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Organisation und Ethik

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Gute Führung
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Zusammenfassung

Wir verbringen einen großen Teil unseres Arbeits- und Privatlebens in Organisationen, meist ohne uns genauer zu überlegen, was dies überhaupt für Gebilde sind und wie sie funktionieren. Organisationen existieren bereits, wenn wir in sie eintreten, manche gründen wir vielleicht mit, die meisten werden weiter bestehen, wenn wir sie wieder verlassen. Im Gegensatz zu einer bloßen Ansammlung oder Gruppierung von Personen verfügt eine Organisation zumindest über drei spezifische Merkmale: Erstens muss die Mitgliedschaft geklärt werden, nicht jeder kann dazugehören.

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Notes

  1. 1.

    Die Freiwilligkeit des Eintritts ist in einigen Spezialfällen allerdings umstritten, namentlich bei der in verschiedenen Ländern vorgesehenen Pflichtmitgliedschaft in Berufs- oder Branchenverbänden.

  2. 2.

    Diese Merkmale können in verschiedenen Organisationen unterschiedlich stark ausgeprägt sein, das gilt insbesondere für die Hierarchie. Neuere Ansätze beschreiben zwar erfolgreiche Beispiele von „demokratisierte“ Organisationen, in denen Hierarchien abgebaut, Selbstbestimmung gefördert und Entscheide dezentraler gefällt werden (Laloux 2015). Aber auch in solchen „befreite“ Organisationen (Carney und Getz 2009) sind die Hierarchien nicht verschwunden, es gibt letztlich immer einen EignerInnen oder oberste Verantwortliche, die über den Grad der Partizipation und Dezentralisierung entscheiden, Enthierarchisierungsprozesse anregen, dafür externe BeraterInnen anheuern etc.

  3. 3.

    Informationen zu den laufenden Verfahren sowie den getroffenen Vereinbarungen gemäß Clean Clothes Campaign und International Labor Rights Forum (2016). http://www.cleanclothes.org/safety/ranaplaza.

  4. 4.

    Die Diskussion wurde zunächst vor allem in den USA geführt, wie die Einordnung der verschiedenen Diskurse bei Aßländer und Brink (2008) zeigt. Eine ausführliche Auseinandersetzung mit der Thematik leisten im deutschsprachigen Raum Neuhäuser (2011) sowie in einem aktuellen wirtschaftswissenschaftlichen Beitrag Hebestreit (2015).

  5. 5.

    Für eine Übersicht zur Frage der kollektiver Verantwortung vgl. Smiley (2011).

  6. 6.

    Vgl. Hebestreit (2015, S. 298 ff.), explizit erwähnt werden hier die Stahl- und Ölmagnaten Carnegie und Rockefeller. Zur Geschichte der CSR siehe auch Freeman et al. (2010, S. 235 ff.).

  7. 7.

    Für Werhane (2008) ist Corporate Social Responsibility (CSR) der umfassendere Begriff, der auch philanthropische Aktivitäten umfasst, welche ganz im Ermessen des Unternehmens stünden. Enger zu fassen sei hingegen eine Corporate Moral Responsibility (CMR) bei der es um normative Pflichten geht.

  8. 8.

    Dies ist im Kontext des sogenannten Principal-Agent-Problems zu sehen: Wie lässt sich sicherstellen, dass ein Manager (Agent) seinen allfälligen Informationsvorsprung auch zum Wohle der Eigners und Auftraggebers (Principal) nutzt?

  9. 9.

    Wie das obige Zitat zeigt, akzeptiert Friedman aber ohne weiteres, dass dem Unternehmen Grenzen gesetzt sind. Es soll die Gewinnmaximierung verfolgen „so long as it stays within the rules of the game, which is to say, engages in open and free competition without deception or fraud“ (Friedman 1970/2007, S. 178).

  10. 10.

    Gegründet im Zusammenhang mit der UNO-Umweltkonferenz von Rio 1992 (wbcsd.org).

  11. 11.

    unglobalcompact.org.

  12. 12.

    Auf die Ruggie-Guidelines berufen sich auch die InitiantInnen der bereits erwähnten Schweizerischen Konzernverantwortungsinitiative.

  13. 13.

