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Organisation und Management: funktionale Grundlagen einer an Regelsetzung interessierten Analyse

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Compliance-Kontrolle in Organisationen

Zusammenfassung

Organisation und Management sind in Darstellungen zu betrieblichen Verfahren und Instrumenten zwei stets nebeneinander gebrauchte Bezeichnungen. Gleichwohl sind hierunter nur auf den ersten Blick synonyme Termini zu verstehen. Für eine an Fragen der Regelbildung und Regelabweichung interessierte Analyse kann auf nähere Ausdifferenzierungen hingewiesen werden, die wir in diesem Kapitel diskutieren. Wir betrachten dazu einige elementare Einordnungen zum Begriff der Organisation, woraufhin sich praktische bzw. operativ bedeutsame Facetten aus dem Bereich der Managementlehre anschließen. Zuvor jedoch sichten wir noch zwei bereits hochbetagte managementwissenschaftliche „Klassiker“, die unter dem Label bürokratisch-rationale Unternehmens- bzw. Organisationsführung die Vorstellungen von Norm und Ordnung in betrieblichen Systemen in den vergangenen einhundert Jahren maßgeblich beeinflussen konnten und – trotz ihrer vielfältig zu erklärenden Revision und teilweisen Überholung – weiterhin die gelebte Organisationswirklichkeit immer noch planerisch (mit-)prägen: das Bürokratiemodell von Max Weber und die wissenschaftliche Betriebsführung nach Frederick W. Taylor. Es ist die abgeschwächte, aber immer noch vorhandene Präsenz der beiden Denkmodelle mit ihren charakteristischen Hintergrundselbstverständlichkeiten, die uns veranlasst, sie in eine Compliance-orientierte Darstellung aufzunehmen und auf ihren Nachhall mit einem kritischen Blick hinzuweisen.

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Notes

  1. 1.

    Wir legen unserer Darstellung der Ansätze nach Weber und Taylor im Folgenden die Diskussion bei Preisendörfer 2011, S. 95–105 zugrunde.

  2. 2.

    Grützner/Jakob 2015, S. 61.

  3. 3.

    Weber 1972.

  4. 4.

    Siehe für eine Studie zur Organisation der Verwaltung in theoriegeschichtlicher Absicht (und dennoch für breite Leserschaft zugänglich) Seibel 2016.

  5. 5.

    Kieser/Walgenbach 2007, S. 39.

  6. 6.

    Andererseits können Akten – und dies wurde dann eine korrigierende Einsicht der neueren Verwaltungs- bzw. Organisationssoziologie – geradezu Füllbecken zusätzlicher, eben auch informaler Informationen bereitstellen: „Man denke etwa an die unmeßbare Macht des „Mitzeichnens“ bzw. „Nichtmitzeichnens“ oder an die Möglichkeit der aktenmäßigen Fixierung von Bedenken in Verwaltungsbürokratien, mit der Verantwortung verlagert bzw. zugespitzt werden kann.“ (Luhmann 1994, S. 311).

  7. 7.

    Modifiziert nach Darstellung bei Preisendörfer 2011, S. 100.

  8. 8.

    Weber zitiert nach Preisendörfer 2011, S. 101.

  9. 9.

    Breisig 2016, S. 142.

  10. 10.

    Sennett 2000.

  11. 11.

    Preisendörfer 2011, S. 105.

  12. 12.

    Simon 1959; siehe auch Kap. 6, insbesondere der Aspekt des Nudgings.

  13. 13.

    Siehe für eine kompakte Darstellung Kühl 2011, S. 23–88.

  14. 14.

    Kieser/Walgenbach 2007, S. 6 (i. O. kursiv).

  15. 15.

    Ein Handbuch über die gängigen Organisationstypen der Gesellschaft haben Apelt/Tacke 2012 herausgegeben. Wir können auf die Ausdifferenzierung im Rahmen unserer Darstellung nur gelegentlich bzw. in den juristischen Abschnitten näher eingehen. Die typenspezifische Akzeptanz und Eignung von Compliance-Maßnahmen ist weitgehend unergründet und lohnte, in einer weiteren Arbeit mit empirischer Unterfütterung betrachtet zu werden.

  16. 16.

    Schimank 2001, S. 278.

  17. 17.

    Kühl 2011, S. 9–11.

  18. 18.

    Schreyögg/Geiger 2016, S. 5 ff.

  19. 19.

    Siehe Kap. 5.

  20. 20.

    Duden 1997: 503, Sp. a.

  21. 21.

    Schreyögg/Geiger 2016, S. 9–11; Laske/Meister-Scheytt/Küpers 2006, S. 16–22.

  22. 22.

    Luhmann 1964, S. 240.

  23. 23.

    Dieser Abschnitt ist zuerst diskutiert worden in Schütz/Bull 2017, S. 7.

  24. 24.

    Laske/Meister-Scheytt/Küpers 2006, S. 19.

  25. 25.

    Kühl/Schütz 2017, S. 65 f.

  26. 26.

