Zusammenfassung
Mit dem Inkrafttreten des Vertrags von Lissabon vom 1. Dezember 2009 werden Kirchen, Religionsgemeinschaften und weltanschauliche Gemeinschaften zu einem Dialog mit der Europäischen Union eingeladen und als Teil der europäischen Zivilgesellschaft betrachtet, der auf weitreichenden Kontakten und Diskursen verschiedener Organe der Europäischen Union sowie der Kirchen und Religionsgemeinschaften seit den 1980er-Jahren beruht. Auf der Basis der derzeitigen Entwicklung der europäischen Zivilgesellschaft wird ein Verständnis des Protestantismus als „verschränkter Identität“ entwickelt, die grundlegend zur Entwicklung einer europäischen Identität in Europa beitragen könnte. Voraussetzung hierfür ist die Professionalisierung der Europakompetenz in Religionsgemeinschaften und Kirchen, aber auch die Anerkennung der Pluralismusfähigkeit des protestantischen Bekenntnisses.
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Behringer, J. (2017). Die europäische Zivilgesellschaft und die Rolle der protestantischen Kirchen. In: Klein, A., Zimmermann, O. (eds) Impulse der Reformation. Bürgergesellschaft und Demokratie. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-17287-9_25
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