Zusammenfassung
Arbeitsroutinen haben sich in Sportredaktionen in den vergangenen Jahren verändert. Unter dem Oberbegriff des sogenannten Redaktionsmanagements wurden zahlreiche neue Steuerungsprozesse eingeführt, ohne die vor dem Hintergrund der angespannten ökonomischen Situation Sportmedien mit hoher Wahrscheinlichkeit langfristig nicht mehr konkurrenzfähig wären. Der digitale Medienwandel hat dabei die Ansprüche an den redaktionellen Output signifikant erhöht. Vor diesem Hintergrund wurden neue Redaktionsorganisationen etabliert. Sportredaktionen sind heute hocheffiziente, crossmedial agierende Entscheidungs-, Produktions- und Koordinationszentralen. Arbeitsabläufe, Kompetenzanforderungen und professionelle Rollen ändern sich durch diese Entwicklungen. Die Implementierung redaktioneller Strukturen im Sportjournalismus, die Prozesse in hinreichendem aber nicht mehr als notwendigem Maß komplex halten, um ein gemeinsames Endprodukt erfolgreich produzieren zu können, rücken in den Mittelpunkt (Meckel, Redaktionsmanagement. Ansätze aus Theorie und Praxis, Fischer, München, 1999, S. 21 f. ). Ziel des Redaktionsmanagements im Sportjournalismus ist die Steigerung der publizistischen Qualität. Dabei spielen die Interaktionsmöglichkeiten mit dem Publikum eine immer wichtigere Rolle. Innovatives Agieren ist dabei eine zentrale Aufforderung an alle Sportjournalisten. Im Zuge dieser Entwicklung haben sich die Konzepte des Sportjournalismus geändert. Allem Wandel zum Trotz bleibt die Frage, welche Fähigkeiten den Kern des professionellen Handelns im Sportjournalismus ausmachen und damit als Redaktionskultur, Qualitätsmerkmal und Ausbildungsziel erhalten und gepflegt werden müssen.
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Bölz, M. (2018). Redaktionsmanagement im Sportjournalismus zwischen ökonomischen Druck und publizistischer Freiheit. In: Sportjournalistik. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-18905-1_9
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