Skip to main content

Bewegung und Körperlichkeit als Risiko und Chance

  • Chapter
  • First Online:
Handbuch Armut und soziale Ausgrenzung

Zusammenfassung

Bewegungshandeln wird als Verwirklichungsmöglichkeit der kindlichen Persönlichkeit angesehen Handeln. schließt immer die körperliche Bewegung mit ein. Im Bewegungshandeln lernt das Kind seinen Körper kennen, mit ihm umzugehen, ihn einzusetzen und auf die Umwelt einzuwirken. Die Orientierung am eigenen Körper ist die Basis jeder Orientierung in Raum und Zeit (Sozialraum, Zahlenraum, Schrift raum), zugleich ist der Körper Spiegel psychischen Erlebens; über seinen Körper erlebt das Kind seine Befindlichkeit und bringt seine Gefühle und Bedürfnisse zum Ausdruck. In diesem Prozess will das Kind wissen, wer und was es ist und wer und was es werden will. Das Selbstkonzept wird dabei zum Schlüsselbegriff, vor allem deshalb, weil das Körperkonzept ein wichtiges Teilkonzept des Selbstkonzepts darstellt.

Bewegung und Körperlichkeit stellen somit ein geeignetes Medium dar, um die eigene Individualität herzustellen. Als personale Ressource begünstigen z. B. ein hoher Selbstwert, eine Kontrollüberzeugung und Optimismus einen konstruktiven und erfolgreichen Umgang mit Belastungen und Konflikten, so dass negative Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlbefi nden sowie auf die Entwicklung ausbleiben können (Lampert und Schenk 2004, S. 68.). Für die Identitätsbildung in der Jugendphase gilt dieses in besonderem Maße. Gerade für Jugendliche wird der Körper zu einer verlässlichen Kapitalressource: Körperinszenierungen werden dazu genutzt, soziale Anerkennung und Achtung bei Gleichaltrigen oder Erwachsenen zu erlangen (Fischer 2009, S. 99). Bildungshintergrund der Eltern, die reale Lebenslage und die konkreten Lebensbedingungen haben noch immer einen stark modifizierenden Einfluss darauf, welche Chancen der (Bewegungs-) Entwicklung und (Bewegungs-) Bildung Kindern in ihrer Umwelt zur Verfügung stehen.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 129.00
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Hardcover Book
USD 169.99
Price excludes VAT (USA)
  • Durable hardcover edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Literatur

  • Abraham, Anke und B. Müller. 2010. Körperhandeln und Körpererleben – Einführung in ein brisantes Feld. Bielefeld: transcript.

    Google Scholar 

  • Arnold, Magret. 2009. Brain-based Learning an Teaching. In Neurodidaktik, Hrsg. Ulrich Hermann, 182-195. Weinheim: Beltz.

    Google Scholar 

  • Baake, Dieter. 1999. Die 0-5Jährigen und die 5-12Jährigen. Weinheim: Beltz.

    Google Scholar 

  • Bahr, Stephanie und A. Krus. 2013. Bewegung als Medium der Gesundheitserziehung. In Bewegung in der frühen Kindheit, Hrsg. A. Krus und C. Jasmund, 79-84. Mönchengladbach: Verlag Hochschule Niederrhein.

    Google Scholar 

  • Berkemeyer, N., W. Bos, V. Manitus, B. Hermstein, M. Bonitz und I. Semper. 2014. Chancenspiegel 2014. https://www.bertelsmann-stiftung.de/fileadmin/files/…/LP_978-3-86793-644-6_1.pdf. Zugegriffen: 3.März 2017.

  • Beutels, Wolfgang und W. Anders. 2008. Wo rohe Kräfte sinnvoll walten: Handbuch zum Ringen, Rangeln und Raufen in Pädagogik und Therapie. Dortmund: modernes lernen.

    Google Scholar 

  • Bauer, Jürgen 1989. Körper- und Bewegungskarrieren. Schorndorf: Hofmann.

    Google Scholar 

  • Bohler, J. 2016. Seeing as understanding. Importance of visual Mathematics for our Brain and Learning. https://www.youcubed.org/seeing-understanding-importance-visual-mathematics-brain-learning, Zugegriffen 27. November 2016.

  • BMFSFJ, Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. 2005. Kinder und Jugendbericht, Berlin: Publikationsversand der Bundesregierung.

    Google Scholar 

  • BMFSFJ, Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. 2013. Kinder und Jugendbericht, Berlin: Publikationsversand der Bundesregierung.

    Google Scholar 

  • BMG, Bundesministerium für Gesundheit. 2010. Nationales Gesundheitsziel. Gesund Aufwachsen, Lebenskompetenz, Bewegung, Ernährung. www.Kindersicherheit.de/pdf/2010/Nationales_Gesundheitsziel.pdf. Zugegriffen: 3. März 2017.

  • Eggert, Dietrich und L. Bertrand. 2002. RZI – Raum-Zeit-Inventar. Dortmund: Borgmann.

    Google Scholar 

  • Eggert, D., C. Reichenbach und S. Bode. 2003. Das Selbstkonzeptinventar (SKI) für Kinder im Vorschul- und Grundschulalter. Dortmund: Borgmann.