    Im aktuellen Fall Mark Zuckerberg bzw. Facebook wird die Problematik offensichtlich: Während der Privatmann Zuckerberg zusammen mit seiner Ehefrau Priscilla Chan 99 % des Vermögens oder geschätzte gut 40 Mrd. US$ für Bildung und Gesundheit spenden bzw. „investieren“ will, steht die von ihm kontrollierte Firma Facebook in Verdacht, in mehreren Ländern durch fragwürdige Finanzgebaren Milliarden von Steuern zu sparen. Mittel, die dann im Rahmen von demokratischen Entscheiden zum Beispiels für Bildung oder Gesundheit eingesetzt werden könnten. Kritiker heben zudem hervor, dass die Großspenden von Zuckerberg, Gates und anderen Milliardären im Wesentlichen eine Steuervermeidungsstrategie seien.

  14. 14.

    Nonprofit-Organisationen stehen hier in der Praxis vor einem schwierigen Problem: Sie benötigen ein gewisses Eigenkapital (Organisationskapital) um Wachstum zu finanzieren oder Schwankungen bei den Erträgen aufzufangen. Gleichzeitig sind ihnen enge rechtliche und moralische Grenzen gesetzt, wie viel Kapital sie aus Überschüssen anhäufen können. Vgl. Blümle und Schauer (2003).

  15. 15.

    Vgl. dazu die verschiedenen Beiträge im Sammelband von Eurich et al. (2005).

  16. 16.

    Insbesondere im Sozial- und Gesundheitswesen spricht man je nach Kontext von KlientInnen, PatientInnen oder auch von NutzerInnen. Der Kundenbegriff ist in den meisten Fällen nicht angebracht, setzt er doch Autonomie im Kaufentscheid und Wahlmöglichkeiten voraus. Es haben jedoch nicht alle Personen die Möglichkeit und die Fähigkeit, selbstbestimmt über den Bezug dieser oder jener Leistung zu entscheiden und dabei auch noch aus verschiedenen Anbietern auswählen zu können. Wo immer möglich, muss diese „Konsumentensouveränität“ (Wiemeyer 2009b) selbstverständlich respektiert werden. Ebenso gehört es zum Grundverständnis sozialer Professionen, Klientinnen oder Patienten auf dem Sozialamt oder im Pflegeheim gerade aufgrund deren Abhängigkeit und Verletzlichkeit als anspruchsberechtigte Gegenüber zu verstehen. Zur Problematik des Kundenbegriffs siehe auch Ahlrichs (2012, S. 63 ff.).

  17. 17.

    Für eine ausführliche Darstellung siehe Herzka (2013, S. 21 f.).

  18. 18.

    Die Erzielung von Überschüsse ist zwar aus betriebswirtschaftlicher Sicht sinnvoll, für Nonprofit-Organisationen aber gegenüber den SpenderInnen oder AuftraggeberInnen grundsätzlich immer erklärungsbedürftig.

  19. 19.

    Es werden je nach geografischem und disziplinären Kontext sehr unterschiedliche Bezeichnungen verwendet. Für eine Übersicht und die Diskussion unterschiedlicher Definitionen siehe Adam (2012), Huybrechts und Nicholls (2012), Jansen (2013), Martin und Osberg (2007).

  20. 20.

    Eine aktuelle Kontroverse in der Schweiz dreht sich um die Privatisierung des Kantonsspitals Winterthur, das in eine Aktiengesellschaft umgewandelt werden soll. Mit dem Slogan „Gesundheit ist kein Geschäft!“ wird dies namentlich von Gewerkschaften bekämpft. Sie befürchten einen Verkauf an Finanzinvestoren und sehen die Versorgung einer ganzen Region gefährdet.

  21. 21.

    Trotz vielfältiger Bemühungen, einen Social Return on Investment (SROI) zu berechnen (Nicholls et al. 2012), bleiben verschiedene Probleme der Wirkungsmessung ungelöst. Entsprechend ist die Vergleichbarkeit des Erfolgs von Sozialunternehmen vermutlich ähnlich begrenzt wie bei herkömmlichen Sozial- oder Bildungsprojekten.

  22. 22.

    Verschiedene AutorInnen führen die Entwicklung des Sozialunternehmertums auf die Aktivitäten der Mitte der 1980er Jahre gegründeten amerikanischen Ashoka-Stiftung zurück (ashoka.org). Eine wichtige Akteurin in der internationalen Social Enterprise-Szene ist auch die Stiftung des eBay-Gründers Jeff Skoll (skoll.org).

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Herzka, M. (2017). Organisation und Ethik. In: Gute Führung. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-17094-3_3

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-17094-3_3

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  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-17093-6

  • Online ISBN: 978-3-658-17094-3

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