Zusammenfassung
In der Geschichte des fantastischen Films ist der Name Friedrich Wilhelm Murnaus vor allem mit einem Titel verbunden: Nosferatu (1921/1922) gilt als eines der prägenden Meisterwerke des Genres. Die Prominenz dieses Films hat jedoch einem grundsätzlichen Verständnis der Bedeutung und der verschiedenen Spielarten des Fantastischen bei Murnau bis heute eher im Wege gestanden. Der Beitrag geht daher einer anderen Spur des Fantastischen im Werk Murnaus nach: Der Fokus liegt auf Formen einer ‚stillen‘ Fantastik, die vielen seiner anderen Filme eigen sind und über motivische Referenzen und visuelle Topoi die Dimension eines fantastischen Geheimwissens in Sujets einbringen, die von sich aus nicht unbedingt dem Umkreis der Fantastik zuzuzählen sind. Obwohl sich die Linie einer weniger über Stoffe und manifeste Inhalte, denn über die ästhetische Suggestion eines kulturellen Vorwissens vermittelte ‚stille‘ Fantastik jenseits von Nosferatu und Faust (1926) bis hin zu seinem letzten Film Tabu (1931) ziehen ließe, soll mit dem Film Schloss Vogelöd (1921) Murnaus Frühwerk im Mittelpunkt der Betrachtungen stehen.
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Notes
- 1.
Die Schlagzeile der Bildzeitung vom 14. Juli 2015 lautete: „Kopf von Nosferatu-Regisseur gestohlen! Okkulter Hintergrund wird nicht ausgeschlossen“ (vgl. Conrad 2015).
- 2.
Zum Produktionskontext, Adaptionsprozess und zur Vermarktung des Films vgl. ausführlich Schüler (2013, S. 195 ff.).
- 3.
Umfangreiches Ausgangsmaterial für ein solches Vorhaben findet sich in Bezug auf die Malerei in Schmied (1980).
Medien- und Literaturverzeichnis
Primärwerke
Murnau, Friedrich Wilhelm: Schloß Vogelöd – Die Enthüllung eines Geheimnisses. Deutschland: Uco-Film GmbH 1921.
Sekundärwerke
Berriatúa, Luciano: Los proverbios chinos de F.W. Murnau: Etapa alemana. Madrid: Filmoteca Española 1990.
Conrad, Andreas: „Diebe zum Gruseln: Die Täter drückten die Tür auf und stahlen den Kopf von Regisseur Murnau.“ In: Der Tagesspiegel, Nr. 22 461, 16. Juli 2015, S. 7.
Eisner, Lotte H.: Murnau. Frankfurt am Main: Kommunales Kino 1979.
Holländer, Hans: „Das Bild in der Theorie des Phantastischen.“ In: Thomsen, Christian W./ Fischer, Jens Malte (Hg.): Phantastik in Literatur und Kunst. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 1980, S. 52–78.
Pinkas, Claudia: Der phantastische Film: Instabile Narrationen und die Narration der Instabilität. Berlin/New York: De Gruyter 2010.
Schmied, Wieland: Zweihundert Jahre phantastische Malerei. 2 Bde. München: Deutscher Taschenbuch Verlag 1980.
Schüler, Bernhard: Der Ullstein Verlag und der Stummfilm: Die Uco-Film GmbH als Ausdruck einer innovativen Partnerschaft. Wiesbaden: Harrassowitz 2013.
Stratz, Rudolf: Schloß Vogelöd: Die Geschichte eines Geheimnisses. Berlin: Ullstein 1921.
Warburg, Aby: Werke in einem Band. Hg. v. Martin Treml u.a. Berlin: Suhrkamp
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Wedel, M. (2017). Jenseits von Nosferatu: Formen ‚stiller‘ Fantastik bei F. W. Murnau. In: Uhrig, M., Cuntz-Leng, V., Kollinger, L. (eds) Wissen in der Fantastik. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-17790-4_8
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