Zusammenfassung
Der Beitrag beleuchtet das Thema Schulabsentismus unter grundrechtlichen, bildungs- und jugendhilfepolitischen Aspekten. Die höchstrichterliche Rechtsprechung legitimiert bei Anerkennung der gleichrangigen, nicht gegeneinander abgegrenzten Rechte von Eltern und Staat im Bereich von Bildung und Erziehung den staatlichen Anspruch zur Einhaltung der Schulpflicht. Sie respektiert damit zugleich die große Bedeutung der elterlichen Verantwortung und gibt damit Raum für ein Bildungsverständnis, in dem schulische und außerschulische Bildung nicht sinnvoll gegeneinander abgrenzbar sind, denn beide betreffen die eine Person des sich bildenden jungen Menschen. Für die Annäherung an Chancengleichheit im Bildungswesen sollte deshalb die Förderung außerschulischer Bildung und damit auch der Beitrag der Familie für das Handeln der öffentlichen Akteure von Bildung und Erziehung sowie die Verständigung zwischen ihnen stärker in den Blick genommen werden.
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Rademacker, H. (2018). Schulabsentismus, Grundrechte und Bildungsverständnis. In: Ricking, H., Speck, K. (eds) Schulabsentismus und Eltern. Absentismus und Dropout. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-18585-5_3
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