Skip to main content

Das Rätsel hochschulischer Imagefilme: Eröffnungssequenzen.

Einstieg in die Analyse visueller Kommunikationsgattungen

  • Chapter
  • First Online:
Knowledge in Action

Part of the book series: Wissen, Kommunikation und Gesellschaft ((WISSEN))

Zusammenfassung

In diesem Beitrag rückt der hochschulische Imagefilm in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, wobei das Interesse besonders den Eröffnungssequenzen dieser im Hochschulbereich neuartigen kommunikativen Ausdrucksformen gilt. Betrachtet werden diese mit der aus der soziologischen Gattungstheorie abgeleiteten Analyse visueller Gattungen. Nach einer knappen Darlegung des gattungstheoretischen und methodologischen Bezugsrahmens dieser gattungsanalytischen Spielart folgt die Analyse selbst. Im Verlauf dieser Analyse zeigt sich, dass sich das Wissen um diese Eröffnungssequenzen nicht allein auf einer der in der Gattungsanalyse unterschiedenen Beobachtungsebenen konstruiert, sondern erst in deren Zusammenspiel. Jede dieser Ebenen trägt ihren Teil zum sinnhaften Gesamtmuster der Gattung bzw. des kommunikativen Musters bei, wie dies im Fall der Eröffnungssequenzen vorgeführt wird. Ebenso zeigt sich, dass die Eröffnungssequenzen hochschulischer Imagefilme einen funktionellen Beitrag zur sozialen Konstruktion der Wirklichkeit wissenschaftlicher Institutionen leisten.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 54.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as EPUB and PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 69.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Notes

  1. 1.

    Seit 2013 wurden aus diesem Datenkorpus wiederholt ausgewählte hochschulische Imagefilme im Videoanalyse-Labor der Universität Bayreuth in einer Gruppe bestehend aus Professor/-innen, Doktor/-innen, Doktoranden und Studierenden gattungsanalytisch untersucht. Hierbei handelt es sich um Imagefilme folgender Universitäten: Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Universität Bochum, Universität Bielefeld, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Universität Bayreuth, Universität Konstanz, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main. Hinzukommen noch Kurzanalysen von Imagefilmen der Universitäten in Hannover und in Stuttgart sowie der Zeppelin Universität, die im Rahmen dieses Beitrags angefertigt worden sind (siehe hierzu das Filmverzeichnis). Fernziel des zugrunde liegenden Forschungsprojekts ist die Frage, welche Rolle Visualisierungen in der externen Wissenschaftskommunikation für die Vermittlung von Wissen (wissenschaftlichen Wissens wie auch Wissen über Wissenschaft) spielen.

  2. 2.

    Image wird hier verstanden als Bildbegriff und nicht eingeschränkt auf eine Markt- und werbepsychologische Begrifflichkeit, die darunter die Quintessenz der Einstellungen versteht, die Konsumenten einem Produkt, einer Dienstleistung oder einer Idee entgegenbringen (Gabler Wirtschaftslexikon o. J.).

  3. 3.

    „Als Arbeitsbegriff verwenden wir dabei absichtsvoll den Ausdruck »Visualisierungen«. Denn gegenüber dem Bildbegriff besitzt der Visualisierungsbegriff den Vorzug, ein größeres Spektrum an Ausdrucksformen in die Analysen einbeziehen zu können – vor allem auch das, was nur sehr ungenügend als »laufende Bilder« bezeichnet wird. Filmartige Visualisierungen spielen im Folgenden eine besondere Rolle, was wir am Beispiel des universitären Imagefilms zeigen werden“ (Schnettler und Bauernschmidt 2017, im Druck).

  4. 4.

