Strukturelle Beschreibung der Lernfiguren und Lerndispositionen

Zusammenfassung

Das fünfte Kapitel bildet das Kernstück der empirischen Analyse. Die Darstellung der strukturellen Beschreibung erfolgt anhand ausgewählter Fallbeispiele, die ausführlich diskutiert werden. Im Zentrum stehen hierbei jene Lernfiguren und Lerndispositionen, die im Zuge der vergleichenden Analyse als typische Lernmuster in Auseinandersetzung mit Erfahrungen sozialer Ungleichheit sichtbar wurden. Bei den Fallbeispielen des ersten Teilsamplings steht Lernen als subjektbezogenes Projekt im Vordergrund. Die Lerndispositionen weisen (überwiegend) eine hohe Bildungsaspiration auf, soziale Mobilität wird dabei durch die Aneignung von Bildungsabschlüssen angestrebt. Bei den im Teilsampling 2 diskutierten Lebensentwürfen kommt dem Lernen als Gruppe eine relevante Bedeutung zu. Lernen wird hier als sozialer (Gestaltungs-)prozess sichtbar. Das kooperative Lernen sowie das gemeinsame Bearbeiten von sozialen Problemlagen stellen wichtige Elemente des Umgangs mit bestimmten Herausforderungen dar. Das dritte Teilsampling bezieht sich schließlich auf jene Lerndispositionen, die in Bezug auf soziale Ungleichheit eine große Reichweite biographischer Handlungsschemata aufweisen. Lernen wird hier als transformierendes Moment gesellschaftlicher Verhältnisse sichtbar und die Beeinflussung sozialer Strukturen wird mittels des Engagements in sozialen Bewegungen und Initiativen angestrebt.