hierarchisierte Geschlechterordnung. Die Zahl und Vielfalt der Projekte wuchsen rasch und leiteten den Beginn einer tiefgreifenden Transformation der Frauenbewegung in Richtung Verberuflichung ein (vgl. Brückner 2010).
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Brückner, M. (2018). Konfliktfeld Häusliche Gewalt: Transformationsprozesse und Perspektiven der Frauenhausarbeit. In: Lenz, G., Weiss, A. (eds) Professionalität in der Frauenhausarbeit. Edition Professions- und Professionalisierungsforschung, vol 7. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-20295-8_3
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