    Hier wird aus der Position des Gattungsanalytikers gesprochen, der eine Beschreibung der Bewegt-Bild-Kommunikation anfertigt. Die sich hieran anschließenden Fragen in der Analyse der visuellen Gattung: Was sehen die Rezipienten hochschulischer Imagefilme? Wird gesehen was gezeigt wird? Folgen die Rezipienten der durch eine spezifische Gestaltung im Imagefilm angelegten Wahrnehmungsrichtung (Bauernschmidt 2016)?

  5. 5.

    „Im Rahmen des Relaunches 2016 wird das Corporate Design jetzt den Anforderungen digitaler Medien noch besser gerecht. Es wird zugunsten klarer, anwendungsübergreifender Regeln vereinfacht und gestalterisch in einen zeitgemäßen Kontext übertragen. Die Bildmarke passt sich an ihre kreisförmige Wirkung an. Als zentrale Veränderung setzt sich diese nicht mehr aus Rauten zusammen, sondern aus Kreisen“ (Corporate Design Manual der Universität Stuttgart 2016, S. 4).

  6. 6.

    Zur Wahl geeigneter Ausdrucksmöglichkeiten, die den Akteuren im gesellschaftlichen Wissensvorrat zur Verfügung stehen vgl. Bauernschmidt (2016, S. 157). Dieser Strang wird im gattungsanalytischen Beobachtungsraster wieder bei der Außenstruktur aufgenommen (siehe unten Abschn. 3.3).

Literatur

  • Allert, T. 2005. Der deutsche Gruß. Geschichte einer unheilvollen Geste. Frankfurt a. M.: Eichborn.

    Google Scholar 

  • Anonymus. 2008. Bewerbermagnet Imagefilm – Personal-Marketing einmal anders. PR-Report 8: 50.

    Google Scholar 

  • Ayaß, R. 2011. Kommunikative Gattungen, mediale Gattungen. In Textsorten, Handlungsmuster, Oberflächen. Linguistische Typologien der Kommunikation, hrsg. S. Habscheid, 275–295. Berlin, New York: de Gruyter.

    Google Scholar 

  • Bauernschmidt, S. 2013. Wissenschaft im Imagefilm: Über eine neue Form der externen Wissenschaftskommunikation. Medien&Zeit 28 (4): 45–52.

    Google Scholar 

  • Bauernschmidt, S. 2016. Auf dem Weg zu einer Analyse visueller Gattungen. Theoretische und methodologische Skizzen. ZQF – Zeitschrift für Qualitative Forschung 17 (1–2): 148–167.

    Google Scholar 

  • Bauernschmidt, S. 2017. Öffentliche Wissenschaft, Wissenschaftskommunikation & Co.: Zur Kartierung von Schlüsselbegriffen im Forschungsbereich externer Wissenschaftskommunikation. In Öffentliche Gesellschaftswissenschaften – Zwischen Kommunikation und Dialog, hrsg. S. Selke, A. Treibel, im Druck. Wiesbaden: Springer VS.

    Google Scholar 

  • Böhnke, A. 2005. Vorspann. Gesichter des Films, hrsg. J. Barck, P. Löffler u. a., 307–319. Transcript: Bielefeld.

    Google Scholar 

  • Boulding, K. E. 1956. The Image. Ann Arbor: University of Michigan Press.

    Google Scholar 

  • Brachfeld, O. 1976. Image. In Historisches Wörterbuch der Philosophie, Band 4, hrsg. J. Ritter, 216–217. Basel/Stuttgart: Schwabe.

    Google Scholar 

  • Castells, M. 2003. TheInternet Galaxy: Reflections on the Internet, Business, and Society. Oxford.

    Google Scholar 

  • Friedhoff, R.M./Benzon, W. 1991, The Second Computer Revolution: Visualization. New York.

    Google Scholar 

  • Gabler Wirtschaftslexikon. o.J. Stichwort: Image. Springer Gabler Verlag (Herausgeber). http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/image.html. Zugegriffen 8.1.2017.

  • Goffman, E. 1981. Geschlecht und Werbung. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.

