Zusammenfassung
Der Zahlungsverkehr hat sich in letzten Jahren von einer leicht angestaubten Tätigkeit im Backoffice der Banken zu einem hochinnovativen und strategisch bedeutsamen Gebiet entwickelt. Der Bereich unterliegt einem kontinuierlichen Wandel, angefangen mit dem Übergang vom ausschließlichen Gebrauch von Bargeld und halbbaren Zahlungsmitteln zum bargeldlosen Zahlungsverkehr, die Etablierung des Einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraums (SEPA) bis hin zu aktuellen Trends wie Instant Payments und neuen Marktteilnehmern die keine Banken sind. Um den wechselnden Bedingungen gerecht zu werden sind Anpassungen, Änderungen und neuerdings auch ein grundlegendes Überdenken der IT-Systeme der Banken und der Clearinghäuser notwendig.
Florian Kaupp ist Team Manager bei der equensWorldline SE.
Ewa Giera ist Senior Consultant bei der DPS Group.
Notes
- 1.
Kunden können sowohl Verbraucher als auch Firmenkunden sein.
- 2.
Legacy-Systeme: Ein Begriff der Informatik der die historisch gewachsenen „Altsysteme“ einer IT-Landschaft beschreibt. Wobei „alt“ zumeist nicht auf die fachliche Funktionalität sondern auf das Alter der Architektur, deren Integrationsmöglichkeiten sowie Aufwand für Anpassungen abzielt.
- 3.
STP: Straight Through Processing ist ein Begriff der Wirtschaftsinformatik der oft als Prozesskennzahl die Effektivität von Prozessen darstellt. Hintergrund ist die Vermeidung von Medienbrüchen und manuellen Interventionen in Prozessen. Je besser diese Rate desto automatisierter die Verarbeitung.
- 4.
DTA: Das Datenträgeraustauschverfahren war vor SEPA seit 1976 der Standard für den bargeldlosen Zahlungsverkehr in Deutschland.
- 5.
IBAN: International Bank Account Number. Ersetzt Bankleitzahl und Kontonummer für alle Zahlungsarten.
- 6.
Quelle: Deutsche Bundesbank. Webseite der Bundesbank: https://www.bundesbank.de/Redaktion/DE/Downloads/Statistiken/Geld_und_Kapitalmaerkte/Zahlungsverkehr/zvs_daten.pdf?__blob=publicationFile, Datum des Zugriffs: 06.11.2017.
- 7.
ERP = Enterprise Resource Planning. „Unter ERP Systemen versteht man integrierte Anwendungssysteme zur Steuerung und Auswertung operativer Prozesse in allen wesentlichen Funktionsbereichen (Beschaffung, Produktion, Absatz usw.) im gesamten Unternehmen.“
- 8.
ISE: Imagegestützter Scheckeinzug. Schecks mit einem Wert größer oder gleich 6000 EUR.
- 9.
BSE: Belegloser Scheckeinzug. Schecks mit einem Wert kleiner als 6000 EUR.
- 10.
Pressemitteilung und Projektbericht der DK: https://die-dk.de/themen/pressemitteilungen/sepa-card-clearing-migration-erfolgreich-abgeschlossen/. Zeitpunkt des Zugriffs: 06.11.2017.
- 11.
ELV: Elektronisches Lastschriftverfahren .
- 12.
Nostro: ital. „unser“; Loro: ital. „ihr“: Das Loro-Konto ist das Konto, das Bank B im Auftrag von Bank A führt (ihr). Bank A führt alle Buchungen spiegelbildlich in ihrem eigenen Nostro-Konto in einer Art Schattenbuchhaltung (unser).
- 13.
Automated Clearing House .
- 14.
www.bundesbank.de/Target2, Datum des Zugriffs: 06.11.2017.
- 15.
EAI: Enterprise Application Integration EAI Plattformen ermöglichen es durch den Einsatz von Technologien, Businessanwendungen einer heterogenen IT-Landschaft so zu integrieren, dass diese optimal den Geschäftsprozessen dienen.
- 16.
FATF : Financial Action Task Force (on Money Laundering). Eine durch die G7 Staaten und der Europäischen Kommission gegründete Arbeitsgruppe zur übergreifenden Bekämpfung von Geldwäsche.
- 17.
WORM: Write Once Read Many.
- 18.
Für die Analyse wurden 13 Unternehmen, die zurzeit mobile Zahlungsverkehrslösungen entweder online oder am stationären POS anboten, berücksichtigt.
- 19.
European Central Bank: TARGET Instant Payments Settlement User Requirements, Version 0.1, 09.01.2017, https://www.ecb.europa.eu/paym/pdf/consultations/tips_user_requirements_document.pdf?588f760fe60fb4523b61d9b8e91982f1.
- 20.
Ripple Webseite: https://ripple.com/xrp/. Datum des Zugriffs: 30.04.2017.
- 21.
Die starken Diskrepanzen werden in unterschiedlichen Auffassungen bezüglich der Definition von FinTech begründet.
- 22.
Hierzu näher 395 ff.
Literatur
Euro Banking Association (2015) Cryptotechnologies, a major IT innovation and catalyst for change: 4 categories, 4 applications and 4 scenarios. An exploration for transaction banking and payments professionals. Version 1.0. https://www.abe-eba.eu/downloads/knowledge-and-research/EBA_20150511_EBA_Cryptotechnologies_a_major_IT_innovation_v1_0.pdf
European Central Bank (2017) Market consultation on TARGET instant payment settlement. https://www.ecb.europa.eu/paym/cons/html/index.en.html
Gooßens L (2015) Innovationen im Zahlungsverkehr – was will der Kunde wirklich? Zahlungsverkehrssymposium der Deutschen Bundesbank 2015, Deutsche Bundesbank Frankfurt a. M.
Kiviat TI (2015) Beyond bitcoin: issues in regulating blockchain transactions. Duke Law Journal 65:569
Lauer C (2016) Kontobasierte Echtzeitzahlungen – Instant Payments (IP). Trends im Zahlungsverkehr III. Bank-Verlag, Köln
McConaghy T, Marques R, Müller A, De Jonghe D, McConaghy T, McMullen G, Henderson R, Bellemare S, Granzotto A (2016) BigchainDB: A Scalable Blockchain Database. https://www.bigchaindb.com/whitepaper/bigchaindb-whitepaper.pdf. Ascribe GmbH, Berlin
PricewaterhouseCoopers (2014) Mobile Payment in Deutschland 2020, Marktpotenzial und Erfolgsfaktoren
Author information
Authors and Affiliations
Corresponding author
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 2018 Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
About this chapter
Cite this chapter
Kaupp, F., Giera, E. (2018). Zahlungsverkehr: vom Überweisungsträger zu Instant Payments. In: Brühl, V., Dorschel, J. (eds) Praxishandbuch Digital Banking. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-18890-0_11
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-18890-0_11
Published:
Publisher Name: Springer Gabler, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-658-18889-4
Online ISBN: 978-3-658-18890-0
eBook Packages: Business and Economics (German Language)