Analyse der ausgewählten Fallbeispiele

Zusammenfassung

Dieses Kapitel analysiert auf der Mikroebene anhand von vier ausgewählten Fallbeispielen die Mehrheitsbildung und legt auf Grundlage von Interviews und der Auswertung von Protokollen aus den Ausschüssen und dem Plenum den Fokus dabei auf die Rolle der Experten zu den einzelnen Gesetzgebungsverfahren in den Ausschüssen (v. a. Berichterstatter, Schattenberichterstatter und Koordinatoren). Dazu wurden neben zwei Fallbeispielen mit einer sehr breiten bzw. einer breiten Mehrheit auch zwei Fallbeispiele mit knappen Mehrheiten (in einem Fall Mitte-Rechts, in einem Mitte-Links) ausgewählt. Neben der Koalitionsbildung zwischen den einzelnen Fraktionen spielen dabei auch die Frage der Verhandlungen mit dem Ministerrat und der Gestaltungsvorteil, den die an diesen Verhandlungen beteiligten Akteure des Parlaments dadurch genießen, eine Rolle. Abschließend werden die Erkenntnisse aus diesen vier Fallbeispielen in einem Fazit vergleichen und ausgewertet. Dabei wird ein besonderer Fokus auf die Präferenzen und die innerparlamentarische Vernetzung der an der jeweiligen Mehrheitsbildung beteiligten Abgeordneten gelegt. Die Analyse der Ausschussarbeit liefert einen wertvollen Einblick in die Binnenstruktur des Europäischen Parlaments.