    Google Scholar 

  • Günthner, S. 1995: Gattungen in der sozialen Praxis. Die Analyse ‚kommunikativer Gattungen‘ als Textsorten mündlicher Kommunikation. Deutsche Sprache. Zeitschrift für Theorie, Praxis, Dokumentation 23 (3): 193–218.

    Google Scholar 

  • Günthner, S./Knoblauch, H. 1994. Forms are the food of faith. Gattungen als Muster kommunikativen Handelns. Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, 46 (4): 693–723.

    Google Scholar 

  • Hentschel, B./Casser, A. 2007. The Vision Behind. Technische und soziale Innovationen im Unternehmensfilm ab 1950. Berlin: Vorwerk.

    Google Scholar 

  • Huck, C./Bauernschmidt, S. Eds. 2012. Travelling Goods//Travelling Moods. Varieties of Cultural Appropriation (1850–1950). Frankfurt/New York: Campus.

    Google Scholar 

  • IFAM/KOMMA Hrsg. 1998. Die 88 besten Checklisten für Ihre PR. Landsberg/Lech: MI Verlag.

    Google Scholar 

  • Kautt, Y. 2015. Zur Theorie des Image. In Kampf um Images. Visuelle Kommunikation in gesellschaftlichen Konfliktlagen, hrsg. J. Ahrens, L. Hieber, Y. Kautt, 13–22. Wiesbaden: VS.

    Google Scholar 

  • Keppler, A. 2011. Konversations- und Gattungsanalyse. In Qualitative Methoden der Medienforschung, hrsg. R. Ayaß, J. Bergmann, 293–323. Mannheim: Verlag für Gesprächsforschung.

    Google Scholar 

  • Knorr-Cetina, K. 2012. Skopische Medien. In Mediatisierte Welten, hrsg. F. Krotz, A. Hepp, 167–196. Wiesbaden: VS.

    Google Scholar 

  • Luckmann, T. 1986. Grundformen der gesellschaftlichen Vermittlung des Wissens: Kommunikative Gattungen. Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie SH 27: 191–211.

    Google Scholar 

  • Luckmann, T. 1988. Kommunikative Gattungen im kommunikativen Haushalt einer Gesellschaft. In: Der Ursprung von Literatur. Medien, Rollen, Kommunikationssituationen zwischen 1450 und 1650, hrsg. G. Smolka-Kordt, P.M. Spangenberg, D. Tillmann-Bartylla, 279–288. München: Fink.

    Google Scholar 

  • Luckmann, T. 2002. Der kommunikative Aufbau der sozialen Welt und die Sozialwissenschaften. In ders. Wissen und Gesellschaft: ausgewählte Aufsätze 1981–2002, 157–181 Konstanz: UVK.

    Google Scholar 

  • Maasen, S./Böhler, F. 2006. »Zeppelin-University«: Bilder einer Hochschule. In Bilder als Diskurse – Bilddiskurse, hrsg. S. Maasen, T. Mayerhauer, C. Renggli, 199–228. Weilerswist: Velbrück Wissenschaft.

    Google Scholar 

  • Pietsch, W. 2003. Vom Welfenschloss zum ‚Campus Center‘. In Die Universität Hannover – Ihre Bauten, ihre Gärten, ihre Planungsgeschichte, hrsg. S. Auffahrt, W. Pietsch, 95–104. Petersberg: Imhof.

    Google Scholar 

  • Reichertz, J. 1994. Selbstgefälliges zum Anziehen. Benetton äußert sich zu Zeichen der Zeit. In Interpretative Sozialforschung, hrsg. N. Schröer, 253–280. Opladen: Leske + Budrich.

    Google Scholar 

  • Pretzer, C. 2008. Der Film zum Image. Wie bewegte Bilder die Öffentlichkeitsarbeit bereichern können. In Handbuch Wissenschaft kommunizieren, hrsg. A. Archut, E8.2. Stuttgart: Raabe.

