Zusammenfassung
Der Wiener Ethiker Ulrich Körtner (2015, S. 7) konstatierte angesichts der Debatten um den Afghanistaneinsatz der Bundeswehr und die Waffenlieferungen in den Nordirak, dass die Friedensdenkschrift von 2007 „keine ausreichende Basis zu bieten [scheint], um zu einer klaren kirchlichen Position zu finden, die in der politischen Debatte über Deutschlands aktuelle und künftige Rolle in der internationalen Sicherheitspolitik eine substantielle Orientierungshilfe bieten könnte“. Im Hintergrund dieser, auch von anderen publizistischen Beobachtern geteilten Diagnose (z. B. Schwarzkopf 2014; Neubauer 2014) stand die Beobachtung, dass die Kammer für Öffentliche Verantwortung der EKD in ihrem am Anfang des Jahres 2014 veröffentlichten Votum zum Afghanistaneinsatz der Bundeswehr (EKD 2013) zwar einen Konsens in Bezug auf das Leitbild des gerechten Friedens aus drücken konnte, in der Beurteilung einer Reihe von wichtigen politischen und militärischen Einzelfragen aber nicht zu einem gemeinsamen Urteil gekommen war, sondern mehrere Dissense förmlich in ihrem Papier festhielt. Damit stand die Frage im Raum, wie es um die Orientierungsleistung des friedensethischen Leitbildes des gerechten Friedens überhaupt bestellt sei.
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Mielke, R. (2018). „Differenzierter Konsens?“. In: Werkner, IJ., Schües, C. (eds) Gerechter Frieden als Orientierungswissen. Gerechter Frieden. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-20103-6_3
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