Zusammenfassung
Für Ältere, Hochaltrige und Personen mit besonderem Pflege- und Unterstützungsbedarf hat die Wohnumgebung eine zentrale Bedeutung. Viele wollen auch bei Beeinträchtigungen im vertrauten Wohnumfeld verbleiben. Vor diesem Hintergrund haben verschiedene Trägerorganisationen sozialraumorientierte Konzepte entwickelt und umgesetzt, um lokale Verantwortungsgemeinschaften und Sorgestrukturen aufzubauen. Es fehlen bisher jedoch Nachweise, dass durch solche Sozialen Innovationen ein selbstbestimmtes Leben in Versorgungssicherheit unabhängig von körperlichen, psychischen oder sozialen Beeinträchtigungen, also Autonomie und Wohlergehen, ermöglicht werden.
Mit dem Projekt „Wirkung und Nutzen inklusiver Quartiersentwicklung“, gefördert durch die Stiftung Wohlfahrtspflege NRW, setzt die Freie Wohlfahrtspflege NRW an dieser Herausforderung an. Ziel des Projekts ist die Entwicklung eines Instrumentariums zur Wirkungsanalyse, das Akteure der inklusiven Quartiersentwicklung darin unterstützt, Quartiersarbeit wirkungsorientiert zu planen, zu steuern und hinsichtlich der erzielten Wirkungen und des Nutzens zu reflektieren. Das Instrumentarium basiert auf sozialwissenschaftlichen Methoden, Prinzipien partizipativer Evaluation und wird praxisnah entwickelt. Im Mai 2017 startet die Pilotphase, in der fünf Quartiere das Instrumentarium erproben. Im Dezember 2018 wird eine überarbeitete Version des Instrumentariums vorliegen.
Ziel dieses Beitrags ist die Vorstellung der Pilotversion des Instrumentariums zur Wirkungsanalyse und ein Impuls zur Diskussion, wie ein für die Akteure nützliches Instrumentarium zur Selbstevaluation ausgestaltet sein kann, das Standards der empirischen Sozialforschung einhält.
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Funk, S., Zisenis, D. (2018). Wirkung und Nutzen inklusiver Quartiersentwicklung. In: Franz, HW., Kaletka, C. (eds) Soziale Innovationen lokal gestalten. Sozialwissenschaften und Berufspraxis . Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-18532-9_3
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