Zusammenfassung
Seit Jahren ist der Sport für das Unterhaltungsangebot in den Massenmedien unabdingbar. Grundsätzlich gilt: Sport ist in der nicht fiktiven Unterhaltung der Quotengarant. Themen, Ergebnisse oder Akteure werden dafür in unterschiedliche Kontexte verpackt. Angefangen hat diese Entwicklung bereits durch die Trennung in privatrechtlich und öffentlich-rechtlich organisierten Rundfunk in den 1980er Jahren. Der Medienmarkt orientierte sich zu dieser Zeit mehr marktwirtschaftlich, dabei wurde versucht, zusätzlich auf Angebot und Nachfrage zu reagieren, um sich eine gewisse Reichweite zu sichern. Besonders wegen diesem Aspekt ist die Unterhaltung so wichtig geworden. Für den Sport ist dabei grundsätzlich das Rohmaterial wichtig, welches anschließend mit Unterhaltung versehen wird. Es geht dabei nicht mehr nur darum, die Ergebnisse und Handlungen faktengetreu wiederzugeben, sondern die Informationen auch zu verkaufen. Dabei ist aber immer zu bedenken: Die Aufgabe eines Sportjournalisten ist nicht nur zu unterhalten, sondern auch seriös, unabhängig und inhaltlich kompetent zu informieren. Viele Experten beschreiben diese Pole als einen Spagat, den Sportjournalisten in ihrem beruflichen Alltag meistern müssen. Zur Diskussion steht die Frage: Ist Information und Unterhaltung im Sportjournalismus tatsächlich ein Widerspruch?
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Bölz, M. (2018). Sportjournalismus: Ein Hybrid aus Information und Unterhaltung?. In: Sportjournalistik. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-18905-1_8
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