Zusammenfassung
Nachdem die Marke als Ergebnis der Rückkoppelung zwischen einer Leistung und der sich um diese spezifische Leistung versammelnden Kundschaft vergegenwärtigt wurde, soll die Marke jetzt als einzigartiges Individuum erkennbar werden. Diese soziale Anziehungskraft auf freiwilliger Basis gelingt ihr durch jene Eigenschaft, die jeden Körper unverwechselbar macht – seine individuelle Gestalt. Es gilt für physische wie für kulturelle Körper, also für ganze Völker ebenso wie für Städte, Regionen, für eine Blume ebenso wie für ein Gedicht oder einen Roman – aber eben auch für eine Automarke, Sportkleidung mit Swoosh oder Teddybären mit einem goldenen Knopf im Ohr.
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- 1.
Ursprünglich in der Weimarer Klassik herausgearbeitet, z. B. in Goethes Morphologie, gibt es heute eine International Society for Gestalt Theory and its Application, ebenfalls ein Australian Gestalt Journal, die Gestalttherapie als Methode und das internationale Gestalt Archive im Internet (www.enabling.org/ia/gestalt/gerhards/archive.html). Charakteristischerweise hat sich der deutschsprachige Begriff weltweit durchgesetzt – ein Zeichen für die Eigenkraft der wissenschaftlichen Entdeckung.
- 2.
Vgl. die Zusammenstellung „Kompositionswille und Stil“ in Domizlaff (1992, S. 27–35).
- 3.
Literatur
Deichsel, Alexander. 1988. Die paranoide Soziologie – Soziologie der Antwort vs. Soziologie der Verfolgung. Die Kob’sche Perspektive. In Formen und Möglichkeiten des Sozialen, Eine Gedenkschrift für Janpeter Kob, Hrsg. Alexander Deichsel, 155–165. Hamburg: Weltarchiv.
Domizlaff, Hans. 1992. Und alles ordnet die Gestalt, Gedanken und Gleichnisse. Hrsg. Alexander Deichsel von. Zürich: Kriterion Verlag.
Glinternik, Eleonora. 2003. Russland entdeckt seine Marken. In Jahrbuch Markentechnik 2004/2005, Hrsg. Klaus Brandmeyer, Alexander Deichsel, und Christian Prill, 477–499. Frankfurt a. M.: Deutscher Fachverlag.
Haken, Hermann, und Maria Haken-Krell. 1994. Erfolgsgeheimnisse der Wahrnehmung, Synergetik als Schlüssel zum Gehirn. Frankfurt a. M.: Ullstein.
Kant, Immanuel. 1990. Kritik der Urteilskraft, Hrsg. Karl Vorländer. 7. Aufl. Hamburg: Felix Meiner.
Kreiner, Rolf. 2003. McDonald’s orientiert alles an McDonald’s. In Jahrbuch Markentechnik 2004/2005, Hrsg. Klaus Brandmeyer, Alexander Deichsel, und Christian Prill, 73–86. Frankfurt a. M.: Deutscher Fachverlag.
Leibniz, Gottfried Wilhelm. 1998. Monadologie. Übers. und Hrsg.: Hartmut Hecht. Stuttgart: Reclam.
Meyer, Henning. 2003. Komplexen Markenportfolien eine Architektur geben. In Jahrbuch Markentechnik 2004/2005, Hrsg. Klaus Brandmeyer, Alexander Deichsel, und Christian Prill, 259–280. Frankfurt a. M.: Deutscher Fachverlag.
Postler, Annika. 1999. Sobornost, Markenführung in Russland. In Jahrbuch Markentechnik 2000/2001, Hrsg. Klaus Brandmeyer, Alexander Deichsel, und Christian Prill, 87–117. Frankfurt a. M.: Deutscher Fachverlag.
Riegas, Volker, und Christian Vetter. 1993. Zur Biologie der Kognition – Ein Gespräch mit Humberto R. Maturana und Beiträge zur Diskussion seines Werkes, 3. Aufl. Frankfurt: Suhrkamp.
Schiller, Friedrich. 1993. Sämtliche Werke, Hrsg. Gerhard Fricke et al., Bd. 5, 9. Aufl. München: Hanser.
Sivers, Rolf von. 1999. Sound-Engineering bei Porsche. In Jahrbuch Markentechnik 2000/2001, Hrsg. Klaus Brandmeyer, Alexander Deichsel, und Christian Prill, 119–132. Frankfurt a. M.: Deutscher Fachverlag.
Tönnies, Ferdinand. 1991. Gemeinschaft und Gesellschaft, Grundbegriffe der reinen Soziologie, 3. Aufl. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft.
Zschiesche, Arnd. 2007. Ein Positives Vorurteil Deutschland gegenüber. Mercedes-Benz als Gestaltsystem. Ein markensoziologischer Beitrag zur Vorurteilsforschung. Zürich: LIT.
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Deichsel, A., Errichiello, O., Zschiesche, A. (2017). Gestaltsystem Marke. In: Grundlagen der Markensoziologie. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-17421-7_3
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