Zusammenfassung
Wie stellt sich die Situation der informellen familialen Pflege in der Region dar und welche Entwicklungen sind hinsichtlich des familialen Pflegepotentials zu beobachten? Diesen Fragen geht der vorliegende Beitrag nach. Als Datenbasis dienen sechs gesundheits- und pflegebezogenen Regionalstudien, die im Zeitraum von 2000 bis heute an der Professur für Empirische Sozialforschung an der Universität Trier durchgeführt wurden. Es zeigt sich, dass häusliche Pflege in der Region, wie auch in ganz Deutschland, nach wie vor hauptsächlich Familiensache ist. Die überwiegende Mehrheit der Befragten mit pflegebedürftigen Angehörigen versorgt diese in den eigenen vier Wänden. Das entspricht auch dem Wunsch der meisten, im Alter und bei möglicher Pflegebedürftigkeit, zu Hause wohnen zu bleiben und von Familienangehörigen gepflegt zu werden. Professionelle Leistungen der Pflegeversicherung ergänzen die häusliche Versorgung dabei und dienen der Unterstützung familialer Pflegearrangements. Allerdings ist die informelle pflegerische Versorgung in Zukunft keineswegs sichergestellt. In der Region ist das Angebot informelle Pflege für Angehörige, Nachbarn oder Bekannte zu leisten, deutlich geringer ist als der zukünftige Bedarf.
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Breinbauer, M., Jacob, R., Richter, N., Kopp, J. (2019). Häusliche Pflege in der Region Trier. In: Münnich, R., Kopp, J. (eds) Pflege an der Grenze. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-19575-5_7
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