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Umweltmanagementsysteme

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Praxishandbuch der Kreislauf- und Rohstoffwirtschaft

Zusammenfassung

Umweltmanagementsysteme sollen mit ihren detaillierten Verfahrensvorgaben zur Gewährleistung der materiellen umweltrechtlichen Anforderungen beitragen. Ihnen werden zudem zahlreiche Vorteile für die entsprechend zertifizierten Unternehmen zugeschrieben, die teils tatsächlicher, teils aber auch rechtlicher Natur sind. Neben einer systematischen Erfassung und Reduzierung des Haftungsrisikos erhoffen sich Unternehmen von der Zertifizierung insbesondere eine positive(re) Wahrnehmung in der Öffentlichkeit und am Markt sowie eine Verbesserung ihrer Wettbewerbsposition und ‐chancen gegenüber Mitbewerbern. Zumindest auf dem Papier gelten Umweltmanagementsysteme heute als zwingender Bestandteil der gebotenen environmental due diligence in und von Unternehmen; tatsächlich verfügt aber nur ein sehr geringer Teil aller deutschen Unternehmen über ein Umweltmanagementsystem.

Im Bereich der Abfallwirtschaft ist in Deutschland das „bewährte Instrument der Zertifizierung von Betrieben zu Entsorgungsfachbetrieben“ das für die Praxis bedeutsamste Umweltmanagementsystem. Entsorgungsfachbetriebe stehen deshalb auch im Zentrum der Ausführungen. Daneben sind für die Abfallwirtschaft insbesondere noch die zertifizierungsfähigen Umweltmanagementsysteme EMAS und DIN EN ISO 14001 (sowie die Qualitätsmanagementsysteme DIN EN ISO 9001 und 9004) praxisrelevant.

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Notes

  1. 1.

    Hoffmann 2014, 81, 83, bezogen auf Daten aus dem Jahr 2011.

  2. 2.

    BR‐Drs. 477/16 v. 24.08.2016, S. 1.

  3. 3.

    OVG Schleswig, Urt. v. 26.05.2009, 1 LB 38/08, juris Rn. 53.

  4. 4.

    Entsorgungsfachbetriebeverordnung v. 10.09.1996, BGBl. I S. 1421, zuletzt geändert durch Art. 2 der Verordnung v. 05.12.2013, BGBl. I S. 4043, und aufgehoben durch Art. 10 Abs. 1 Satz 2 der Verordnung v. 02.12.2016, BGBl. I S. 2770, m. W. v. 01.06.2017.

  5. 5.

    Art. 1 der zweiten Verordnung zur Fortentwicklung der abfallrechtlichen Überwachung v. 02.12.2016, BGBl. I S. 2770, gemäß Art. 10 Abs. 1 Satz 1 überwiegend am 01.06.2017 in Kraft getreten; lediglich § 28 EfbV tritt gemäß Art. 10 Abs. 2 erst am 01.06.2018 in Kraft.

  6. 6.

    BR‐Drs. 477/16 v. 24.08.2016, S. 52.

  7. 7.

    Mitteilung der LAGA Nr. 36 v. 19.05.2005; vgl. ergänzend die Vollzugshilfe „Zertifizierung von Händlern und Vermittlern als Entsorgungsfachbetrieb gemäß § 52 KrW‑/AbfG“ (Stand: 17.10.2001).

  8. 8.

    Vgl. nur BVerwG, Beschl. v. 22.04.2010, 7 B 43.09, NVwZ 2010, 1034.

  9. 9.

    Gewerbsmäßigkeit erfordert eine Tätigkeit zum Zwecke der Gewinnerzielung. Im Rahmen wirtschaftlicher Unternehmen handelt hingegen in Anlehnung an § 3 Abs. 10 bis Abs. 13 KrWG, wer Abfallbewirtschaftungsmaßnahmen aus Anlass einer anderweitigen gewerblichen oder wirtschaftlichen Tätigkeit durchführt, die nicht auf die Bewirtschaftung von Abfällen gerichtet ist. Auch Unternehmen, die mit ihrer abfallwirtschaftlichen Betätigung keine Gewinnerzielungsabsicht verfolgen, können mithin Entsorgungsfachbetrieb werden. Ferner kann die Entsorgungstätigkeit im Rahmen öffentlicher Einrichtungen zertifiziert werden, die in der Regel ebenfalls nicht mit Gewinnerzielungsabsicht erfolgt und daher nicht als gewerbsmäßig zu bezeichnen ist.

