Zusammenfassung
Flüssigkeiten und Gase können keine Scherspannungen aufnehmen. Daher breiten sich in diesen Medien nur Longitudinalwellen aus. Schallereignisse in der Luft sind durch diese verursachte kleine zeitlich und örtlich verteilte Schwankungen des statischen Luftdrucks. Bei der Entstehung von Luftschall wird zwischen der direkten und der indirekten Schallentstehung unterschieden. Bei der direkten Schallenstehung werden die Luftteilchen durch Strömungsvorgänge unmittelbar zu Schwingungen, d. h. zu Luftschall, angeregt. Als indirekte Schallentstehung bezeichnet man dagegen den Mechanismus, bei dem, ausgehend von Erregerkräften, in einer mechanischen Struktur höherfrequente Schwingungen eingeleitet werden. Ein Teil der so induzierten Körperschall-Schwingungsenergie wird in Wärme umgewandelt, ein anderer Teil an der Strukturoberfläche auf die angrenzende Luft übertragen. Diese Energieübertragung bezeichnet man als Schallabstrahlung. Bei der Umsetzung von geräuschreduzierenden Maßnahmen kann zwischen passiver und aktiver Geräuschminderung unterschieden werden.
Notes
- 1.
Der Mittelwert der Brown’schen Molekularbewegung ist in jedem Raumbereich Null. Bei der Schallschnelle handelt es sich um eine überlagerte und von außen aufgezwungene Kollektivbewegung.
- 2.
In der Literatur auch Hiebtöne genannt.
- 3.
Auch Schallkennimpedanz genannt.
- 4.
Im englischen Sprachraum: Transmission Loss (TL).
- 5.
Im englischen Sprachraum: Noise Reduction (NR).
- 6.
Im englischen Sprachraum: Insertion Loss (IL).
- 7.
Wird nach dem Physiker Manfred Schröder (1926–2009) auch Schröder-Frequenz genannt.
- 8.
Der Begriff der Hörsamkeit wurde erstmals von Lothar Cremer (1905–1990) für die Beschreibung der akustischen Eigenschaften von Räumen eingeführt.
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Zeller, P. (2018). Luftschall. In: Zeller, P. (eds) Handbuch Fahrzeugakustik. ATZ/MTZ-Fachbuch. Springer Vieweg, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-18520-6_6
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