Zusammenfassung
Netzwerke eröffnen neue Formen der Wertschöpfung und gelten als vielversprechende Antwort auf die Herausforderungen sich wandelnder Produktions- und Innovationsprozesse. Die neue Form der Zusammenarbeit in Netzwerken zeichnet sich einerseits durch Vertrauen und andererseits durch Widersprüche aus. Wir werden zeigen, dass die klassischen Managementkonzepte, welche sich auf die Strukturen und die Organisation von Kooperationen beschränken, bei Netzwerken an ihre Grenzen stoßen. Deshalb verschieben wir die Perspektive auf die kulturellen Voraussetzungen der neuen Form der Wertschöpfung in Netzwerken und ergänzen das klassische Management durch ein Modell der Gestaltung von Netzwerken. Dazu definieren wir die Kultur von Netzwerken in Abgrenzung zur Formalstruktur von Organisationen. Aus dieser Perspektive leiten wir eine neue Methodik zur Netzwerkgestaltung ab, die sich durch ein empirisches, interpretatives, aktives und partizipatives Vorgehen auszeichnet. Die Kernelemente dieser neuen Methode demonstrieren wir beispielhaft anhand eines Innovationsnetzwerkes, das wir über mehrere Jahre begleitet haben.
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Thoma, J. (2018). Zur Kultur von Netzwerken – Wie die neue Form der Wertschöpfung in Netzwerken gelingen kann. In: Redlich, T., Moritz, M., Wulfsberg, J. (eds) Interdisziplinäre Perspektiven zur Zukunft der Wertschöpfung. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-20265-1_4
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