Zusammenfassung
Die Verschiebung der Altersstruktur im Zuge des demografischen Wandels bedeutet einerseits eine höhere Anzahl an aktiven älteren Menschen, aber andererseits auch eine Zunahme an Hochaltrigen, die an einer demenziellen Erkrankung leiden und eine besondere Unterstützung und/oder Pflege benötigen. In jedem Fall besteht der Wunsch, so lange wie möglich zu Hause zu leben. Somit kommt einer stärker vernetzen, ambulanten Gesundheits- bzw. Pflegeversorgung eine zunehmende Bedeutung zu. Vor diesem Hintergrund wächst seit einigen Jahren das Interesse von Kommunen an der Förderung demenzfreundlicher Wohn-umwelten etwa im Rahmen der Entstehung ambulant betreuter Wohngemeinschaften. Technische Unterstützungssysteme (TUS), die sich als ein ergänzendes Mittel zur Unterstützung im Bereich der ambulanten Versorgung von Menschen mit Demenz erweisen, werden in Politik und Forschung aktuell intensiv diskutiert.
TUS können als (Wohn-)Umweltkomponenten verstanden werden, die ein großes Potenzial etwa zur Identifizierung von Risiken und Gefahren, zur gezielten Prävention und Intervention, zur ressourcenorientierten Kommunikation und sozialen Interaktion sowie zur patientenorientierten Pflegeorganisation und Vernetzung aufweisen und dementsprechend vielfältige Funktionen zur Steigerung des subjektiven Wohlbefindens, der Selbstbestimmtheit und damit der Lebensqualität der Betroffenen übernehmen.
In diesem Beitrag werden die Potenziale, aber auch die Grenzen von TUS als Bestandteil einer Lebensqualität fördernden Umwelt für Menschen mit Demenz anhand eines beispielhaften Modellprojekts erörtert und im Rahmen der aktuellen Diskussion zu sozialen Innovationen diskutiert. Dabei werden die (sozialen) Nutzungsformen vor allem von computergestützten Applikationen, insbesondere von Tablet-PCs, thematisiert und Fragen nach einer möglichen, ethisch fundierten Skepsis gegenüber TUS in den Blick genommen.
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Wiloth, S., Eurich, J. (2018). Innovative technische Unterstützungssysteme als Bestandteil einer alterns- und demenzfreundlichen Versorgungsstruktur. In: Franz, HW., Kaletka, C. (eds) Soziale Innovationen lokal gestalten. Sozialwissenschaften und Berufspraxis . Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-18532-9_8
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