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Das LIEBOT-Projekt

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Handbuch Maschinenethik
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Zusammenfassung

Das LÜGENBOT-Projekt baut auf dem GOODBOT-Projekt auf. In diesem wurden sieben Metaregeln formuliert. Eine davon lautete, dass der Chatbot, eine moralische Maschine, nicht lügen soll, außer in Ausnahmefällen. Der LÜGENBOT (LIEBOT) sollte dagegen systematisch lügen; die Metaregel wurde also ins Gegenteil verkehrt und zur Richtschnur der unmoralischen Maschine. Diese kann zu den Münchhausen-Maschinen gezählt werden, also zu Programmen und Systemen, die natürlichsprachliche Fähigkeiten haben und die Unwahrheit sagen. Der LÜGENBOT nimmt einzelne Aussagen, die er für wahr hält, aus verschiedenen Quellen, und manipuliert sie mittels unterschiedlicher Strategien mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit. Zudem gibt es, mit Blick auf zwei Themen, einige Lügen, Halbwahrheiten und Verdrehungen, die in einer eigenen Wissensbasis abgelegt sind. Aus dem LÜGENBOT-Projekt sind Erkenntnisse hervorgegangen, die dabei helfen können, verlässliche und vertrauenswürdige Maschinen mit natürlichsprachlichen Fähigkeiten zu bauen, seien es Chatbots, seien es Sprachassistenten. Grundsätzlich wurde aus der Maschinenethik heraus ein Artefakt geschaffen, das unter mehreren Gesichtspunkten erforscht werden kann.

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Notes

  1. 1.

    Allerdings gibt es einen Bereich, in dem Wohlwollen, manchmal auch Unwahrheit erwartet wird, etwa bei Einschätzungen zum Aussehen. Kaum jemand will, dass man hässlich genannt wird, selbst wenn es der Wahrheit entspricht.

  2. 2.

    Hier wird man wiederum an die Ausnahmen im Privatbereich erinnert. Der GOODBOT sollte auf Nachfrage des Benutzers keinesfalls erklären, dass dieser hässlich ist. Er hätte dies auch gar nicht feststellen können – anders der BESTBOT, der die Kamera einbezieht (Bendel 2018).

  3. 3.

    Es waren zu den Domänen Lügen abgelegt, die durch ausgewählte Strategien in neue Lügen umgewandelt werden konnten. Da die Lügenstrategien nicht in allen Fällen angewandt wurden, blieb hin und wieder die Originallüge stehen.

  4. 4.

    Nach einiger Zeit zeigten sich aber auch technische Schwächen, vor allem Schnittstellenprobleme. Einige der angebundenen Systeme waren irgendwann nicht mehr verfügbar. Da für dieses Projekt wie für den Vorläufer kein Budget zur Verfügung stand, konnte nur die Leiche des LIEBOT auf einem Amazon-Server bestattet werden.

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Bendel, O. (2019). Das LIEBOT-Projekt. In: Bendel, O. (eds) Handbuch Maschinenethik. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-17483-5_25

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  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-17482-8

  • Online ISBN: 978-3-658-17483-5

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