Zusammenfassung
Mit einem Blick auf die Beschäftigungssituation in den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union glänzt Deutschland derzeit mit Erfolgsmeldungen. Die relativ gute Performanz des deutschen Arbeitsmarktes ist einerseits gerechtfertigt, so etwa im Vergleich zu südeuropäischen Staaten. Auf der anderen Seite gilt es für Deutschland zu hinterfragen, ob und inwiefern sich der hiesige Arbeitsmarkt nachhaltig und damit zukunftsfest entwickelt. Der Beitrag geht in erster Linie auf Einkommensaspekte, aber auch auf soziale Ungleichheit in der Verteilung von Beschäftigung und Einkommen ein. Kennziffern, wie die Quote der relativen Einkommensarmut oder die Arbeitslosenquote werden allgemein oft mit Bezügen zur sozialen Ungleichheit dargestellt. Selten finden sich jedoch Debatten, welche in die entgegengesetzte Richtung argumentieren und soziale Ungleichheit als Mitursache für eine suboptimale Performanz einer Volkswirtschaft ansehen, so beispielsweise in Bezug auf das Wirtschaftswachstum oder mit Blick auf die Lebenszufriedenheit einer Gesellschaft. Auch diese Perspektive soll der Beitrag ansprechen, um die Nachhaltigkeit von Beschäftigungsmustern auch jenseits von sozialer Gerechtigkeit bewerten zu können.
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Kaiser, L.C. (2018). Nachhaltigkeit von Beschäftigung. In: Huster, EU., Boeckh, J., Mogge-Grotjahn, H. (eds) Handbuch Armut und soziale Ausgrenzung. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-19077-4_18
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