Zusammenfassung
Zu den wichtigsten Voraussetzungen der bürgerlichen Gesellschaft, die allererst Freiheit und Gleichheit verbürgen, zählen ihre verfassungsrechtlichen und rechtlichen Grundlagen. Mit der Weimarer Reichsverfassung vom August 1919 wurde das Dreiklassen-Wahlrecht beseitigt. Nun durften auch Frauen wählen.
Damit wurden zeitlich weit zurück liegende Forderungen eingelöst. Das Bürgertum verlor durch den Ersten Weltkrieg auch ökonomisch und kulturell seine prägende Kraft. Völlig verunsichert über seine neue soziale und politische Position, geriet es, zumal nach der Inflation des Jahres 1923 und den Jahren der Depression 1929 ff., in nicht unbeträchtlicher Zahl in die Fangarme des Nationalsozialismus. Nachdem Hitler bereits vor der Machtübernahme 1933 dem Finanzkapital die Fortexistenz zugesichert hatte und einen unnachsichtigen Kampf gegen Kommunismus und Bolschewismus ankündigte, waren die Weichen für die Selbstaufgabe des autonomen Bürgertums gestellt.
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Schäfers, B. (2017). Freiheit und Gleichheit in der Weimarer Republik. Bürgertum und Nationalsozialismus. In: Die bürgerliche Gesellschaft. essentials. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-17329-6_10
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