Zusammenfassung
Die Psychoakustik untersucht die Zusammenhänge zwischen den auf das Gehör des Menschen einwirkenden akustischen Reizen und den daraus resultierenden Empfindungen. Das Problem liegt in der Tatsache, dass die akustischen Reize eindeutig durch objektive physikalische Größen wie Frequenz, Schalldruck, usw. zu definieren sind, während die dadurch hervorgerufenen Empfindungen nur durch mehr oder weniger subjektive Beschreibungen von Versuchspersonen zugänglich sind. Abhängig von der Hörerfahrung ist die akustische Wahrnehmung unterschiedlich differenziert. Deshalb muss bei Probandenversuchen klar zwischen dem Urteil akustischer Experten und Laien unterschieden werden. Während bei der Bearbeitung akustischer Probleme vorrangig das Expertenurteil interessant ist, sollten bei Probandenuntersuchungen zur akustischen Zielfindung immer auch akustische Laien einbezogen werden, um zu realistischen Anforderungen zu gelangen.
Notes
- 1.
Die Einheit [mel] für die Tonheit ist eine Abkürzung für das englische „melody“. Daneben wird für die Tonhöhenempfindung bei komplexen Tönen auch die Einheit „pitch unit“ [pu] verwendet. Diese entspricht der Frequenz eines sinusförmigen Vergleichstons mit 60 dB, der den gleichen Tonhöheneindruck hervorruft.
- 2.
Homoskedastisch bedeutet, dass deren Streubreite nicht vom Wert der Einflussgröße abhängt.
Literatur
Verwendete Literatur
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Zeller, P. (2018). Psychoakustik. In: Zeller, P. (eds) Handbuch Fahrzeugakustik. ATZ/MTZ-Fachbuch. Springer Vieweg, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-18520-6_8
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