Zusammenfassung
Berufsarbeit und Karriere stehen für ein gelingendes Leben. Sie sind verbunden mit Gelderwerb, gesellschaftlicher Position, Zugehörigkeit zu einer Unternehmens- „Familie“, Bestätigung und Anerkennung. Care-Arbeit, obschon für uns alle unverzichtbar, gilt demgegenüber nicht als karrierefördernd, vermittelt wenig Prestige und kann zu Armut im Alter führen. Sie wird im Übrigen mehrheitlich durch Frauen geleistet. Zwischen den beiden Logiken entstehen zwangsläufig Reibungsflächen. Solange einzig das Wachstumsdogma seine strukturierende Wirkung behält und unsere Zeitempfindung weiterhin auf Beschleunigung getaktet bleibt, müssen wir mit Symptombekämpfung leben. Immerhin gibt es mutige Versöhnungsansätze.
Notes
- 1.
Dieser Begriff wird unter anderem von feministischen Autorinnen wie Luisa Muraro verwendet. Er wurde von Jacques Lacan geprägt: https://de.wikipedia.org/wiki/Das_Symbolische
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- 3.
Ein Video, in dem Claus Otto Scharmer sein Modell erklärt: www.youtube.com/watch?v=BaaUTHyYeMk.
- 4.
Über die Forschungsergebnisse von Laloux gibt es unzählige Dokumente und Filme, z. B. https://www.bing.com/videos/search?q=youtube+frederic+laloux&view=detail&mid=0BFA240B5E12300353FE0BFA240B5E12300353FE&FORM=VIRE.
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- 6.
Ina Praetorius hat dafür die Aussage geprägt: „Wir sind alle fürsorgeabhängig“, was eine schöne Umkehr des üblichen Verständnisses des Satzes ins Positive ermöglicht. https://www.grundeinkommen.de/26/02/2017/einander-sola-gratia-sein-oder-wir-sind-alle-frei-in-fuersorgeabhaengigkeit.html
- 7.
Auch im deutschsprachigen Raum wird im Interesse der Verbindungen innerhalb der globalen Care-Bewegung der englische Begriff verwendet.
- 8.
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- 10.
Dazu siehe die Publikation „Auf dem Weg zur Lohngleichheit“ des Büros für Gleichstellung im Eidgenössischen Departement des Innern (EDI).
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- 16.
Kürzlich im Rahmen eines Coachings erlebt: Die Vorgesetzte, selbst Mutter von drei mittlerweile erwachsenen Kindern und erfolgreiche Berufsfrau, fragt ihre Abteilungsleiterin (Mutter von zwei kleinen Kindern), warum sie denn ihre Papers nicht am Samstag oder Sonntag schreiben könne, sie selbst habe ihre Karriere nur so vorantreiben können.
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- 18.
www.zeit.de/2013/11/Generation-Y-Arbeitswelt, sowie als Beispiel die ImpactHubs https://zurich.impacthub.ch/de/.
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- 20.
Gemäß schriftlicher Rückmeldung zur Umfrage aus einer der deutschsprachigen Hochschulen.
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- 23.
www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/resonanz-statt-beschleunigung-hartmut-rosas-gegenentwurf-a-1082402.html. Zugegriffen: 17. Mai 2017, ders.: Beschleunigung, 2013.
- 24.
Eine ausführliche Besprechung von Laloux, F. 2015 „Reinventing Organizations“ finden Sie hier: www.belz-gmbh.ch/dialog/.
- 25.
Literatur
Laloux, F. (2015). Reinventing Organizations: ein Leitfaden zur Gestaltung sinnstiftender Formen der Zusammenarbeit. München: Verlag Franz Vahlen.
Praeteorius, I. (2015). Wirtschaft ist Care: die Wiederentdeckung des Selbstverständlichen. Berlin: Heinrich-Böll-Stiftung.
Rosa, H. (2013). Beschleunigung und Entfremdung. Suhrkamp: Berlin
Rosa, H. (2016). Resonanz. Suhrkamp: Berlin
Zimmermann, W. (2016). Umbruch in der Chefetage. Haufe: Freiburg
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Belz, G. (2018). Wirtschaft und Care-Arbeit – Wie lassen sich die beiden Logiken versöhnen?. In: Geramanis, O., Hutmacher, S. (eds) Identität in der modernen Arbeitswelt . uniscope. Publikationen der SGO Stiftung. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-18786-6_21
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