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4. Die epagogische Struktur des Analogie-Verstehens

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Lernen und Erfahrung. Epagogik

Part of the book series: Phänomenologische Erziehungswissenschaft ((PHE,volume 5))

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Zusammenfassung

Auch das Analogie-Verstehen setzt ein Vorverständnis voraus, von dem aus es in Gang gebracht und kraft dessen es in Gang gehalten wird. Klar ist auch, dass dieser Gang des Verstehens die Struktur der „Induktion“ (Epagogē) hat. Im Hinblick auf die speziellen Analogieformen von Gleichnis und Parabel haben wir außerdem soeben eine erste grobe Charakteristik dieser Gang-Struktur gefunden, die im Folgenden weiterbestimmt werden soll.

Der Autor Herr Günther Buck ist verstorben. Dieses Werk wird von Herrn Malte Brinkmann herausgegeben.

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Notes

  1. 1.

    Kant 1952, A 179 (das Zitat folgt der Verbesserung, die Mellin am Text der Ausgabe A und B angebracht hat, der von „zwei“ Gliedern spricht, aus denen das „dritte“ konstruiert werden kann).

  2. 2.

    Mach 1906b, S. 221 – Diese Relation zwischen Beziehungen, die in mathematischen Systemen als „Gleichheit“ gilt, wird als „Isomorphie“ bezeichnet. Vgl. dazu: Juhos 1956, S. 127.

  3. 3.

    (Aristoteles 1995, De partibus animalium, I 5, 645b 6 f.; ferner Aristoteles 1995, Historia animalium, VII, 589b 18; vgl. dazu Dorolle 1949, S. 8 f.). Die aristotelische Analogie ist insofern kurios, als die identische Funktion von Lunge und Kiemen diejenige eines Kühlsystems für das Blut ist!

  4. 4.

    ἡ γὰϱ ἀναλογία ἰσότης ἐοτὶ λόγων (Aristoteles 1995, Nikomachische Ethik, V 6, 1131a 31 f.).

  5. 5.

    Vgl. dazu meinen Artikel ‚Hypotypose‘ (in Ritter 1974).

  6. 6.

    Kants berühmtes Diktum von der „Freiheit eines Bratenwenders“ ist insofern nicht nur eine geistreiche Metapher, sondern eine notwendige symbolische Hypotypose!

  7. 7.

    Für den zeitgenössischen Kenner der Materie ist es vermutlich klar gewesen, dass Kant hier auf die von Hobbes stammende Tradition der politischen Philosophie der Aufklärung anspielt, die das Modell einer universalen Mechanik zugrunde legt.

  8. 8.

    Dem entspricht es durchaus, dass Kant die Analogie logisch im Sinn der Proportionalitätsanalogie als „Gleichheit zweier qualitativen Verhältnisse“ (Kant 1952, A 179 f.) interpretiert. Diese Gleichheit entspricht der Identität der Fälle, die in der empirischen Regel vorliegt.

  9. 9.

    Als einen „Gang von Beispiel zu Beispiel“ habe ich die Struktur von Lebenspraxis und Lebenserfahrung an anderer Stelle schon beschrieben. Diese Analyse wird hier wiederaufgenommen (vgl. Buck 1981, Über die Identifizierung von Beispielen – Bemerkungen zu Theorie und Praxis).

  10. 10.

    Es sei hier nur des historischen Interesses wegen angemerkt, dass am Ende der europäischen Tradition der Metaphysik der Analogie (Lehre von der analogia entis) Comenius das Problem dieser – ontologischen – Regel des Übergangs von Analogon zu Analogon im Begriff der „Syncrisis“ zu formulieren versucht hat (vgl. dazu: Buck 1984, Erstes Kapitel, Abschnitt X, S. 63 f.).

  11. 11.

    Vgl. dazu im Ersten Teil des vorliegenden Buches Kap. 6: ‚Husserls Analyse der Erfahrung‘. Zur selben Frage auch ausführlicher in: Buck 1981, Kap. III, Die Struktur der hermeneutischen Erfahrung und das Problem der Tradition.

  12. 12.

    Vgl. besonders (Husserl 1948, S. 35), wo Husserl betont, dass alles horizontmäßige Auffassen ein Auffassen von „Sonderheiten“ sei.

  13. 13.

    Man denke etwa an die Bedeutung, die der „Idealtypus“ in dieser Hinsicht in Max Webers wissenschaftstheoretischen Reflexionen besitzt.

  14. 14.

    (vgl. oben S. 111 ff.) – Zu Kants Kritik der sittlichen Gewohnheit vgl. ders.: ‚Die Religion innerhalb der Grenzen der blossen Vernunft‘ sowie G. Buck, Über die Identifizierung von Beispielen, in: ders.: Hermeneutik und Bildung, Kapitel V.

  15. 15.

    These Nr. 3 meiner ‚Thesen über das Exemplarische‘ (in Buck 1981, Kap. IX).

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Buck, G., Brinkmann, M. (2019). 4. Die epagogische Struktur des Analogie-Verstehens. In: Brinkmann, M. (eds) Lernen und Erfahrung. Epagogik. Phänomenologische Erziehungswissenschaft, vol 5. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-17098-1_19

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-17098-1_19

  • Published:

  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-17097-4

  • Online ISBN: 978-3-658-17098-1

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