    Google Scholar 

  • Eisenburger, M., R. Haas und M. Wendler. 1996. Neuere konzeptionelle Entwicklungen in der Motologie in Marburg. In Perspektiven der Motologie, Hrsg. S. Amft und J. Seewald, 208-225. Schorndorf: Hofmann.

    Google Scholar 

  • Fingerhut, J., R. Hufendiek und M. Wild. 2013. Philosophie der Verkörperung. Berlin: Suhrkamp.

    Google Scholar 

  • Fischer, Klaus. 1996. Entwicklungstheoretische Perspektiven der Motologie des Kindesalters. Schorndorf: Hofmann.

    Google Scholar 

  • Fischer, Klaus. 2009. Einführung in die Psychomotorik. München: Reinhardt.

    Google Scholar 

  • Fischer, Klaus. 2016. Lernen als Erkundungsaktivität im Kindesalter. In Effizientes Lernen durch Bewegung, Hrsg. O. Weiß, J. Voglsinger, N. Stuppacher, 65-84. Münster, New York: Waxmann.

    Google Scholar 

  • Fuchs, Thomas. 2012. Die verkörperte Psyche: ein Paradigma für Psychiatrie und Psychotherapie. In Körper und Entwicklung in der Psychotherapie, Hrsg. S. Sulz und T. Bronisch, 15-28. München: CIP-Medien.

    Google Scholar 

  • Geene, R., T. Kliche und S. Borkowski. 2015. Gesund Aufwachsen: Lebenskompetenz, Bewegung, Ernährung im Setting Kita. http//:Gesundheitsziele.de/cms/medien/1239/setting-kita_online-links.pdf. Zugegriffen: 3. März 2017.

  • Hildebrandt-Stratmann, Rainer. und R. Laging. 2013. Körper, Bewegung und Schule. Bd. 1 und 2. Immenhausen: Prolog.

    Google Scholar 

  • Hillebrandt, D., F. Klasen und U. Ravens-Sieberer. 2011. Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland (KiGGS Welle 1). Modulstudie BELLA: Längsschnittliche Erfassung der psychischen Gesundheit und des Wohlbefindens. Epidemiologisches Bulletin, 49: 451-445.

    Google Scholar 

  • Hölling, H., R. Schlack, F. Petermann, U. Ravens-Siberer und E. Mauz. 2014. Psychische Auffälligkeiten und psychosoziale Beeinträchtigungen bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 3 bis 17 Jahren in Deutschland – Prävalenz und zeitliche Trends zu 2 Erhabungszeitpunkten (2003 -2006 und 2009–2012). Bundesgesundheitsblatt, 57: 807-819.

    Google Scholar 

  • Hopf, H. 2016. Schulphobie und Trennungsangst: Wenn die Schule zum gefährlichen Ort wird. Ärzteblatt 16, 17. https://www.aerzteblatt.de/archiv/173519/Schulphobie-und-Trennungsangst-Wenn-die-Schule-zum-gefaehrlichen-Ort-wird. Zugegriffen: 22. Februar 2017.

  • Hurrelmann, Klaus. 2005. Gesundheitssituation von Kindern und Jugendlichen. ajs Informationen I, Gesund aufwachsen. Aktion Jugendschutz – Landesarbeitsstelle Baden Württemberg. http://www.ajs-bw.de/media/files/ajs-info/ausgaben_altbis05/Artiekel_Hurrelmann.pdf. Zugegriffen: 3. März 2017.

  • Ionescu, T. und A. Glava. 2015. Embodied Learning: Connecting Psychology, Education, and the World. Zft. Studia UBB Psychologia/Paedogogia, 2: 5-17.

    Google Scholar 

  • Kaulen, Hildegard. 2011. Schaut her, ich ritze mich. www.faz.net/aktuell/wissen(medizin-ernaerung/selbstverletztendes Verhalten -11553227.html.. Zugegriffen: 22. Februar 2017.

  • Kooperationsverbund Gesundheitliche Chancengleichheit. 2013. Kindergesundheit. Gesundheit sozial benachteiligter Kinder und Jugendlicher. http://www.gesundheitliche-chancengleichheit.de/gesundheitsfoerderung-bei-kindern-und-jugendlichen/hintergruende-daten-materialien/ursachen-auswirkungen-handlungsansaetze/. Zugriffen 19. Februar 2017.

  • Krus, Astrid. 2006. Psychomotorische Entwicklungsförderung zur Stärkung der kindlichen Resilienz. In Bewegung in Bildung und Gesundheit, Hrsg. K. Fischer, E. Knab und M. Behrens, 355-360. Lemgo: akl-verlag.

    Google Scholar 

  • Lampert, Thomas und L. Schenk. 2004. Gesundheitliche Konsequenzen des Aufwachsens in Armut und sozialer Benachteiligung. In Soziale Benachteiligung und Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen, Hrsg. M. Jungbauer-Gans und P. Kriwy, 57-84, Wiesbaden: Springer.

