Zusammenfassung
Die Volkswirtschaftstheorie arbeitet mit Modellen, die gerne auch als Gleichgewichtsmodelle bezeichnet werden. Tatsächlich spielt der Begriff Gleichgewicht („equilibrium“) eine entscheidende Rolle in der Ökonomie. Bei statischen Gleichgewichtsmodellen bleiben die Einflussfaktoren stabil. Bei dynamischen Gleichgewichtsmodellen entwickeln sich die Parameter je nach Modell. Denkbar sind lineare oder theoretisch auch zyklische Bewegungen. Bertola et al. (2006) erweiterten makroökonomische Modelle um Aspekte der Einkommensverteilung, wobei ein empirisch beobachtetes Problem auftritt: Die seit den 1980er-Jahren beobachtete Entwicklung der personellen Einkommensverteilung – nämlich eine ständige Spreizung der Einkommen – kann in makroökonomischen Modellen nicht berücksichtigt werden.
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- 1.
Die Einkommensperzentile wurden aufgrund empirischer Beobachtungen für die USA eingefügt, die Konsumlinien wurden hingegen nicht aufgrund empirischer Beobachtungen eingezeichnet, sondern stellen theoretische Verläufe dar.
- 2.
Man kann davon ausgehen, dass die Gruppe der untersten Einkommenbezieher Geld primär für diese Zwecke ausgibt.
- 3.
Es handelt sich hierbei um Ausschnitte aus der Grafik 15.3, nämlich um jeweils den linken unteren Teil der Grafiken. Dem aufmerksamen Leser wird auffallen, dass die „Konsumlinien“ im Ausschnitt nicht die gleiche Krümmung haben wie im Original. Hierbei handelt es sich nicht um einen Fehler. Der Grund liegt vielmehr darin, dass die Linien jeweils „geglättet (smooth)“ werden, um einzelne Ausreißer besser darzustellen. Im Ausschnitt ist diese Begradigung weniger stark vorhanden als in Abb. 15.3.
- 4.
Aus sozialwirtschaftlicher Perspektive ist wohl eher die Entwicklung am unteren Ende der Einkommensverteilung problematisch. Mehr dazu in Kap. 16.
- 5.
Interessant wäre diesbezüglich eine empirische Untersuchung der Ausgaben für die „Flüchtlingskrise“ und des möglichen Zusammenhangs mit der – gleichzeitig mit der Flüchtlingskrise – für praktisch alle Ökonomen überraschend eintretenden Erholung des Wirtschaftswachstums in Österreich und Deutschland.
Literatur
Bertola, G., Foellmi, R., & Zweimüller, J. (2006). Income Distribution in Macroeconomic Models. Princeton and N.J.: Princeton University Press.
Duesenberry, J. S. (1949). Income, Saving, and the Theory of Consumer Behavior. Boston: Harvard University Press.
Freeman, R. B. (2010). It’s Financialization! International Labour Review, 149(2), 163–183.
Friedman, M. (1957). A Theory of the Consumption Function, Volume 1 of National Bureau of economic research. Princeton und Woodstock: Princeton University Press.
Keynes, J. M. (1936). The General Theory of Employment, Interest, and Money. New York: Harcourt, Brace & World [Nachdruck 1964].
Kuznets, S. (1955). Economic Growth and Income Inequality. American Economic Review, 45(1), 1.
Rajan, R. (2010). Fault Lines: How Hidden Fractures still Threaten the World Economy. Princeton: Princeton University Press.
Scheidel, W. (2017). The Great Leveler. Princeton, NJ: Princeton University Press.
Treeck, T. van (2012). Did Inequality cause the U.S. Financial Crisis? Working Paper.
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Trappl, S. (2018). Die ökonomische Perspektive der Ungleichheit. In: Einkommensverteilung, Wachstum und Krisenentstehung. Forschung und Praxis an der FHWien der WKW. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-19351-5_15
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