Zusammenfassung
In Abbildung 8.1 ist die Entwicklung der Lohnquoten in den ausgewählten Ländern zwischen 1920 bis 1940 bzw. 1995 bis 2015 dargestellt. Die beiden senkrechten Geraden zeigen das Datum des Börsencrashs am 24. Oktober 1929 bzw. im Sommer/ Herbst 2007, die jeweils als Ausgangspunkt der beiden Krisen herangezogen werden. Die grau hinterlegten Flächen zeigen die Zeiträume der folgenden Perioden negativen Wachstums. In den 1920er-Jahren folgte direkt auf den „Schwarzen Donnerstag“ eine Depressionsphase, die bis ins zweite Quartal 1933 andauerte.
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Im Gegensatz zur „Great Recession“ gibt es keine Zahlen zur „weltweiten“ Rezession oder zu Rezessionen in einem weite Teile der Welt abdeckenden Wirtschaftsblock, wie die G20 oder die OECD. Stattdessen wird bei der Bestimmung der Dauer der „Great Depression“ auf Literatur zurückgegriffen. Kindleberger (1973), S. 147 und Galbraith (1954), S. 125 legen den Beginn der Depression mit dem dritten Quartal 1929 fest. Zwar erreichte die Wirtschaftsleistung in vielen Staaten bereits im Frühjahr/Sommer 1929 ihren Höhepunkt (Kindleberger 1973, S. 147), ein nachhaltiger Abwärtstrend (auch nach heute gültiger Definition: zwei Quartale mit negativem Wirtschaftswachstum) war aber erst im dritten Quartal 1929 feststellbar. Als Ende der weltweiten Depression wird hier das zweite Quartal 1933 festgelegt. Zwar verlief die Depression in verschiedenen Staaten auch zeitlich sehr unterschiedlich, allerdings war laut Kindleberger (1973), S. 293 „die Wende eingetreten“.
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Herangezogen wurden hierfür die gewichteten BIP-Wachstumszahlen der G20.
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Eine Rezession liegt laut hier verwendeter Definition dann vor, wenn das Bruttoinlandsprodukt in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen real schrumpft.
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Für den Zeitraum von 1990 bis 2014 wurde die bereinigte Lohnquote laut AMECO-Datenbank herangezogen, für den Zeitraum von 1919 bis 1940 hingegen IMF-Daten. Die Ergebnisse der Zeiträume um die „Great Depression“ bzw. die „Great Recession“ sind daher nur bedingt miteinander vergleichbar. Im Vergleich der Überschneidungszeiträume zwischen AMECO-Daten und IMF-Daten liefern die erstgenannten stets höhere Lohnquoten-Werte, wobei die Differenz im Zeitablauf abnehmend ist. So gesehen ist der Rückgang der Lohnquote seit 1970 in den IMF-Daten weniger stark ausgeprägt.
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Alternative Daten zur funktionalen Verteilung zeigen hier teils deutliche Abweichungen. Bei Burkhead (1953), S. 212f. zum Beispiel liegt der Wert leicht unter 67,0 %, der IMF (2007), S. 168 weist hingegen, aufgrund abweichender Berechnungsmethode, deutlich geringere Werte auf. Das absolute Niveau ist also umstritten, auffällig hingegen ist, dass unabhängig vom Datensatz die Lohnquote in den USA nach der Great Depression deutlich höher war als vor der „Great Depression“. Je nach Datensatz um 5–10 %-Punkte.
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Zu beachten ist, dass es sich hier um bereinigte Lohnquoten nach AMECO-Definition handelt. Die Entwicklung der unbereinigten Lohnquoten, deren Abwärtstrend seit den 1970er-Jahren deutlicher erkennbar ist, wurde im Rahmen dieser Arbeit nicht analysiert.
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Trappl, S. (2018). Vergleich der Funktionalen Verteilung in Great Depression und Great Recession. In: Einkommensverteilung, Wachstum und Krisenentstehung. Forschung und Praxis an der FHWien der WKW. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-19351-5_8
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