    Google Scholar 

  • Lampert, Thomas. 2010. Gesundheitliche Ungleichheit: Welche Bedeutung kommt dem sozialen Status für die Gesundheit von Jugendlichen zu? In Jugend und Gesundheit. Ein Forschungsüberblick, Hrsg. H. Hackauf und H. Ohlbrecht, 44 - 65. Juventa Verlag, Weinheim/München.

    Google Scholar 

  • Macedonia, M. 2013. Mit Händen und Füssen. Gehirn und Geist, 1: 32-36.

    Google Scholar 

  • Moser, Thomas. 2016. Körper und Lernen. In Effizientes Lernen durch Bewegung, Hrsg. O. Weiß, J. Voglsinger und N. Stuppacher, 15-40. Münster, New York: Waxmann.

    Google Scholar 

  • Oerter, Rolf und L. Montada. 2002. Entwicklungspsychologie. Weinheim: Beltz.

    Google Scholar 

  • Rauh, Helgrad. 2002. Frühe Kindheit. In Entwicklungspsychologie, Hrsg. R. Oerter und L. Montada, 167-248. Weinheim: Beltz.

    Google Scholar 

  • RKI, Robert-Koch-Institut. 2014. Die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen. www.kiggs-studie.de/fileadmin/KiGGS…/KiGGS1_Zusammenfassung_20140623.pdf. Zugegriffen 23.Februar 2017.

  • RKI, Robert-Koch-Institut & BZgA. 2008. Erkennen – Bewerten – Handeln: Zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. www.kiggs.de/experten/downloads/dokumente/KiGGS-SVRProzentProzentb1Prozent5D.pdf. Zugegriffen 20.Februar 2017.

  • Rohr, Elisabeth. 2004. Körper und Identität. Königstein: Helmer Verlag.

    Google Scholar 

  • Sächsiches Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz. 2015. Befunde der Schulaufnahmeuntersuchungen in Sachsen im Schuljahr 2014/15. http://www.statistik.sachsen.de/GBE/t3/tabellen/tabellen/3_57.htm. Zugegriffen 23.Februar 2017.

  • Teuber, Karin. 2004. Hautritzen als Überlebenshandlung. Selbstverletzendes Verhalten von Mädchen und Jungen. In Körper und Identität, Hrsg. E. Rohr, 128-143. Königstein: Helmer Verlag.

    Google Scholar 

  • Tobhoeven, Silke, C. Wenzig und T. Lietzmann. 2016. Kinder in Armutslagen. Konzepte, aktuelle Zahlen und Forschungsstand. Gütersloh: Verlag Bertelsmann Stiftung.

    Google Scholar 

  • Trunk, Janine. 2016. Selbstverletztendes Verhalten im Jugendalter. www.akjs-sh.de/wp…/2016/01/Ppt-Präsentation-Selbstverletzung_07-06-2016_Trunk.pdf. Zugegriffen: 3.März 2017.

  • Vesper, Michael. 2007. Kinder brauchen Sport: Tollen macht schlau. Die Welt vom 23 (02).

    Google Scholar 

  • Wendler, Michael und E.-U. Huster, Hrsg. 2015. Der Körper als Ressource der Sozialen Arbeit. Wiesbaden: Springer VS.

    Google Scholar 

  • Wachsmuth, I. 2006. Der Körper spricht mit. Gehirn & Geist, 4: 40-49.

    Google Scholar 

  • Zimmer, Renate und H. Cicurs. 1993. Psychomotorik. Neue Ansätze im Sportförderunterricht und Sonderturnen. Schorndorf: Hofmann.

    Google Scholar 

  • Zimmer, Renate. 1998. Die Kinder stark machen! Zur Bedeutung von Bewegung, Spiel und Sport für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. In Kinder- und Jugendarbeit im Sport, Hrsg. Renate Zimmer: 11-32. Freiburg: Herder.

    Google Scholar 

  • Zimmer, Renate. 2002. Handbuch der Bewegungserziehung. Freiburg: Herder.

    Google Scholar 

  • Zimmer, Renate. 2004. Toben macht schlau! Bewegung statt Verkopfung. Freiburg: Herder.

    Google Scholar 

  • Zimmer, Renate. 2006. Bedeutung der Bewegung für Salutogenese und Resilienz. In Bewegung in Bildung und Gesundheit, Hrsg. K. Fischer, E. Knab und M. Behrens, 308-312. Lemgo: akl-verlag.

    Google Scholar 

  • Zimmer, Renate. 2010. Handbuch der Psychomotorik. Freiburg: Herder.

    Google Scholar 

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Corresponding author

Correspondence to Michael Wendler .

Editor information

Editors and Affiliations

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 2018 Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH

About this chapter

Cite this chapter

Wendler, M. (2018). Bewegung und Körperlichkeit als Risiko und Chance. In: Huster, EU., Boeckh, J., Mogge-Grotjahn, H. (eds) Handbuch Armut und soziale Ausgrenzung. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-19077-4_29

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-19077-4_29

  • Published:

  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-19076-7

  • Online ISBN: 978-3-658-19077-4

  • eBook Packages: Social Science and Law (German Language)

Publish with us

Policies and ethics