Zusammenfassung
Zu den verschiedenen Varianten des Begriffs »Grenze«, die die Veröffentlichungen der Schriftstellerin Dorothee Elmiger thematisieren, gehört wohl an bedeutendster Stelle die Grenze zwischen Wirklichkeit und Literatur. In einem Aufsatz »Wirklichkeit und nicht Wirklichkeit« (2010) entwirft Elmiger ein gewinnendes Bild von sich selbst, die am Schreibtisch sitzt und sich »regelmässig mit eben jenem Rumpelstilz ›Wirklichkeit‹ in unangenehmen Raufereien« (78) wiederfindet. Im Märchen begab sich die Müllerstochter, um ihr Problem zu lösen, in ein Abhängigkeitsverhältnis Rumpelstilz gegenüber und einer solchen Gefahr — auch für sich selbst — ist sich die Schriftstellerin sehr bewusst: sie befürchtet, die Wirklichkeit könne den Text »behindern, wenn dieser sich ihre Abbildung zur Aufgabe macht und […] diese Wirklichkeit nur fortschreibt, fort und immerfort« (79). Aber statt wie die Müllerstochter auf eine Befreiung von der Abhängigkeit durch einen glücklichen Zufall zu warten, entscheidet sich die Schriftstellerin für eine offene Konfrontation mit Rumpelstilz.
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Pender, M. (2017). Grenzen in den Romanen von Dorothee Elmiger. In: Kondrič Horvat, V. (eds) Transkulturalität der Deutschschweizer Literatur. J.B. Metzler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-18076-8_12
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Publisher Name: J.B. Metzler, Wiesbaden
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