Zusammenfassung
Die gegenwärtige Situation ist also paradox: Abgesehen von einigen irrlichternden Stimmen gibt es einerseits eine breite gesellschaftliche Akzeptanz dieser Denkmäler. Die heftigen Debatten der Vergangenheit sind abgeebbt, Deserteur-Denkmäler eignen sich in der Gegenwart nicht mehr zur Provokation. Ihr Potenzial, eine breite gesellschaftliche Debatte auszulösen, ist verschwunden, wobei die aktuelle Unaufgeregtheit bei diesem Thema sich auch auf Informationsmangel, Desinteresse und Indifferenz zurückführen lässt.
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Notes
- 1.
Die Thematik hat sowohl Einzug in populäre Geschichtsmagazine erhalten, die über solche Denkmäler berichten (Dräger 2015b, S. 43−44) als auch in Unterrichtszeitschriften für den schulischen Geschichtsunterricht (Paul 1999, S. 36−39; Albrecht-Hermanns 2011, S. 24−27; Dräger 2013b, S. 22−27).
- 2.
Zu Überlegungen, wie der Kreis der Rezipienten erhöht werden kann, siehe Koch 2016, S. 70−83.
- 3.
Zum kritischen Erzählen von Geschichte siehe Rüsen 1989, S. 49−52 und Rüsen 1990, S. 184−187.
- 4.
Für eine kritische Auseinandersetzung mit diesem Modus von „Vergangenheitsbewältigung siehe Jureit und Schneider 2010 sowie Assmann 2013. Sie sprechen (selbst-)kritisch von „Olympioniken der Betroffenheit“ (Jureit und Schneider 2010, S. 19) und „Weltmeister im Erinnern“ (Assmann 2013, S. 59) und negieren bzw. relativieren ein solches (Eigen-)Lob der Deutschen.
- 5.
Zu diesem Tatbestand siehe Wette und Vogel 2007, zur Rehabilitierung durch den Bundestag siehe Korte und Heilig 2011.
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Dräger, M. (2018). Deserteur-Denkmäler: Paradoxien der und Potenzial für die Gegenwart. In: Denkmäler für Deserteure. essentials. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-18398-1_8
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