    Luhmann 1971, S. 217 ff.

  27. 27.

    Siehe exemplarisch als klassischen Beitrag Kosiol 1968 und 1976.

  28. 28.

    Gutenberg 1983, S. 239.

  29. 29.

    Schreyögg/Geiger 2016, S. 5 f.

  30. 30.

    Kosiol 1962.

  31. 31.

    Schreyögg/Geiger 2016, S. 9.

  32. 32.

    Luhmann 1966, S. 25.

  33. 33.

    Zu Entscheidungen grundlegend: Baecker 2008, S. 45–47; Kette 2018, S. 40–47.

  34. 34.

    Luhmann 2017, S. 217.

  35. 35.

    Siehe für eine Übersicht Kühl 2011, S. 95–136.

  36. 36.

    Kühl 2011, S. 103–109; Luhmann 1964.

  37. 37.

    Luhmann 2017, S. 56.

  38. 38.

    Martens/Ortmann 2014, S. 423.

  39. 39.

    Siehe ausführlich Kap. 5.

  40. 40.

    Kühl 2011, S. 113–136.

  41. 41.

    Zech 2009, S. 4.

  42. 42.

    Siehe mit einer aktuellen systemtheoretischen (Neu-)Bestimmung des schimmernden Kultur-Begriffs in der Organisationsforschung und der -praxis: Kühl 2018b.

  43. 43.

    Preisendörfer 2011, S. 116.

  44. 44.

    Kuh/Whitt 1988.

  45. 45.

    Luhmann 1964, S. 306 f. Dazu ausführlicher Kap. 6.

  46. 46.

    Luhmann 2011, S 242.

  47. 47.

    Morgan 2006, S. 116 ff.

  48. 48.

    Preisendörfer 2011, S. 117. Dies bedeutet nicht, dass Organisationskultur kein brauchbares Thema für die Praxis wäre. Nur muss davon der wissenschaftliche Beitrag unterschieden werden. Die Wissenschaft kann kulturellen (Selbst-)Beschreibungen, also Wünschen, Neigungen, Eindrücken etc., in Organisationen nicht einfach bestätigend folgen, nur um damit besonders praktische und positiv anmutende Beschreibungen bereitstellen zu können.

  49. 49.

    Kühl 2016a. Dies kann sogar auf Ebene sogenannter Metaorganisationen, das heißt großflächiger staatlicher oder wirtschaftlicher Apparate bzw. Verbände, geschehen. Siehe dazu mit dem Beispiel der Europäischen Union: Schütz/Bull 2017, S. 27–31.

  50. 50.

    Kieser/Walgenbach 2007, S. 77.

  51. 51.

    Kieser/Walgenbach 2007, S. 136 ff.

  52. 52.

    Preisendörfer 2008, S. 72.

  53. 53.

    Kieser/Kubicek 1992, S. 80.

  54. 54.

    Kieser/Kubicek 1992.

  55. 55.

    Kieser/Walgenbach 2007; Müller-Böling 1997, S. 605 ff.

  56. 56.

    Kühl/Schütz 2017, S. 70 f.

  57. 57.

    Kieser/Kubicek 1992, S. 353 ff.

  58. 58.

    Kieser/Kubicek 1992, S. 159.

  59. 59.

    Kieser/Walgenbach 2007, S. 136.

  60. 60.

    Kieser/Kubicek 1992, S. 138.

  61. 61.

    Preisendörfer 2008, S. 70 f., Kieser/Walgenbach 2007, S. 137 ff.

  62. 62.

    Kieser/Walgenbach 2007, S. 169 (i. O. teilw. kursiv).

  63. 63.

    Kieser/Walgenbach 2007, S. 176.

  64. 64.

    Steinmann/Schreyögg 2000, S. 29 ff.

  65. 65.

    Steinmann/Schreyögg 2000, S. 30.

  66. 66.

    Siehe dazu Brunsson/Sahlin-Anderson 2000. Dort wird argumentiert, dass mit der Reform öffentlicher Organisationen überhaupt eine Charakterisierung staatlicher Behörden als „richtige“ Organisationen einhergeht. Damit verbunden ist auch der Transfer regulatorischer Erwartungen naheliegend, wie sie typisch im privaten Sektor etabliert sind.

  67. 67.

    Bennis/Nanus 1985, S. 21.

  68. 68.

    Yukl 2002, S. 7.

  69. 69.

    Gulick 1937, S. 86.

  70. 70.

    Mintzberg 1980.

  71. 71.

    Mintzberg 1990.

  72. 72.

    Siehe auch Steinmann/Schreyögg 2000, S. 13.

  73. 73.

    Mintzberg 1980.

  74. 74.

    Steinmann/Schreyögg 2000, S. 16–18.

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Schütz, M., Beckmann, R., Röbken, H. (2018). Organisation und Management: funktionale Grundlagen einer an Regelsetzung interessierten Analyse. In: Compliance-Kontrolle in Organisationen. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-17471-2_3

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-17471-2_3

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