Zusammenfassung
Viele Firmen stellen sich heute nicht mehr die Frage, ob eine Auslagerung des eigenen Forderungsmanagements überhaupt sinnvoll ist. Vielmehr beschäftigt sie die Frage, in welchem Umfang dies erfolgen soll. Es wird nach geeigneten Lösungen gesucht, um die eigenen Forderungen effizienter und kostengünstiger zu bearbeiten. Dabei stehen sie vor einem Dilemma: Die Steigerung der Effizienz in der Eigenbearbeitung führt zwangsweise zu höheren Kosten, entweder durch erhöhten Personaleinsatz oder durch Investitionen in eine effizientere Technik und veränderte Prozesse.
Gerade unter dem Gesichtspunkt eines zunehmend hohen Wettbewerbsdrucks ist es zwingend notwendig, sich – gerade als mittelständisches Unternehmen – wieder auf die jeweilige Kernkompetenz zu konzentrieren. Jedes Unternehmen besitzt Kernkompetenzen und es wird unterstellt, dass es die damit verbundenen Aufgaben besser ausführen kann als andere Unternehmen, die die gleiche Tätigkeit nebenbei bearbeiten.
Outsourcing ist kein neues Phänomen, doch der Bezug von Fremdleistungen und das Ausmaß von Outsourcing-Verträgen hat in der Vergangenheit zugenommen und das aus gutem Grund. Im Spannungsfeld zwischen Eigenerstellung und Fremdbezug existieren graduelle Abstufungen, die sich zwischen hierarchischer Koordination (Eigenerstellung) und marktlicher Koordination (Fremdbezug) bewegen. Vor einer möglichen Auslagerung sollte jedoch die Eigenoptimierung stehen. Fehlt der Überblick über die bestehenden Prozesse, so ist die Festlegung von Zielen für die Optimierung, die eine wesentliche Grundlage für die Outsourcing-Entscheidung darstellt, nahezu unmöglich. Ist noch Eigenoptimierungspotenzial vorhanden, so ist dies vor einer Auslagerung konsequent zu nutzen, um nicht Gefahr zu laufen, diese teuer durch die Auslagerung einzukaufen (Vgl. Wagemann 2006, S. 10).
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Notes
- 1.
Vgl. Riedl (2003, S. 6).
- 2.
- 3.
- 4.
- 5.
Auf eine weitere Differenzierung des Begriffs Outsourcing wird im Folgenden verzichtet. Die Literatur unterscheidet Outsourcing nach verschiedenen Ausprägungsmerkmalen wie Grad des externen Leistungsbezugs, zeitliche Ordnung, Standort, strategische Aspekte, finanzielle Abhängigkeit oder Anzahl Leistungsersteller. Vgl. Juoanne-Diedrich (2004, S. 127).
- 6.
Vgl. Zahn et al. (2007, S. 1).
Literatur
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Fieseler, B. M., Krause, Dr. R. H. (2007). Modell K – Modellorganisation effiziente und risikoorientierte Kreditbearbeitung – Umsetzungshandbuch Version 2.0. Berlin.
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Niebling, J. (2006). Outsourcing – Rechtsfragen und Vertragsgestaltung. Stuttgart et al.
Juoanne-Diedrich, H. von (2004). 15 Jahre Outsourcing-Forschung. In R. Zarnekow, W. Brenner, H. Großmann (Hrsg.), Informationsmanagement: Konzepte und Strategien für die Praxis (S. 125–133). Heidelberg.
Zahn, E., Ströder, K., Unsöld, C. (2007). Leitfaden zum Outsourcing von Dienstleistungen – Informationen für die Praxis. Stuttgart.
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Schneider, T. (2018). Forderungsmanagement im Mittelstand – Outsourcing als sinnvolle Lösung zur Fokussierung auf die eigene Kernkompetenz. In: Dimler, N., Peter, J., Karcher, B. (eds) Unternehmensfinanzierung im Mittelstand. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-19932-6_19
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