Zusammenfassung
In der Frühzeit der Unternehmenskommunikation gab es bereits Dichter, die ihre Kunst in den Dienst des Konsums stellten, wie z. B. Franz Wedekind für Maggi Würze Ende des 19ten Jahrhunderts oder Joachim Ringelnatz für den Füllfederhalter Montblanc in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts. Eine Hochzeit in der Wirtschaftskommunikation hatte die Lyrik bereits einmal im vergangenen Jahrhundert. Heute findet man hier und da wieder Werbetexte, die auf die Stärken der Lyrik bauen. Sie zitieren berühmte Gedichte, z. B. von Walt Whitman für das iPad von Apple, stellen eigene Kreationen des Unternehmens dar (z. B. die „Hornbach- Hymne“) oder sind Ergebnis von Kreativwettbewerben, bei denen Kunden zur Feder greifen, um ihre Lieblingsmarke durch Sprachkunst zu veredeln. Da Lyrik für viele Menschen in der heutigen Gesellschaft „out“ ist, dürften poetische Texte in der Unternehmenskommunikation eher überraschen und mit den Erwartungen des Lesers brechen. Welche Funktionen Lyrik für Werbung und Unternehmenskommunikation heute haben kann und wo die Grenzen der Dichtkunst für den Kommerz zu ziehen sind, wird anhand von exemplarischen Analysen vorgestellt.
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Femers-Koch, S. (2018). Lyrik als Erwartungsbruch in der Wirtschaftskommunikation. In: Textspiele in der Wirtschaftskommunikation. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-18899-3_9
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