    Google Scholar 

  • Raab, J. 2008. Visuelle Wissenssoziologie. Theoretische Konzeptionen und materiale Analysen. Konstanz: UVK.

    Google Scholar 

  • Raab, J./Tänzler, D. 2006. Video Hermeneutics. In Video Analysis: Methodology and Methods. Qualitative Audiovisual Data and Analysis in Sociology, hrsg. H. Knoblauch, B. Schnettler, J. Raab, H-G. Soeffner, 85–97, Frankfurt a. M. u.a.: Peter Lang.

    Google Scholar 

  • Ronneberger, F./Rühl, M. 1992. Theorie der Public Relations. Ein Entwurf. Opladen: Westdeutscher.

    Google Scholar 

  • Schmidt, S. J./Gizinski, M. 2004. Industriefilm. In Handbuch Werbung, hrsg. S. J. Schmidt, M. Giziniski, 207, Münster: LIT.

    Google Scholar 

  • Schnettler, B./Bauernschmidt, S. 2017. Bilder in Bewegung: Visualisierung in der Wissenschaftskommunikation. In Das Bild als soziologisches Problem. Herausforderungen einer Theorie visueller Sozialkommunikation, hrsg. M. R. Müller, H.-G. Soeffner, im Druck, Wiesbaden: VS.

    Google Scholar 

  • Schnettler, B./Knoblauch, H. Hrsg. 2007. Powerpoint-Presentationen. Neue Formen der gesellschaftlichen Kommunikation von Wissen. Konstanz: UVK.

    Google Scholar 

  • Schnettler, B./Rebstein, B./Pusoma, M. 2013. Der Topos kultureller Vielfalt. Zur kommunikativen Konstruktion migrantischer ‚Zwischenwelten‘. In Kommunikativer Konstruktivismus. Theoretische und empirische Arbeiten zu einem neuen wissenssoziologischen Ansatz, hrsg. R. Keller, H. Knoblauch, J. Reichertz, 337–362. Wiesbaden: VS.

    Google Scholar 

  • Schröer, M. 2013. Sichtbar oder unsichtbar? Vom Kampf um Aufmerksamkeit in der visuellen Kultur. Soziale Welt 64 (1–2): 17–36.

    Google Scholar 

  • Stanitzek, G. 2009. Reading the Title Sequence (Vorspann, Générique). Cinema Journal 48 (4): 44–58.

    Google Scholar 

  • Stichweh, R. 2006. Die Universität in der Wissensgesellschaft: Wissensbegriffe und Umweltbeziehungen der modernen Universität. https://www.fiw.uni-bonn.de/demokratieforschung/personen/stichweh/pdfs/56_die-universitaet-in-der-wissensgesellschaft.pdf. Zugegriffen 8.1.2017.

  • Universität Hannover. Hrsg. 2016. Geschichte, Personen und Gebäude. Hannover: ohne Verlag.

    Google Scholar 

  • Universität Stuttgart. Hrsg. 2016. Corporate Design Manual der Universität Stuttgart. Stuttgart: ohne Verlag.

    Google Scholar 

  • Wikipedia. o. J. Stichwort: Imagefilm. https://de.wikipedia.org/wiki/Imagefilm. Zugegriffen 8.1.2017.

Filmverzeichnis

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Corresponding author

Correspondence to Stefan Bauernschmidt .

Editor information

Editors and Affiliations

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 2018 Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH

About this chapter

Cite this chapter

Bauernschmidt, S., Schnettler, B. (2018). Das Rätsel hochschulischer Imagefilme: Eröffnungssequenzen.. In: Lettkemann, E., Wilke, R., Knoblauch, H. (eds) Knowledge in Action. Wissen, Kommunikation und Gesellschaft. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-18337-0_7

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-18337-0_7

  • Published:

  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-18336-3

  • Online ISBN: 978-3-658-18337-0

  • eBook Packages: Social Science and Law (German Language)

Publish with us

Policies and ethics