Zusammenfassung
Es ist Bataille, der umreißt, dass die unproduktive Verausgabung für den Menschen ungleich wichtiger ist als die Produktion. Die Moderne hat dies vollkommen verdrängt, vermutlich sogar verworfen. Die unproduktive Verausgabung wäre so psychisch nicht mehr repräsentiert, was jedoch nicht dazu führt, dass sie nicht mehr existent wäre. Vielmehr zerfrisst sie unsere Existenz. Bataille geht davon aus, dass, wenn die unproduktive Verausgabung sozial und psychisch geächtet ist, sie sich in katastrophischer Form äußert, so in Kriegen, die kein anderes Zeitalter mehr bestimmen als die Moderne. Das Nützlichkeitsdenken in der Moderne die Durchsetzung der protestantischen Ethik und des aufklärerischen Denkens im Sinne Diderots, bilden so die Voraussetzung katastrophischer Verausgabung. Zur unproduktiven Verausgabung ist auch das Böse zu rechnen. Darf diese nicht gedacht werden, darf sie psychisch nicht repräsentiert werden, dann wütet das Böse mehr denn je. Der Mensch in der Moderne ist so der Prototyp der psychischen Fragmentierung.
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Klotter, C. (2018). Nützlichkeit versus Verausgabung – Sade, der Zwitter. In: Warum der Spaß am Bösen ein Teil von uns ist. Springer, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-18638-8_6
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