Zusammenfassung
Wir begreifen dies als einen unendlichen menschlichen Fortschritt, dass wir die Ebene der reinen Theorie, etwa einer Theologie oder einer Philosophie, verlassen haben, dass wir naturwissenschaftlich vorgehen, dass wir zwischen Theorie und Empirie unterscheiden, dass wir uns der Welt der Empirie zuwenden und sie mit Theorien konfrontieren. Gleichsam am Ende dieses Prozesses gilt nur noch die Empirie. Jede Form von Theorie ist in gewisser Weise suspekt geworden. Für die echten Männer des 20. Jahrhunderts zählt analog nur noch die Tat. Sie stellt ihm den Beweis aus, ein richtiger Mann zu sein. Nur wer handelt, nur wer entscheidet (Schmitt), nur wer mordet, verdient Anerkennung. Morden macht einen guten Mann. Nur der ist anständig. Der Verlust des Imaginären, der Verlust des vollkommenen Zusammenhanges mit der Welt, der Verlust des nicht mehr im Zentrums der Welt zu stehen, gebiert den im Grunde traurigen und verzweifelten Tatmenschen, der morden muss, um seine Trauer passager überspielen zu können.
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Klotter, C. (2018). Tat und Täter. In: Warum der Spaß am Bösen ein Teil von uns ist. Springer, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-18638-8_5
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