Zusammenfassung
Von Kunst kann man eigentlich nur im Plural sprechen. Seit dem Beginn kunsttheoretischer Reflexion in der griechischen Antike ist immer von einer Mehrzahl an Künsten die Rede, deren Gemeinsamkeit zunächst darin besteht, dass Besondere Besonderes können: Dichter, die unerhörte Worte sprechen, Maler, die täuschend Echtes ins Bild bringen, Bildhauer, die in ihren Figuren Schönheit zeigen, die es im wirklichen Leben gar nicht gibt (Kris und Kurz 1980 [1934], S. 19). Sie alle verfügen über Fähigkeiten, die Bewunderung und Neid erwecken und deshalb auch schon früh biographischer Stilisierung für würdig erachtet werden. Die Künste sind offensichtlich interessant und diskutierenswert, sie scheinen ein besonders attraktives Medium der Selbstthematisierung anzubieten (Bilstein 2011).
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Literatur
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Bilstein, J. (2020). Kunst. In: Weiß, G., Zirfas, J. (eds) Handbuch Bildungs- und Erziehungsphilosophie. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-19004-0_8
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