  10. 10.

    BVerwG, Beschl. v. 22.04.2010, 7 B 43.09, NVwZ 2010, 1034.

  11. 11.

    BR‐Drs. 477/16 v. 24.08.2016, S. 89.

  12. 12.

    BR‐Drs. 477/16 v. 24.08.2016, S. 114.

  13. 13.

    BR‐Drs. 477/16 v. 24.08.2016, S. 92.

  14. 14.

    BR‐Drs. 477/16 v. 24.08.2016, S. 92.

  15. 15.

    VG Berlin, Urt. v. 14.09.2005, 10 A 111.05, juris Rn. 25.

  16. 16.

    Zu alledem ausführlich VG Berlin, Urt. v. 14.09.2005, 10 A 111.05, juris Rn. 28 ff. (seinerzeit entschieden für das Recht der Transportgenehmigung gemäß KrW‑/AbfG).

  17. 17.

    Vgl. VG Berlin, Urt. v. 14.09.2005, 10 A 111.05, juris Rn. 35.

  18. 18.

    VG Berlin, Urt. v. 14.09.2005, 10 A 111.05, juris Rn. 27.

  19. 19.

    Vgl. auch BR‐Drs. 477/16 v. 24.08.2016, S. 97.

  20. 20.

    BR‐Drs. 477/16 v. 24.08.2016, S. 97.

  21. 21.

    BR‐Drs. 477/16 v. 24.08.2016, S. 98 f.

  22. 22.

    Zum USchadG siehe auch die Kommentierung von Beckmann und Wittmann 2016.

  23. 23.

    BR‐Drs. 477/16 v. 24.08.2016, S. 94.

  24. 24.

    Vgl. auch BR‐Drs. 477/16 v. 24.08.2016, S. 94.

  25. 25.

    Anders offenbar der Verordnungsgeber, BR‐Drs. 477/16 v. 24.08.2016, S. 94 f.

  26. 26.

    Ähnlich Martens 2016, EfbV § 7 Rn. 12, noch zur alten Fassung der EfbV.

  27. 27.

    OVG Schleswig, Urt. v. 26.05.2009, 1 LB 38/08, juris Rn. 53.

  28. 28.

    BR‐Drs. 477/16 v. 24.08.2016, S. 92 f.

  29. 29.

    So für die alte Rechtslage bereits VG Düsseldorf, Urt. v. 11.02.2002, 17 K 2839/01, juris Rn. 28 ff.

  30. 30.

    Soweit es die Tätigkeiten Behandeln, Verwerten, Beseitigen oder Lagern in einer immissionsschutzrechtlich genehmigungsbedürftigen Anlage betrifft, soll zur Bezeichnung der Anlagentechnik i. S. der EfbV nach Ansicht des Verordnungsgebers (BR‐Drs. 477/16 v. 24.08.2016, S. 100 ff.) die Terminologie des Anhangs 1 zur 4. BImSchV verwendet werden. Bei Anlagen nach Baurecht seien zwar häufig keine (einheitlichen) Bezeichnungen vorhanden, insoweit sollen aber „allgemeine Begriffe“ wie etwa „Altreifenlagerplatz“ oder „Grünschnittannahme“ genutzt werden können. Da bei den Tätigkeiten Sammeln, Befördern, Handeln oder Makeln in der Regel kein Anlagenbezug bestehe, komme es insoweit auf eine treffende Beschreibung der Vorgehensweise an, etwa mit Bezeichnungen wie „Containerdienst“ oder „Vermittlung von (näher bestimmten) Entsorgungsdienstleistungen“.

  31. 31.

    BR‐Drs. 477/16 v. 24.08.2016, S. 104 f.

  32. 32.

