Zusammenfassung
Das Erkenntnisinteresse dieses Forschungsvorhabens spricht dafür, den Akteurinnen das Wort zu überlassen, womit sich das Interview als eine geeignete Methode der Datenerhebung anbietet. In der Interviewsituation kommen in besonderer Weise „Komponenten der Alltagskommunikation“ zur Geltung, die bei anderen Erhebungsverfahren unberücksichtigt bleiben (Nohl, 2009, S. 7). Ob Interviews biografisch angelegt sind oder leitfadengestützt durchgeführt werden, sie sind immer narrativ fundiert und zielen auf die Artikulation von Erfahrungen und dahinterliegenden Orientierungen (Nohl, 2009, S. 7).
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- 1.
Die Interviewkandidatinnen, deren Gespräche in dieser Arbeit ausgewertet werden, weichen von den Differenzierungskriterien ein wenig ab, da wir nur schwer den Zugang zu türkisch-muslimischen Leistungssportlerinnen im Verein bzw. Drop-Out-Kandidatinnen gefunden haben (vgl. Ausführungen am Ende dieses Unterkapitels). So wurden auch Mädchen aus einem Moscheeverein interviewt, die dort Kampfsport betreiben. Es handelt sich dabei aber um keinen Sportverein im klassischen Sinne.
- 2.
Die ursprünglichen Auswahlkriterien für das Sample waren breitensportliche oder leistungssportliche Aktivität bzw. Drop-Out aus dem Breiten- oder Leistungssport sowie kein Zugang zum organisierten Sport. Da es sich als äußerst schwierig erwies, über die Kriterien Zugang zum Breiten- oder gar Leistungssport die Zielgruppe der türkisch-muslimischen Mädchen zu erreichen, wurden Moscheevereine miteinbezogen.
- 3.
Die Analyse von Prozessen und Verlaufsformen markiert eine Besonderheit des halb-narrativen Verfahrens. Ein weiterer Vorteil besteht in der Erfassung sozialer Wirklichkeit aus der Perspektive der „handelnden“ und „erleidenden“ Subjekte (Jakob, 1997, S. 448).
- 4.
Nach Glaser und Strauss (1969) ist Theoriebildung und nicht Theorieüberprüfung das Ziel rekonstruktiver Forschung, denn überholte Theorien können nur durch alternative am selben Gegenstand entwickelte Theorien überwunden werden, jedoch nicht durch Falsifikation. Wissenschaftlicher Fortschritt ist demnach nur durch Theoriegenerierung möglich. Dieser Gedanke – dass Theorie und Beobachtung bzw. Erfahrung untrennbar zusammenhängen – findet man auch in der Form des hermeneutischen Zirkels wieder: Beobachtungen werden immer selektiv theoriegeleitet wahrgenommen. Die Bedingung für Erkenntnisfortschritt sei der Ausstieg aus diesem Zirkel und die Initiierung eines neuen (Bohnsack, 2008, S. 29).
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Zender, U. (2018). Methodischer Zugang. In: Sportengagements türkisch-muslimischer Migrantinnen. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-19822-0_6
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