    BR‐Drs. 477/16 v. 24.08.2016, S. 105.

  33. 33.

    OVG Münster, Urt. v. 03.09.2009, 20 A 1380/07, juris Rn. 28 ff. und Rn. 36.

  34. 34.

    BVerwG, Beschl. v. 22.04.2010, 7 B 43.09.

  35. 35.

    BVerwG, Beschl. v. 22.04.2010, 7 B 43.09, juris Rn. 7 ff.

  36. 36.

    VG Münster, Urt. v. 09.03.2007, 7 K 111/05, juris Rn. 18.

  37. 37.

    Richtlinie für die Tätigkeit und Anerkennung von Entsorgergemeinschaften (Entsorgergemeinschaftenrichtlinie) v. 09.09.1996, BAnz. 1996 Nr. 178 S. 10909.

  38. 38.

    BR‐Drs. 477/16 v. 24.08.2016, S. 49.

  39. 39.

    BR‐Drs. 477/16 v. 24.08.2016, S. 111.

  40. 40.

    § 15 Abs. 1 Satz 1 EfbV gilt nach seinem Wortlaut nur für die Aufnahme eines neuen Mitglieds in eine bereits bestehende Entsorgergemeinschaft und blendet damit den Fall aus, dass sich mehrere Betriebe zu einer neuen Entsorgergemeinschaft zusammenschließen wollen. Vor dem erstmaligen Zusammenschluss besteht noch keine anerkannte Entsorgergemeinschaft, die etwaige Vorprüfungen durchführen könnte. Mit Blick auf die Systematik der EfbV und unter Gleichbehandlungsgesichtspunkten wird man jedoch nicht annehmen können, es bestehe dann überhaupt keine Vorprüfungspflicht. Vielmehr wird hier vor der Vorprüfung zunächst der Zusammenschluss der Betriebe zur Entsorgergemeinschaft erfolgen müssen. Sobald dann die (zu diesem Zeitpunkt noch nicht behördlich anerkannte) Entsorgergemeinschaft gebildet ist, muss diese in Bezug auf alle in ihr vereinigten Betriebe Vorprüfungen durchführen. Ob dieses Ergebnis trotz des Wortlauts (noch) durch Auslegung des § 15 Abs. 1 Satz 1 EfbV erzielt werden kann, erscheint zweifelhaft; vorzugswürdig erscheint eine Analogie.

  41. 41.

    BR‐Drs. 477/16 v. 24.08.2016, S. 120.

  42. 42.

    BR‐Drs. 477/16 v. 24.08.2016, S. 120.

  43. 43.

    Vgl. dazu etwa auch BR‐Drs. 477/16 v. 24.08.2016, S. 2.

  44. 44.

    VO EG Nr. 1221/2009 v. 11.01.2010.

  45. 45.

    Umweltauditgesetz v. 04.09.2002, BGBl. I S. 3490, zuletzt geändert durch Art. 3 des Gesetzes v. 25.11.2015, BGBl. I S. 2092.

  46. 46.

    Verordnung v. 24.06.2002, BGBl. I, S. 2247, zuletzt geändert durch die zweite Verordnung zur Fortentwicklung der abfallrechtlichen Überwachung v. 02.12.2016, BGBl. I S. 2770.

  47. 47.

    Vgl. dazu Kropp 2010, Nr. 3.9.2.3.1, S. 2 ff.

  48. 48.

    Vgl. hierzu auch Schlemminger und Oexle 2016, 25, 26 ff.

  49. 49.

    Vgl. etwa § 326 StGB, §§ 18a, 18 b des Abfallverbringungsgesetzes.

  50. 50.

    Vgl. hierzu im Einzelnen Oexle und Lammers 2016, § 52 Rn. 66.

  51. 51.

    Vgl. Oexle und Lammers 2016, § 52 Rn. 69.

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Gruber, J.T., Wittmann, A. (2018). Umweltmanagementsysteme. In: Kurth, P., Oexle, A., Faulstich, M. (eds) Praxishandbuch der Kreislauf- und Rohstoffwirtschaft. Springer Vieweg, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-17045-5_14

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